1. Startseite
  2. Politik

Deutscher EU-Politiker fordert jetzt besondere Geld-Würdigung für Biontech-Gründerpaar

Erstellt:

Von: Kai Hartwig

Kommentare

Ugur Sahin lacht, neben ihm seine Ehefrau Özlem Türeci. Beide gründeten Biontech.
Ugur Sahin (r.) und seine Ehefrau Özlem Türeci gründeten Biontech. © Federico Gambarini/dpa

Die europäische Währung soll bald in neuem Gewand erscheinen. Die EZB sucht Motive für die Euro-Geldscheine. Ein FDP-Politiker schlägt ein deutsches Ehepaar vor.

München – Seit dem 1. Januar 2002 sind die aktuellen Euro-Geldscheine im Umlauf. Anfang Dezember 2021 gab die Europäische Zentralbank (EZB) bekannt, dass den Banknoten nach über zwei Jahrzehnten ein neues Gesicht gegeben werden soll. „Nach 20 Jahren ist es an der Zeit, die Gestaltung unserer Banknoten unter die Lupe zu nehmen, und sie so zu gestalten, dass sich Europäerinnen und Europäer unabhängig von Alter oder Hintergrund besser mit ihnen identifizieren können“, erklärte EZB-Chefin Christine Lagarde.

Während die Menschen in Deutschland zu D-Mark-Zeiten noch historische Persönlichkeiten auf ihren Geldscheinen hatten, zierten die Euro-Banknoten dagegen Fenster, Tore und Brücken. Laut EZB beruht das Design der Scheine auf dem Thema „Zeitalter und Stile“.

Neue Euro-Geldscheine: FDP-Politiker fordert Biontech-Gründer als Motiv

Doch der neue Look der Euro-Geldscheine, der bis spätestens 2024 ausgewählt werden soll, könnte auch wieder berühmte Persönlichkeiten abbilden. Die Suche nach den neuen Motiven ist angelaufen. Ein EU-Parlamentarier bringt nun zwei Deutsche hierfür ins Spiel. In den Augen von FDP-Politiker Moritz Körner sollten prägende europäische Persönlichkeiten auf die neuen Euro-Geldscheine.

In seinen Augen hätten diese Ehre die beiden Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci verdient. „Ihr Lebensweg ist eine beeindruckende Geschichte über Integration, Aufstieg, Unternehmertum, wissenschaftliche Exzellenz und das Potenzial einer offenen Einwanderungsgesellschaft“, sagte Körner der Welt am Sonntag.

Das Ehepaar Sahin und Türeci hatte mit seinem Mainzer Unternehmen innerhalb geringer Zeit einen Impfstoff gegen das Coronavirus herstellen können. Damit waren die beiden Wissenschaftler in erheblichem Maße dafür verantwortlich, dass weltweit Menschen eine Corona-Impfung erlangen konnten. Derzeit arbeitet Biontech gemeinsam mit seinem US-Partner Pfizer daran, einen angepassten Corona-Impfstoff für einen Booster gegen die Omikron-Variante herzustellen. Sahin und Türeci, Träger des Bundesverdienstkreuzes, wären sicherlich würdige Persönlichkeiten, die einen der neuen Euro-Scheine zieren könnten. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Neue Euro-Geldscheine sollen bis 2024 kommen – aufwendiger Prozess entscheidet über Motive

Die EZB wird die Neugestaltung ihrer Banknoten in einem aufwendigen Prozess angehen. Zunächst werden sogenannte „Fokusgruppen“ gebildet. Die befragen EU-Bürgerinnen und -Bürger, wen oder was diese künftig auf den Euro-Geldscheinen abgebildet haben wollen. Anschließend beschäftigt sich eine „Themenberatungsgruppe“, bestehend aus je einer Expertin oder einem Experten aus jedem Land des Euroraums, mit der Themenauswahl. Die Experten wurden aus verschiedenen Fachbereichen ausgewählt – darunter Geschichte, Natur- und Sozialwissenschaften, bildende Kunst und Technologie. Die „Themenberatungsgruppe“ wird ihr Ergebnis dann dem EZB-Rat vorschlagen.

Die EZB befragt schließlich die Öffentlichkeit zu den Themenvorschlägen. Im Anschluss soll ein Design-Wettbewerb zu den neuen Banknoten stattfinden, gefolgt von einer erneuten öffentlichen Befragung. Der EZB-Rat wird dann die endgültige Entscheidung treffen. (kh)

Auch interessant

Kommentare