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Kommentar: Tod in Augsburg - der Staat muss robuster handeln

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Von: Georg Anastasiadis

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Toter nach Auseinandersetzung in Augsburg
Toter nach Auseinandersetzung in Augsburg © dpa / Christoph Bruder

Der Tod eines Feuerwehrmanns beim Streit mit einer Gruppe Jugendlicher in Augsburg zeigt, dass der Staat robuster auftreten muss - die Schläger waren polizeibekannt. Kommentar von Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis.

Als kürzlich in Ulm eine 14-Jährige Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde, wollte der dortige OB als erstes wissen, was das Mädchen nachts in der Stadt zu tun hatte. Jetzt, vier Wochen später, gab es im benachbarten Augsburg eine brutale Gewaltattacke. Diesmal war das Opfer aber kein leichtsinniges Kind, sondern ein erwachsener Mann, und sein einziges „Mitverschulden“ bestand darin, dass er eine Gruppe aggressiver Halbstarker zur Ordnung rufen wollte. Für seine Courage wurde er totgeprügelt.

Nach Tod von Feuerwehrmann in Augsburg: Wir sollten aufhören, nach Ausreden zu suchen

Etwas stimmt nicht in unseren Städten, und wir sollten aufhören, nach Ausreden zu suchen oder das Problem zu beschweigen, indem der kulturelle Hintergrund der Täter – wie jetzt durch die Polizei in Augsburg – ausgeblendet wird: Es gibt ernste Schwierigkeiten mit jungen Männern aus Zuwandererfamilien, mit ihrer Machokultur, der Gewaltbereitschaft und dem mangelnden Respekt, den sie zu oft unserem Rechtsstaat entgegenbringen. 

Georg Anastasiadis, Chefredakteur des Münchner Merkur.
Georg Anastasiadis, Chefredakteur des Münchner Merkur. © Marcus Schlaf

Szenen wie jetzt in Augsburg spielen sich ja leider jedes Jahr hundertfach ab, wenn auch zum Glück selten mit so fürchterlichen Folgen. Zu Recht überlegen sich Mitreisende oder Passanten dreimal, ob sie jemandem zu Hilfe kommen sollen, der in der S-Bahn oder sonst wo im öffentlichen Raum durch eine Gruppe Halbstarker bedroht wird.

Todesfall von Augsburg: Mehr Integrationsdruck - der Staat muss robuster handeln

Auch diesmal wird es nicht an Aufrufen fehlen, die Täter die maximale Härte des Gesetzes spüren zu lassen. Doch auch diesmal sind die Fehler schon viel früher begangen worden. Die Totschläger waren, auch das ist ein nur zu gut bekanntes Muster, polizeibekannt, aber der Rechtsstaat hat ihrem Treiben offenkundig nicht rechtzeitig Einhalt geboten. Der Staat muss robuster handeln, mit mehr Polizei in den Städten, einer entschlossenen Justiz, mit mehr schulischer Begleitung und mehr Integrationsdruck. Der öffentliche Raum darf nicht jenen überlassen werden, die sich einen groben Spaß daraus machen, unseren Staat vorzuführen. Sie sind das Problem – und nicht das bayerische Integrationsgesetz, um das Linke und Grüne zuletzt so viel künstliche Aufregung produziert haben.

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