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Wahlbeteiligung bei Bundestagswahl 2017 niedriger als vor vier Jahren

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Von: Franz Rohleder

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Wie hoch ist die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017?  Das Bild zeigt einen Mann bei der Stimmabgabe in in Bochum (NRW).
Wie hoch ist die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017?  Das Bild zeigt einen Mann bei der Stimmabgabe in in Bochum (NRW). © dpa

Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017 ist bislang niedriger als vor vier Jahren. Hier finden Sie alle Informationen.

Bei der Bundestagswahl 2017 zeichnet sich bislang eine niedrigere Wahlbeteiligung ab wie vor vier Jahren. Ds berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Wie der Bundeswahlleiter mitteilt gaben bis zum frühen Nachmittag um 14.00 Uhr insgesamt 41,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das waren 0,3 Prozentpunkte weniger als bei der Bundestagswahl 2013. Bei diesen Zahlen sind die Stimmen der Briefwähler nicht berücksichtigt.

Zunächst schien es so, als ob die Flüchtlings-Thematik und ein möglicher Erfolg der AfD in diesem Jahr mehr Menschen mobilisieren würden. Wie die Nachrichtenagentur dpa am frühen Nachmittag berichtete, war die Wahlbeteiligung in den Großstädten Hamburg, München und anderen deutschen Städten höher als 2013.

Bei der Bundestagswahl 2013 lag die Wahlbeteiligung bei 71,5 Prozent. Heißt umgekehrt: Wären die Nichtwähler (28,5 Prozent) im aktuellen Bundestag vertreten, wären sie bei der letzten Bundestagswahl die zweitstärkste Kraft gewesen. Die Union holte damals 41.5 Prozent.

Den tiefsten Stand erreichte die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2009: Vor acht Jahren gingen nur 70,8 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen.

Die Wahllokale sind heute bis 18 Uhr geöffnet. Rund 61,5 Millionen Menschen sind bei der Bundestagswahl 2017 aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

In unserem Live-Ticker können Sie Prognosen und Hochrechnungen zur Bundestagswahl verfolgen. Lesen Sie außerdem: Was bedeutet: „In die Opposition gehen“?

Bundestagswahl 2017: Erste Trends zur Wahlbeteiligung

Erste Trends zur Wahlbeteiligung aus den Großstädten: 

Bundestagswahl 2017: Höhere Wahlbeteiligung auch in Bayern

In Augsburg lag die Wahlbeteiligung bis 12.00 Uhr bei 29,4 Prozent. Vor vier Jahren waren es zur gleichen Zeit 23,0 Prozent, wie der Leiter des Wahlamts mitteilte.

Deutlich stärker als 2013 war der Andrang auch in Regensburg. Dort lag die Wahlbeteiligung bis 12.00 Uhr bei  26 Prozent - sechs Prozentpunkte über dem Niveau von 2013. „Die Urnengänger waren fleißiger als vor vier Jahren“, sagte ein Sprecher des Wahlamts dazu.

Auch aus Würzburg wurde eine höhere Wahlbeteiligung gemeldet: Dort gaben bis 12.00 Uhr laut einer Stichprobe 16,6 der Wahlberechtigten ihre Stimme im Wahllokal ab, 2013 waren es 14,9.

Rund 9,5 Millionen Menschen in Bayern können bei der Bundestagswahl heute ihre Stimmen abgeben. Damit kommen etwa 15 Prozent aller Wahlberechtigten (61,5 Millionen) aus Bayern, das hinter Nordrhein-Westfalen bundesweit den zweiten Rang einnimmt.

Bundestagswahl 2017: Höhere Wahlbeteiligung in NRW, Hessen, Sachsen und Berlin

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen gaben bis zum Mittag um 12.00 Uhr rund 40 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie der Landeswahlleiter auf Grundlage einer stichprobenartigen Umfrage mitteilte. In Nordrhein-Westfalen sind 13,1 Millionen Bürger wahlberechtigt - das ist fast jeder fünfte in Deutschland.

Bei der Bundestagswahl 2013 war die Wahlbeteiligung in Nordrhein-Westfalen bis Mittag ebenfalls hoch: Damals gingen bis 12.00 Uhr rund 37 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen.

Wie Hit Radio FFH meldet ist auch in Hessen die Wahlbeteiligung höher als 2013. Bis 14 Uhr gaben in Hessen rund 45,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, vor vier Jahren waren es zur selben Zeit lediglich 40 Prozent, wie die Landeswahlleitung mitteilte. Nicht enthalten in dieser Zahl sind die von Briefwählern abgegeben Stimmen.

Auch in Sachsen ist die Wahlbeteiligung wohl höher als 2013 wie die Freie Presse auf Twitter mitteilt, gaben dort bis 14.00 Uhr 39,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

In Berlin, wo die rund zweieinhalb Millionen Wahlberechtigten am Sonntag auch zur Abstimmung über die Zukunft des Flughafens Tegel aufgerufen sind, machten bis Mittag 27,2 Prozent dieser Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die Beteiligung lag damit um 0,1 Prozent höher als vor vier Jahren, wie die Landeswahlleiterin mitteilte.

In Berlin fordert ein von der FDP initiierter Volksentscheid, den innerstädtischen Flughafen im Nordwesten Berlins nach Eröffnung des Hauptstadtairports BER weiterhin zu nutzen. Der Text ist nicht rechtsverbindlich - er fordert den rot-rot-grünen Senat des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) zum Handeln auf.

Bundestagswahl 2017: Einige Bundesländer melden geringe Wahlbeteiligung

In Sachsen-Anhalt lag die Wahlbeteiligung bis 12 Uhr bei 29,6 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2013 waren es zum gleichen Zeitpunkt 25,8 Prozent.

Einige Bundesländer meldeten aber auch einen ruhigen Start der Wahl. In Sachsen blieb die Wahlbeteiligung bis zum Mittag im Vergleich zu 2013 unverändert. In Thüringen sank sie sogar auf 24,5 Prozent. Bei der bislang letzten Bundestagswahl hatten zu diesem Zeitpunkt schon 31,2 Prozent gewählt.

fro

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