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Streit um neue Bundestags-Sitzordnung: FDP kritisiert „Gesäßgeografie der Fünfzigerjahre“

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Von: Franziska Schwarz

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FDP-Chef Christian Lindner sitzt in der 239. Sitzung des Bundestags auf seinem Platz im Plenarsaal und redet mit zwei seiner Kollegen.
FDP-Chef Christian Lindner mit zwei Kollegen: Die Fraktion der Liberalen will im Bundestag stärker mittig sitzen. © Achille Abboud/Imago

Die FDP-Abgeordneten wollen laut einem Bericht in der Mitte sitzen, dort, wo sie sich politisch verorten. Allerdings sitzt da schon die CDU.

Berlin - Die FDP-Fraktion möchte im Plenarsaal des Bundestages mit der Union den Platz tauschen. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) berichtete, hat der noch amtierende Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble eine neue Sitzordnung vorgeschlagen, in der das Wahlergebnis auf die Zahl der Sitze in der ersten Reihe umgerechnet wurde. An der bisherigen Verteilung der Fraktionen im Saal solle aber nichts geändert werden.

Bisher sitzt die AfD - vom Platz des Bundestagspräsidenten aus gesehen - ganz rechts, daneben die FDP, dann die Union, die Grünen, die SPD und am linken Rand die Fraktion der Linken.

Neue Sitzordnung im Bundestag: FDP möchte in die Mitte rücken

„Eigentlich könnte es egal sein, wer im Bundestag wo sitzt, allerdings nur so lange, bis ein Hinterbänkler einen besseren Platz ergattert als die Vorsitzende oder eine Fraktion genauso viele Sitze in Reihe 1 haben will wie eine andere, größere Fraktion“, schreibt FAS-Politik-Redakteur Justus Bender.

Nicht nur die AfD ist laut dem Bericht mit der Sitzordnung unzufrieden. Sondern besonders die FDP. In vielen Landtagen sitze sie in der Mitte des Plenums, nicht neben der AfD – und ideologisch sähen sich die Liberalen in der Mitte, nicht rechts. Der Platz dort seit 1949 sei eine überholte „Gesäßgeografie der Fünfzigerjahre“, zitiert die Zeitung einen FDP-Abgeordneten.

FDP kritisiert Bundestags-Sitznachbar AfD: „Sprüche oft unerträglich“

Aus der FDP-Fraktion hieß es laut dpa am Sonntag, für die Liberalen seien die Sondierungsgespräche mit SPD und Grünen aktuell vorrangig. Zu einem späteren Zeitpunkt strebe die Fraktion allerdings durchaus eine Änderung der Sitzordnung an, „weil wir uns als Kraft der politischen Mitte sehen“.

Außerdem habe die FDP-Fraktion in den zurückliegenden vier Jahren als Nachbarin der AfD im Plenarsaal sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die Sprüche aus den Reihen der AfD-Fraktion seien oft „einfach unerträglich“, gerade für weibliche Abgeordnete.

Die CDU will ihren Platz in der Mitte allerdings nicht kampflos räumen, sondern an der bisherigen Sitzordnung festhalten. (frs mit Material der dpa)

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