Polizeibeamter über junge Kollegen: „Und solche Menschen dürfen Waffe tragen“

Berlin - In Deutschland werden dieses Jahr viel mehr Polizisten eingestellt als sonst. Aber findet die Polizei überhaupt genügend qualifizierte Mitarbeiter? Ein ranghoher Beamter packt aus.
Mitte 2016 hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière der Bundespolizei 1270 zusätzliche Stellen für 2017 versprochen. Vor allem, weil die Polizei durch die Terror-Gefahr, Flüchtlinge und neue Herausforderungen wie Cyber-Abwehr viele neue Aufgaben hat.
Doch, findet die Polizei überhaupt genug guten Nachwuchs? Ein ranghoher Polizeibeamter, Michael B. (Name geändert), zeigt sich gegenüber der Bild besorgt und zeichnet ein düsteres Bild.
Standards wurden gesenkt
Er berichtet, dass das Leistungsniveau massiv gesenkt wurde: Keine Mindestgröße mehr, kein Diktat beim Einstellungstest und eine vier in Mathe und Deutsch reichten aus, um genommen zu werden.
Haben die Bewerber das Prozedere durchlaufen wird es nicht besser: „Die Lehrer werden mit ,Ey Alter‘ begrüßt, am Sozialverhalten mangelt es bei einigen stark. Und solche Menschen sollen das Land schützen, dürfen eine Waffe tragen", meint B. weiter.
Auch Ernst Walter von der Gewerkschaft der Polizei bemängelt das Einstellungsverfahren gegenüber der Bild: „Um diese Einstellungszahlen zu erreichen, wurden Abstriche bei der Qualität gemacht."
An Bewerbungen mangelt es offenbar nicht, 20.000 junge Menschen würden laut Bild jedes Jahr ihre Bewerbung schicken. Doch die meisten fallen wohl durch den Eignungstest.
Gerade für die Terror-Abwehr bräuchte die Polizei gute Leute, wie dieser Fall aus Österreich zeigt.
ali