Ministerposten schon im Blick: Lindner hat konkretes Ressort im Visier

Christian Lindner schielt auf eine Regierungsbeteiligung der FDP. Er hat auch schon einen konreten Ministerposten ins Auge gefasst.
Berlin – Der Kampf um die Bundestagswahlen im September 2021* läuft auf Hochtouren. Die FDP rechnet sich dabei offenbar bereits Chancen auf Ministerposten aus. Während Armin Laschet in Erftstadt mit einem Lachen einen Skandal auslöst, Annalena Baerbock mit einem Knick in den Umfragen zu kämpfen hat und Olaf Scholz sich als Krisenmanager beweisen muss, erhebt Parteichef Christian Lindner erste Ansprüche.
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nannte er klar und deutlich sein angestrebtes Ressort. Und im Gegensatz zum Usus bei der Ämtervergabe für Koalitions-Juniorpartner handelt es sich dabei nicht um das Außenministerium.
FDP-Chef Lindner: Für ihn ist die Kanzlerfrage bereits entschieden
Dass Armin Laschet (CDU) der nächste Kanzler sein wird, dessen ist sich Christian Lindner sicher. Vor allem mit Blick auf aktuelle Umfragen glaubt er an einen Unionssieg im Kampf um das Kanzleramt. Offen ist dagegen nach Lindners Einschätzung, ob nur Grün mitregieren werde, oder ob auch die FDP an der Regierung beteiligt sein wird. In letzterem Fall hat der FDP-Chef das Finanzministerium als Wunschziel ausgerufen - mit ihm selbst als Finanzminister.
„Wenn wir die Möglichkeit zur Gestaltung haben, dann wäre das mein Angebot“, sagte der FDP-Politiker. Christian Lindner also als Nachfolger des aktuellen Finanzministers und SPD-Spitzenkandidaten Olaf Scholz? Möglich. Doch zur Debatte steht auch, wer überhaupt mit der Union bei einem schwarzen Wahlsieg koalieren soll.
Das Koalitions-Karussell: Deutschland, Kenia oder doch nur Schwarz-Grün?
Lange Zeit schienen die Umfragen auf Schwarz-Grün hinzudeuten. Mittlerweile stehen auch andere Optionen zur Disposition. In den Zeitungen der Funke Medien Gruppe zeigte sich Lindner zuletzt offen für eine Deutschland-Koalition, bestehend aus der Union, SPD und FDP. Also ganz ohne Regierungsbeteiligung der Grünen, die diese Gedankenspiele – wenig überraschend – kritisch sehen.
Doch auch eine Jamaika-Koalition, also ein Zusammenschluss von Union, Grün und FDP, hält Lindner für machbar. Bei den Sondierungen 2017 hatte er noch den Verhandlungstisch verlassen. Einzig die Ampel-Koalition, wie sie in Rheinland-Pfalz mit den Grünen, der SPD und der FDP aktiv ist, lehnt der FDP-Chef ab. Eines ist sicher: Der Kampf um den Bundestag bleibt bis zum Wahltag am 26. September 2021 spannend. (fh/AFP) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.