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Gescheiterter Anschlag? Polizei entdeckt IS-Flagge bei beschädigter Oberleitung

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Gescheiterter Anschlag? Polizei entdeckt IS-Flagge bei beschädigter Oberleitung
Die Deutsche Bahn hatte die Polizei am Sonntagmittag über den Oberleitungsschaden auf einem Fernbahngleis zwischen dem Bahnhof Karlshorst und dem S-Bahnhof Wuhlheide informiert. © dpa / Fabian Fuchs

Ist in Berlin ein Anschlag auf einen Zug gescheitert? Dafür sprechen eine IS-Flagge und Schriftstücke, die in der Nähe einer beschädigten Oberleitung gefunden wurden.

Berlin - In Berlin ist möglicherweise ein Anschlag auf einen Zug versucht worden: Die Polizei teilte am Dienstag mit, sie habe nach einem Oberleitungsschaden an einer Bahnstrecke in Lichtenberg am Tatort eine Flagge der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sowie Schriftstücke mit arabischen Schriftzeichen sichergestellt. Der Staatsschutz führt die Ermittlungen. Er prüft auch, ob es einen Zusammenhang zum versuchten Anschlag auf einen ICE in Bayern im Oktober gibt.

IS-Flagge bei beschädigter Oberleitung gefunden: "Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr"

Die Deutsche Bahn hatte die Polizei am Sonntagmittag über den Oberleitungsschaden auf einem Fernbahngleis zwischen dem Bahnhof Karlshorst und dem S-Bahnhof Wuhlheide informiert. Ein Halteseil war gerissen, ein Versorgungskabel beschädigt. Es handelte sich laut Polizei um einen "gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr". Der Staatsschutz prüft den Angaben zufolge seitdem "eine politische Tatmotivation".

IS-Flagge bei beschädigter Oberleitung: Bahnverkehr zeitweise unterbrochen

Auch am Dienstag waren Kriminaltechniker zur Spurensuche und -sicherung vor Ort, wie die Polizei mitteilte. Der Bahnverkehr musste daher zeitweise unterbrochen werden. Die Kriminaltechniker stellten demnach "mehrere Beweismittel" sicher, darunter die IS-Flagge und die Schriftstücke. Noch prüft die Polizei, ob "die Gegenstände im Bezug zu der Beschädigung stehen", wie sie betonte.

Ebenso prüfe sie einen "eventuellen Bezug" zu dem "gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr" Anfang Oktober in Bayern. Unbekannte hatten ein Stahlseil über die ICE-Trasse im mittelfränkischen Allersberg nahe Nürnberg gespannt. Ein ICE auf dem Weg von Dortmund nach München zerriss das Seil, lediglich die Frontscheibe wurde beschädigt. Fahrgäste kamen nicht zu Schaden. Nach Angaben der dortigen Ermittler hätten keine Menschen im ICE verletzt oder getötet werden können.

Drohung gegen den europäischen Bahnverkehr

In einem Bekennerschreiben wurde laut Generalstaatsanwaltschaft München und dem bayerischen Landeskriminalamt eine Drohung gegen den europäischen Bahnverkehr ausgesprochen. Es handelte sich dabei aber lediglich um abstrakte Drohungen, konkrete Drohungen gebe es nicht, erklärten die Behörden Anfang November. Es seien bisher auch keinerlei gleichartige oder ähnliche Manipulationen an Bahnstrecken in Deutschland festgestellt worden.

Ein Ermittler sagte damals dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, der versuchte Anschlag habe womöglich einen rechtsextremen Hintergrund. Auch in Bayern wurden dem Bericht zufolge damals Zettel mit arabischen Schriftzeichen in der Nähe der Trasse und weitere Flugblätter ähnlichen Inhalts gefunden. Sinngemäß heiße es darin, solange die EU den Kalifatsstaat angreife, würden weitere Anschläge auf die Bahn stattfinden.

Allerdings hätten die Texte aus einschlägig bekannten Internetforen gestammt, seien frei verfügbar und könnten leicht von jedem anderen verwendet werden. Möglich sei, dass diese Schreiben verwendet wurden, um eine Verbindung zur islamistischen Szene vorzugaukeln.

AFP

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