Merz: CDU muss wieder zusammenhalten

Knapp ein Jahr nach dem Desaster bei der Bundestagswahl hat CDU-Chef Friedrich Merz seine Partei zum Zusammenhalt aufgerufen.
Berlin - «In den kommenden Jahren wird es erneut ganz entscheidend auf den inneren Zusammenhalt unserer Partei ankommen», schreibt Merz in einem Grußwort für die Neuauflage des «Handbuchs zur Geschichte der CDU», das vom 31. August an erhältlich ist. «Wo andere spalten, müssen wir zusammenhalten und zusammenführen», ergänzte er. Das Handbuch wird vom Vorsitzenden der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung herausgegeben, Ex-Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Merz, der auch Unionsfraktionschef im Bundestag ist, erinnerte daran, dass es der CDU mit ihrem ersten Grundsatzprogramm 1978 gelungen sei, «in der Zeit der ersten Opposition wieder Anschluss zu finden an das, was die Menschen bewegt». Er fügte hinzu: «So müssen wir auch jetzt wieder zum Seismographen der Gesellschaft werden.» Zu den Stärken der CDU gehöre es, «gegensätzliche Positionen miteinander zu versöhnen, uns niemals nur an einer Zielgruppe zu orientieren, sondern den Menschen in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen».
Die Union war bei der Bundestagswahl im September 2022 nach 16 Jahren Regierung von Kanzlerin Angela Merkel mit ihrem historisch schlechtesten Ergebnis von 24,1 Prozent in die Opposition gestürzt. Vorangegangen war ein beispielloser Machtkampf zwischen CSU-Chef Markus Söder und dem damaligen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet um die Kanzlerkandidatur.
Lammert mahnte in seinem Einführungstext für den Sammelband angesichts eines massiven Vertrauensverlustes in der Bevölkerung: «Einfache Antworten auf komplizierte Fragen sind besonders populär, aber selten richtig.» Dies müssten nicht nur, aber insbesondere die Parteien den Menschen erklären. «Je komplizierter die Zusammenhänge werden, desto geduldiger und verständlicher müssen sie erläutert werden.» Dies sei vielleicht eine der wichtigsten Qualifikationen, die Parteien und ihre Repräsentanten aufbringen müssten. (dpa)