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Bachmut ist Russlands „Todeszone“ – Große Verluste in zermürbender Schlacht

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Von: Tobias Utz

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Bachmut ist im Frühjahr das Zentrum der Kämpfe im Ukraine-Krieg. Es entwickelt sich eine zermürbende Schlacht, mit schweren Verlusten.

Bachmut/Kiew/Moskau – Mittlerweile gibt es keinen Tag, an dem nicht eine neue Eskalationsstufe in der umkämpften Stadt Bachmut erreicht wird. Seit Wochen toben schwere Kämpfe russischer und ukrainischer Truppen im Donbass.

Russlands Militär gelingt es offenbar immer noch nicht, Bachmut und die umliegenden Dörfer einzukesseln. Ungeachtet staatlicher Propaganda, sowohl aus Russland als auch der Ukraine, gibt es schwere Verluste auf beiden Seite. Aus Moskau gibt es dazu jedoch kaum Informationen, weder zu den eigenen Truppen noch zu den gegnerischen. Aus Kiew, unterstützt durch die Zusammenarbeit mit Behörden in London, kommt dazu deutlich mehr. Täglich veröffentlicht das Militär einen Lagebericht zu den russischen Verlusten. Demnach sind mittlerweile mehr als 164.000 Soldaten aus Russland im Ukraine-Krieg gestorben.

Kampf um Bachmut: Russland und Ukraine erleiden schwere Verluste im Ukraine-Krieg

Die angesprochenen Informationen aus Großbritannien gelangen jedoch nicht nur durch staatliche Quellen an die Öffentlichkeit. Medienberichte geben ebenfalls immer wieder Einblicke in die Truppenstärke. Beispielsweise sagte ein Nato-Beamter, der anonym bleiben wollte, dem Guardian, dass täglich rund 1500 russische Soldaten in Bachmut sterben würden. Die Stadt im Donbass habe sich mittlerweile zu einer „Todeszone“ verwandelt, so die Quelle.

Putin lässt Wagner-Söldner sterben
Wladimir Putin, Präsident von Russland (l.), und ein Kämpfer der Söldner-Gruppe Wagner (r.) © Fotos: NurPhoto / Imago Images; SNA / Imago Images | Collage: IPPEN.MEDIA

Nichtsdestotrotz werden die Truppen Moskaus nicht aus der Region abgezogen. „Die Russen wittern dort ihre erfolgversprechendste Angriffsrichtung, weil dort die Chance besteht, ukrainische Einheiten vom Nachschub abzuschneiden und einzukesseln“, erklärte Gustav Gressel, Experte am „European Council on Foreign Relations (ECFR), gegenüber ntv. Bachmut gilt als strategisch wichtig, sowohl um den Donbass zu kontrollieren, als auch um Präsident Wladimir Putin eine Erfolgsmeldung für die heimische Propaganda zu liefern.

Ein zentraler Bestandteil russischer Angriffe um Bachmut sind Söldner der Wagner-Gruppe. Sie gelten als skrupellose Auftragsmörder. Es fehlt ihnen jedoch offenbar an Munition, wie Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bereits mehrfach auf Telegram anprangerte. Er warf Putin beispielsweise vor, seine Soldaten in Bachmut im Stich zu lassen.

Hinweis der Redaktion

Die Informationen stammen teilweise von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Diese sind nicht unmittelbar auf unabhängige Weise verifizierbar.

CNN berichtet kürzlich zudem, Analysten würden schätzen, dass der russische Präsident die Wagner-Söldner ihrem Schicksal in Bachmut überlassen könnte. Auch Prigoschin drohe somit der „Fleischwolf“ im Kampf um die Donbass-Stadt.

Prigoschin, der auch als „Putins Koch“ bezeichnet wird, räumte unter anderem ein, dass sich die Kämpfe sehr schwierig gestalten. Die ukrainischen Truppen kämpfen demnach „um jeden Meter“. (tu mit dpa/AFP)

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