Bundestagswahl 2017: Diese AfD-Politiker werden bald im Bundestag sitzen

Die AfD zieht in den Bundestag ein - mit etwa 13 Prozent wird sie drittstärkste Kraft im Parlament. Wir stellen Ihnen vor, welche Kandidaten der Partei dort bald mitbestimmen könnten.
Vor vier Jahren wurde die Partei „Alternative für Deutschland“ gegründet. Bei der vergangenen Bundestagswahl scheiterte sie noch an der Fünf-Prozent-Hürde, doch nun zieht sie in den Deutschen Bundestag ein: Umfrageinstitute sahen die Partei zwischen neun und zwölf Prozent, tatsächlich schaffte die Alternative für Deutschland sogar rund 12,6 Prozent. Mehr als 80 AfD-Abgeordnete ziehen damit in den Bundestag ein (hier finden Sie alle aktuellen Zahlen zur Bundestagswahl). Die politische Opposition war schon im Vorfeld über den Einzug der AfD schockiert: „Sollte die AfD tatsächlich in den Bundestag einziehen, werden zum ersten Mal seit mehr als 70 Jahren Nazis im Reichstag sprechen", sagte jüngst Außenminister Sigmar Gabriel (SPD).
Doch wer sind die AfD-Kandidaten, die nach der Bundestagswahl am Sonntag die Büros in Berlin beziehen? Welche politischen Ansichten vertreten sie? Wir stellen ihnen einige Kandidaten der Partei vor.
Bundestagswahl 2017: Ist die AfD gespalten?
Laut einer Analyse des Zeit-Verlages lassen sich unter den Kandidaten der AfD verschiedene politische Flügel erkennen: Der erste Teil lässt sich einem ultrarechten Lager zuordnen. Wie Zeit Online berichtet, hatten einige der Kandidaten in der Vergangenheit Kontakt zu Parteien wie „Die Freiheit“, zu rechten Burschenschaften oder zur „Identitären Bewegung“, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Eine etwas größere Gruppe lässt sich dem nationalkonservativen Flügel zuordnen, dem auch AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland angehört. Den gemäßigteren Flügel bildet die Gruppe um Frauke Petry.
Viele der Kandidaten der AfD sind jedoch bislang noch völlig unbekannt. Welche politische Richtung sie vertreten ist daher unklar.
Bundestagswahl 2017: Das sind die beiden AfD-Spitzenkandidaten
Alice Weidel
Zusammen mit Alexander Gauland bildet Alice Weidel das Spitzenduo für die AfD. Die Unternehmensberaterin führt die AfD-Landesliste in Baden-Württemberg an. Eigentlich lebt die Spitzenkandidaten aber in der Schweiz. Und zwar zusammen mit ihrer Partnerin. Sie kann eher dem moderateren Lager zugeordnet werden. Ein genaues politisches Profil Alice Weidels ist jedoch schwierig auszumachen: Denn immer wieder fällt die Spitzenkandidaten auch mit schärferen Forderungen auf. So erklärte sie erst vor kurzem, Bundeskanzlerin Angela Merkel habe in der Euro-Rettungspolitik und in der Flüchtlingskrise „gegen geltendes und europäisches Recht verstoßen“. Merkel müsse daher nach ihrer Amtszeit vor ein Gericht gestellt werden, so Weidel weiter.

Auch ein Bericht der Welt am Sonntag brachte Weidel in Bedrängnis, nach welchem die Spitzenkandidatin Regierungsmitglieder in einer Mail von 2013 als „Schweine“ und „Marionetten der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges“ bezeichnet habe.
Alexander Gauland
AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland war vor seinem Eintritt in die Partei 40 Jahre Mitglied in der CDU. Heute kann er dem nationalkonservativen Flügel zugeordnet werden, pflegt aber gleichzeitig den Kontakt zu Björn Höcke, gegen den wegen verschiedener Äußerungen aktuell ein Ausschlussverfahren aus der Partei läuft. Auch Gauland fiel im Wahlkampf bereits durch verschiedene Äußerungen auf: So erklärte er, dass er die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz „in Anatolien entsorgen“ wolle. Gauland tritt für die AfD in Brandenburg an und gilt als Gegenspieler von AfD-Parteichefin Frauke Petry.
Frauke Petry
Nachdem Petry den innerparteilichen Streit mit Parteigründer Bernd Lucke im Jahr

2015 für sich entscheiden konnte, führt sie die Partei als Vorsitzende, aktuell zusammen mit Jörg Meuthen. Frauke Petry ist Landesvorsitzende der AfD in Sachsen. Im Frühjahr scheiterte Petry jedoch mit ihrem „Zukunftsantrag“ auf dem Parteitag der AfD in Köln und gilt seitdem als geschwächt. Petry selbst steht für ein konservatives Familienbild. Öffentliche Kritik erhielt sie mit ihrer Forderung, den nationalsozialistischen Begriff „völkisch“ wieder positiv besetzten zu wollen.
Leif-Erik Holm
Der frühere Radiomoderator Holm ist Spitzenkandidat der AfD in Mecklenburg-

Vorpommern. Für Beatrix von Storch hat er bereits zwei Jahre lang das Büro im europäischen Parlament geleitet. Wie er gegenüber der FAS erklärte, stimme er mit den politischen Ansichten von Alexander Gauland und Björn Höcke überein. Unterschiede gebe es hauptsächlich in Stilfragen. Holm gilt als gemäßigter in der Partei, schlägt aber auch rechtspopulistische Töne an. So warnte er im Wahlkampf davor, dass Deutschland „Schritt für Schritt in eine Kalifat verwandelt“ werden.
Marc Jongen
Marc Jongen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Philosophie in Karlsruhe. Er gilt als einer der intellektuellen Köpfer seiner Partei und

ist Co-Sprecher der AfD im baden-württembergischen Landesverband. In einem Interview mit der rechtskonservativen Zeitung Die Freiheit erklärte Jongen, dass der Begriff „rechts“ langfrisitig zu rehabilitieren und nicht gleichzusetzen sei mit „rechtsradikal“. Jongen ist zudem Mitglied der Programmkommission, die das AfD-Wahlprogramm erstellt hat.
Bruno Hollnagel
Der Bau- und Wirtschaftsingenieur Bruno Hollnagel ist Spitzenkandidat der AfD in

Schleswig-Holstein. Fokussiert ist er auf die Kritik am Euro. Laut ihm mindere die Gemeinschaftswährung den Wohlstand und führe zu Unfrieden. Bereits vor seiner Parteimitgliedschaft schrieb Hollnagel Bücher, in denen er sich mit der Finanzkrise beschäftigte, unter anderem „Der Markt hat immer Recht“. Er ist Mitglied der Bundesprogrammkommission der AfD.
Bernd Baumann
Baumann ist nicht nur Spitzenkandidat in Hamburg, sondern auch Fraktions-und Landeschef der AfD in

der Hansestadt. Dort wirbt er auch gezielt unter Russlanddeutschen, mit einem Bild auf dem in russischer Sprache zu lesen ist: Ein unerwünschter Gast ist schlimmer als ein Tatar. Grenzen schützen, Islamisten ausweisen!“.
Armin-Paul Hampel
Als Vorsitzender der AfD Niedersachen steht er ganz oben auf der Landesliste. Der frühere ARD-Journalist gilt als Gegner von Parteichefin Frauke Petry und hat als Bundesvorstandsmitglied gegen

einen Parteiausschuss von Björn Höcke gestimmt. Politisch kann er dem nationalkonservativen Flügel zugeordneten werden. Obwohl er selbst bislang nicht durch radikale Aussagen aufgefallen ist, unterhält Hampel Verbindungen zu Organisationen am ultrarechten Rand. Im Herbst hielt er zum Beispiel einen Vortrag beim „Arbeitskreis für deutsche Politik“, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Parteiintern gab es zuletzt Streit zwischen Hampel und dem Vizebundesschatzmeister Bodo Suhren. Dieser hatte nach finanziellen Unregelmäßigkeiten des Hamburger Landesverbandes Strafanzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen Hampel gestellt.
Martin Reichardt
Reichardt führt die AfD-Landesliste in Sachsen-Anhalt an. Der frühere Berufssoldat

war eigenen Angaben zufolge zwei Jahre lang bei den rechtsradikalen „Republikanern“ aktiv, engagierte sich dann kommunal bei der FDP, bevor er schließlich zur AfD wechselte. Sein eigenes Ziel nennt er „Patriotismus mit sozialem Schwerpunkt“. Reichardt gilt als enger Verbündeter von Landeschef André Poggenburg.
Frank Pasemann
Seit 2015 ist Pasemann bei der AfD, nachdem er in DDR-Zeiten in der LDPD war, eine Blockpartei, die nach der Wende in der FDP aufging. Der Diplom-Ökonom ist Landesschatzsmeister in Sachsen-Anhalt. Er gilt als nationalkonservativ, hat aber auch Verbindungen zur „Identitäre Bewegung“. Zudem deckte ein Datenleack im Jahr 2010 auf, dass Pasemann Kunde des Rechtsradikalen Onlineshops „Thor Steinar“ war.
Stephan Brandner

Brandner sitzt bereits für die AfD im Landtag von Thüringen. Dort fiel er durch Beleidigungen gegenüber den Grünen auf, die er als „Koksnasen und Kinderschänder“ bezeichnete. Aber auch sonst nimmt Brandner kein Blatt vor den Mund: Justizminister Heiko Maas bezeichnete er als das „Ergebnis von Inzucht im Saarland“. Im Wahlkampf trat er zusammen mit AfD-Kandidat Jürgen Pohl als „Volksanwalt“ auf. Er ist ein Vertreter des rechten Flügels.
Jürgen Pohl

Als zweiter auf der Landesliste von Thüringen gilt Pohl als aussichtsreicher Kandidat für einen Sitz im Bundestag. Er ist ein Vertrauer von Björn Höcke, leitet sogar dessen Wahlkampfbüro. In seinem eigenen Wahlkampf gibt er sich als Anwalt der kleinen Leute und nennt es seine „biblische Aufgabe, alle illegalen Ausländer“ abzuschieben. Er kann zum ultrarechten Flügel der Partei gezählt werden. Auf dem Parteitag in Thüringen rief er: „Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. (..). Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade euch Gott!“
Mariana Harder-Kühnel

Die Rechtsanwältin hat keine Funktion in der AfD. Bislang gab sie sich moderat, vertritt aber deutlich die konservativen und islamkritischen Positionen des AfD. Die dreifache Mutter tritt in ihrem Wahlbezirk gegen CDU-Generalsekretär Peter Tauber an und arbeitet in einer Familiensozietät.
Albrecht Glaser
Als Bundespräsidentenkandidat hatte Albrecht Glaser

keine Chance. Nun steht er auf Platz fünf der AfD-Landesliste in Hessen und könnte somit in den Bundestag einziehen. Glaser war 40 Jahre lang Mitglied in der CDU und gilt als Befürworter von Frauke Petry. Vor allem gegenüber dem Islam schlägt Glaser scharfe Töne an: „Es gibt den Versuch so zu tun, als gäbe es zwei Arten von Muslimen, Muslime und Islamisten, das gibt es aber nicht.“ Im Frühjahr forderte er sogar den Entzug des Grundrechtes auf Religionsfreiheit für Muslime.
Wilhelm von Gottberg
Gottberg führt die Landesliste in Niedersachsen an und hat somit große Chancen auf

ein Büro in Berlin. Für die CDU war Gottberg früher Vizepräsident des Bundes für Vertriebene. Gottberg vertritt öffentlich ultrarechte Positionen. In einem Artikel im Ostpreußenbaltt schrieb er etwa: „Als wirksames Instrument zur Kriminalisierung der Deutschen und ihrer Geschichte wird immer noch der Völkermord am europäischen Judentum herangezogen.“ 2001 zitierte er in einem Artikel der Vertriebenenzeitung den italienischen Neofaschisten Mario Consoli.
Martin Hohmann

Bei gutem Abschneiden der AfD hat auch Hohmann Chancen auf den Einzug in den Bundestag. Zuvor war er CDU-Bundestagsabgeordneter, wurde aber 2004 wegen seiner antisemitisch empfundenen Rede auf Partei und Fraktion ausgeschlossen. Er kann dem ultrarechten Flügel zugeordnet werden.
Sebastian Münzenmaier
Auch wenn Münzenmaier nach der Wahl erst einmal in den Bundestag einzieht, könnte

es sein, dass er diesen bald wieder verlassen muss. Er kandidiert in Rheinland-Pfalz. Allerdings läuft derzeit ein Gerichtsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen ihn, nach der er zusammen mit Anhängern der Ultra- und Hooliganszene Mitglieder des FSV Mainz 05 angegriffen haben soll. Münzenmaier selbst bestreitet die Vorwürfe. Er ist Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Landtag. Zuvor war er Mitglied in der rechten Partei „Die Freiheit“.
Christian Wirth
Bis 2004 war Wirth in der FDP. Der Rechtsanwalt hatte zwischendurch seine

Zulassung verloren, sie 2016 aber zurückbekommen. Von sich selbst sagt er, er sei „liberal-konservativ“. Allerdings ist er Teil einer Burschenschaft, die 2011 mit rassistischen und antisemitischen Äußerungen während einer internen Versammlung für Schlagzeilen sorgte. Bei der AfD hat er derzeit keine Funktion inne.
Martin Hebner
Der Diplom-Informatiker und

Wirtschaftswissenschaftler kandidiert auf Platz eins der Landesliste von Bayern. Er hat als Abteilungsleiter einer Bank im internationalen Geschäft gearbeitet und beschäftigt sich in der Partei vor allem mit der Finanz- und Europapolitik. Die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung kritisierte er mehrfach.
Peter Boehringer
Platz zwei der bayrischen Landesliste wird von Peter Boehringer besetzt. Auch er beschäftigt sich hauptsächlich mit der Eurokrise und gründete die Bürgerinitiative „Holt unser Gold hoim“ mit. Der Wirtschaftspublizist schrieb in der Vergangenheit aber nicht nur zu finanzpolitischen Themen. Gleichzeitig kritisierte er den Islam und beleidigte die „grünversifften bunten Mainstream-Redaktionen und Talkshow-Demagogen“.
Peter Bystron
Er steht auf Platz vier der bayrischen AfD-Landesliste und wird sogar vom

Verfassungsschutz beobachtet. Der Grund ist seine offene Sympathie für die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“. Er forderte unter Anderem, dass die AfD ein „Schutzschild“ für die Bewegung und andere rechte Gruppen sein müsse.
Martin Renner
Nach langem internen Streit steht Renner auf Platz

eins der Landesliste von NRW. Er ist ein Gegner von Frauke Petry und deren Ehemann Marcus Pretzell, steht dagegen Björn Höcke sehr nah.
Jochen Haug
Haug dagegen ist ein Befürwortet von Landechef Marcus Pretzell. Er steht auf Platz zwei des Landesliste von Nordrhein-Westfalen und war vor seinem Eintritt in die AfD Mitglied in der CDU. Er gilt als Anhänger des moderaten Flügels.
Kay Gottschalk
Gottschalk steht auf Platz vier der Landesliste von NRW. Eigentlich hatten die

Anhänger um das Lager von Marcus Pretzell gehofft, er würde es auf Platz eins schaffen. Doch er setzte sich nicht durch. Seine Kandidatur für die NRW-Landesliste sorge zudem intern für Verwirrung. Denn eigentlich ist Gottschalk Mitglied in der Bezirksversammlung der AfD von Hamburg-Mitte. Gottschalk hat bereits mehrere Bundesparteitage geleitet, erschien dabei ruhig und sachlich. Seinen politischen Fokus hat er auf die Europolitik gelegt und plädiert hier für eine Abschaffung der Währung.
Berengar Elsner von Gronow
Als Vorsitzender des Bundeskonvents der AfD hat er einen wichtigen Posten inne. Auch er kandidiert in NRW. Dort hat er kürzlich - als Abgrenzung zum Höcke-Lager - die „Alternative Mitte in NRW“ gegründet. Er selbst vertritt konservativ-nationalistische Positionen.
Jens Maier
Platz zwei der Landesliste von Sachsen führt Jens Maier an. Er reiht sich in den Flügel

um Björn Höcke ein und sorgte mit einigen ultrarechten Äußerungen bereits für Schlagzeilen. So sprach er in Dresden auf einer Veranstaltung von Höcke von der „Herstellung von Mischvölkern“ und forderte ein Ende des deutschen „Schuldkultes“. Im Mai wurde gegen in ein Ausschlussverfahren eingeleitet, das parteiintern jedoch umstritten ist.
Siegbert Droese
Früher Mitglied der „Patriotischen Plattform“, gehört auch Droese dem rechten Lager der AfD an. Im Januar sprach er sich dafür aus, mit Pegida zu kooperieren. Er kandidiert als Zweiter auf der Landesliste von Sachsen.
Detlev Spangenberg
Spangenberg war zuerst in der CDU, trat dann der rechten Vereinigung „Arbeit-

Familie-Vaterland“ bei und gründete schließlich 2010 das „Bündnis für Freiheit und Demokratie“, da er Nationalstaatlichkeit fördern wollte und die EU-Integration verteufelte. In Sachsen sitzt der Steuerberater seit 2014 für die AfD im Landtag. Er gehört zum rechten Lager.
Markus Frohnmaier

Frohnmaier ist Bundesvorsitzender der „Jungen Alternativen“ und zudem Sprecher für Spitzenkandidatin Alice Weidel. Er gehört zum rechten Lager und fiel durch Äußerungen wie diese im Oktober 2015 auf: „Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk und nur für das Volk gemacht.“
Thomas Seitz
Gegen Seitz wurde im Sommer 2016 ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der

Staatsanwalt ist im baden-württembergischen Freiburg zuständig für Verkehrsdelikte. 23 Rechtsanwälte beschwerten sich über ihn: Wegen seiner abfälligen Kommentare über den Islam müssten Mandaten mit Migrationshintergrund befürchten, dass Seitz ihnen „nicht unvoreingenommen entgegentritt“. In die Kritik geriet Seitz außerdem, nachdem er auf Facebook die Politik der Bundeskanzlerin als „Auftakt zur Vernichtung des deutschen Volkes“ beschrieb. Zudem erklärte er, er sei „voller Zorn angesichts der Arroganz der Macht, die das Recht nach Belieben bricht“. Gegenüber den etablierten Parteien sagte er: „Hier gilt das Sprichwort: Alle in einen Sack packen und draufhauen, man trifft nie den Falschen“. Für die AfD sitzt er im Bundesschiedsgericht.
Beatrix von Storch

Beatrix von Storch ist eine der bekanntesten Vertreter der AfD. Die Rechtsanwältin, die Mitglied im Europäischen Parlament ist, betreibt mit ihrem Mann ein Netzwerk aus Stiftungen und Vereinen. Mit diesen wirbt sie für eine konservative Bildungs- und Familienpolitik. Öffentliche Kritik erhielt sie vor allem für ihre Aussage im Januar 2016, in der sie forderte, Grenzen mit Waffengewalt vor Flüchtlingen zu schützen. Storch vertritt deutlich den rechten Flügel der Partei und ist Teil der fundamentalistischen Bewegung von Abtreibungsgegnern. In den sozialen Medien verbreitete die AfD-Politikerin zuletzt immer wieder Falschmeldungen.
Gottfried Curio
Sollte die AfD sehr gute Ergebnisse erzielen, könnte auch Gottfried Curio in den Bundestag einziehen. In Berlin steht der Physiker auf Platz zwei der Landesliste. Dort ist er bereits im Abgeordnetenhaus. Curio fällt vor allem durch seine scharfen Angriffe gegen den Islam auf. Laut seiner Aussage sei einem „Entheimatung“ der Deutschen geplant. In einem Video nannte er verschleierte Frauen einen „schwarzen Sack, einen schwarzen Sack der spricht“. Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte er eine „Schlepper-Königin“.
Damit Sie am Wahltag nichts verpassen, halten wir Sie in unserem Ticker auf dem Laufenden, der dann an dieser Stelle verlinkt wird.