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Bushido: Diese Partei wähle ich am Sonntag

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Von: Franz Rohleder

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Rapper Bushido will bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag die Anti-Euro-Partei AfD wählen. © dpa

Berlin - Skandal-Rapper Bushido (33) hat auf Twitter eine Woche vor der Bundestagswahl verkündet, wen er wählen will. Im Prinzip kein Wunder, nachdem er schon mit praktisch allen anderen Parteien Zoff hatte.

Update vom 8. September 2017: Gangsta-Rapper kontra AfD-Vizechefin. Diese Youtube-Diskussion sorgt für Aufsehen. Wir haben zusammengefasst, wie die Debatte zwischen Bushido und AfD-Frau Beatrix von Storch lief.

"Nächste Woche werde ich die AfD wählen!!!", hat Bushido am Sonntagabend getwittert. Was ihm genau an der Anti-Euro-Partei zusagt, verrät der Rapper allerdings nicht. Hat er vielleicht den Wahl-O-Mat benutzt? Man kann auch darüber nur spekulieren. Fest steht immerhin: Wahlforscher halten einen Einzug der Partei in den Bundestag für möglich.

In einem Ausschlussverfahren kann man auch aufzählen, mit welchen Parteien sich Bushido bislang angelegt hat, sodass er als deren Wähler vermutlich nicht in Frage kommt. In seinem jüngst indizierten Lied "Stress ohne Grund" hatte er Claudia Roth (Grüne), Klaus Wowereit (SPD) und Serkan Tören (FDP) beschimpft.

Gegen die Liberalen konnte Bushido sich am Sonntag auch eine Twitter-Spitze nicht verkneifen. "Ich gratuliere der FDP zum grandiosen Erfolg in Bayern", schrieb er, nachdem feststand, dass die Partei aus dem Münchner Landtag fliegt.

Rapper Bushido und seine Polit-Freunde

Die Union ist bei Bushido wohl auch aus dem Rennen, nachdem Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) zu Jahresbeginn eine Nahost-Karte auf dem Twitter-Profil des Rappers scharf kritisiert hatte. Die Karte mit dem Schriftzug "Free Palestine" (deutsch: Befreit Palästina) zeigt das Gebiet Israels in den palästinensischen Farben. "Dieses Kartenbild dient nicht dem Frieden, sondern sät Hass", sagte Friedrich der "Bild am Sonntag". Bushido müsse dieses Bild "sofort" von seiner Twitter-Seite entfernen, forderte Friedrich, sonst könne der Rapper nicht länger als Beispiel für gelungene Integration dienen. Das Profilbild ist übrigens immer noch online. "Und jetzt nach dem ganzen Aufstand habe ich erst recht keine Lust, das Bild zu verändern - einfach nur aus Trotz", schreibt Bushido in seinem aktuell erschienenen Integrations-Buch "Auch wir sind Deutschland".

Und dann gibt es ja noch die Piraten. Aber auch mit denen hatte Bushido bereits Stress. Als der Rapper Ende 2011 den Bambi für Integration bekam, kritisierten die Piraten in einer Pressemitteilung: "Dessen Abwertung von Schwulen, Lesben, Transsexuellen, Frauen und Juden kann nach Meinung der Piraten keinen positiven Beitrag zum Zusammenleben in Deutschland bieten - sie stellt ganz im Gegenteil eine Gefahr dar." 2012 erklärte Bushido seinerseits, warum er mit den Piraten nichts anfangen kann: "Die Piraten sind für mich keine Partei", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Der Berliner, der mit Musik sein Geld verdient, hält es nämlich für "eine ganz große Frechheit", überhaupt darüber zu diskutieren, das Urheberrecht aufzuweichen.

Bleibt also nur noch die AfD. Auf Bushidos Twitter-Account wird aktuell diskutiert, ob diese Partei zu ihm passt. "Vielleicht solltest du dich mal vorher mit ihrem Wahlprogramm auseinandersetzen, nach denen dürftest du keine Musik machen. ;)", schriebt etwa User @MC_King. Was Bushido aber egal ist. "In dem Punkt sind sich alle Parteien einig", twittert der Rapper zurück.

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