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Söder-Hammer: Nicht Scholz, Laschet oder Baerbock - klare Mehrheit wünscht sich CSU-Chef als Kanzler

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Von: Andreas Schmid

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Könnten die Deutschen den Kanzler direkt wählen, würde sich eine Mehrheit für Olaf Scholz (SPD) entscheiden - außer für Armin Laschet würde Markus Söder antreten.

München - Im Frühjahr tobte innerhalb der Union ein Streit um die Nominierung des Kanzlerkandidaten. Armin Laschet gegen Markus Söder. CDU-Chef gegen CSU-Chef. NRW gegen Bayern. Söder betonte während der „gemeinsamen Entscheidungsfindung“, wie die Streitereien mittlerweile von der Union umschrieben werden, stets, dass er der beliebtere Politiker im Land sei. Die Umfragen gaben dem bayerischen Ministerpräsidenten damals recht - und tun es auch heute noch.

Bundestagswahl: Söder übertrumpft Laschet - und die restliche Konkurrenz

In einer aktuellen Umfrage des Meinungsinstituts Forsa wurde nach der Kanzlerpräferenz gefragt. Könnten die Deutschen das Regierungsoberhaupt direkt wählen, würde sich eine Mehrheit für SPD-Kandidat Olaf Scholz entscheiden. Der aktuelle Vizekanzler erfährt eine Zustimmung von 29 Prozent (-1 im Vergleich zum Vormonat). Damit landet der Sozialdemokrat deutlich vor Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock (15 Prozent) und Laschet (11 Prozent).

In der Umfrage wurde aber auch das hypothetische Szenario eines Union-Kanzlerkandidaten Markus Söder abgefragt. Das deutliche Ergebnis: Müsste sich Scholz statt mit Laschet mit Söder duellieren, käme der SPD-Politiker auf nur noch 22 Prozent Zustimmung. CSU-Chef Söder liegt in dieser Umfrage mit 39 Prozent deutlich an der Spitze. Für die Grünen scheint die Besetzung in der Union keine allzu große Rolle zu spielen; Baerbock käme auf 14 Prozent.

Bundestagswahl: Söder will „alles tun, um Laschet zu unterstützen“

Seit Wochen stichelt die CSU in Richtung CDU. Die Christsozialen vermitteln dabei - stets subtil - das Bild, dass Markus Söder der bessere Kanzlerkandidat gewesen wäre. „In Bayern hätten wir vielleicht ein besseres Ergebnis erzielen können – wäre ich Kanzlerkandidat geworden“, sagte Söder zuletzt selbst im Interview mit dem Münchner Merkur. „Aber das ist Schnee von gestern. Jetzt müssen wir alles tun, um Armin Laschet zu unterstützen.“ Einen Wechsel des Kandidaten schloss der Franke aus.

Auf der gemeinsamen Wahlkampfveranstaltung in Berlin bemühte sich Söder schon einmal um das Ausstrahlen von Gemeinsamkeit. Ob diese Botschaft bei den Wählerinnen und Wählern ankommt, wird sich zeigen. Dass er in einer Direktwahl laut Umfrage satte 26 Prozentpunkte mehr holt als Laschet, ist aber nicht unerheblich. Zur Entspannung der ohnehin in den Umfragen sinkenden Union trägt dieses Ergebnis wohl nicht bei.

Bundestagswahl: SPD bleibt in Umfragen vorn - Union verliert erneut leicht

Denn die CDU/CSU kommt auch fernab der Kanzlerpräferenz auf maue Zustimmungswerte. Die Union erreicht in der Umfrage 21 Prozent, ein Punkt weniger als zuvor. Dadurch vergrößert sich der Vorsprung der SPD, die mit unverändert 23 Prozent auf Platz eins bleibt. Für die Grünen werden weiterhin 18 Prozent vorhergesagt.

Die FDP bleibt demnach bei zwölf Prozent. Die AfD verbessert sich um einen Punkt auf elf Prozent. Die Linke erreicht erneut sechs Prozent und muss um den Einzug in den Bundestag zittern. Relativ hoch ist der Anteil der sonstigen Parteien mit zusammen neun Prozent. Einzeln betrachtet bleiben alle jedoch mit jeweils weniger als drei Prozent weit von einem Einzug in den Bundestag entfernt.

Bundestagswahl: Ampel, Kenia, Deutschland, Rot-Rot-Grün oder Jamaika - diese Bündnisse sind möglich

Wenn jetzt bereits gewählt würde, würde sich der Bundestag durch Überhang- und Ausgleichsmandate im Vergleich zu 2017 um 73 Abgeordnete auf 782 Sitze vergrößern. Die Mandatsverteilung: SPD 197, CDU/CSU 183, Grüne 154, FDP 103, AfD 94 und Linke 51 Sitze.

Rechnerisch möglich wären demnach fünf unterschiedliche Dreierbündnisse, davon vier unter Führung der SPD. Infrage kämen eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP, ein Kenia-Bündnis aus SPD, CDU/CSU und Grünen, eine Deutschlandkoalition aus SPD, CDU/CSU und FDP oder Rot-Rot-Grün zusammen mit der Linkspartei, die sich dahingehend bereits in Stellung bringt. Als einzige unionsgeführte Variante gibt es momentan die Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP. (as)

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