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Terror-Alarm in Deutschland: Zwei Haftbefehle erlassen - Hinweis kam wohl vom FBI

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Von: Katarina Amtmann, Florian Naumann

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Anti-Terror-Ermittler waren in der Nacht auf Sonntag im Ruhrgebiet im Einsatz. Sie durchsuchten die Wohnräume eines Mannes, der einen Anschlag geplant haben soll.

Update vom 8. Januar, 18.14 Uhr: Nach dem Anti-Terror-Einsatz in Castrop-Rauxel hat die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf Haftbefehle gegen zwei Iraner im Alter von 32 und 25 Jahren beantragt. Das teilte die Behörde am Sonntag mit. Den Brüdern wird unter anderem vorgeworfen, dass sie sich die Giftstoffe Cyanid und Rizin für einen islamistisch motivierten Anschlag beschaffen und damit „eine unbestimmte Anzahl von Personen“ töten wollten.

Der Verdacht hatte sich laut einem Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf zunächst gegen den 32-Jährigen gerichtet. Anti-Terror-Ermittler durchsuchten in der Nacht zum Sonntag seine Wohnung in der Ruhrgebietsstadt. Dort hielt sich auch der 25-Jährige auf. Beide wurden festgenommen.

Wie die dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr, wird vermutet, dass der 32-Jährige Anhänger einer sunnitischen islamistischen Terrorgruppe ist. Der Bruder war demnach der Polizei zwar zuvor bekannt, allerdings aus Gründen, die nicht mit islamistischem Terror zusammenhängen.

Wie konkret die möglichen Anschlagspläne fortgeschritten waren und was ein mögliches Ziel gewesen wäre, blieb zunächst unklar. Giftstoffe waren bei der Durchsuchung in der Nacht nicht gefunden worden, wie die Ermittler erklärten.

Hinweis kam wohl vom FBI: 32-Jähriger soll islamistischen Anschlag in Deutschland vorbereitet haben

Erstmeldung vom 8. Januar: Castrop-Rauxel - Mitten in der Nacht auf Sonntag (8. Januar) haben Anti-Terror-Ermittler im Ruhrgebiet zugeschlagen. Ein 32-Jähriger soll einen islamistischen Anschlag geplant haben. Bei ihm vermuteten die Behörden Cyanid und Rizin – Stoffe, die als biologische Kriegswaffen geführt werden. Giftstoffe fanden die Ermittler in der Wohnung des Verdächtigen allerdings nicht. Das sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Sonntagmittag der dpa.

Laut einem Bericht der Bild war ein entscheidender Hinweis vom US-amerikanischen FBI gekommen. Der Mann habe schon an Silvester zuschlagen wollen, dafür aber nicht über genügend Material verfügt. Die US-Ermittler hätten nun gewarnt, dass sich dies geändert habe und es „5 vor 12“ sei. Nach Informationen der dpa gehen Sicherheitskreise davon aus, dass der Verdächtige Anhänger einer sunnitischen islamistischen Terrorgruppe ist. Im Auftrag des Iran soll er aber nicht gehandelt haben.

Castrop-Rauxel: 32-Jähriger soll islamistischen Anschlag geplant haben

Anti-Terror-Ermittler hatten den Mann am Morgen in Castrop-Rauxel festgenommen. Er soll einen islamistischen Anschlag vorbereitet haben. Er sei verdächtig, sich für die Tat die Giftstoffe Cyanid und Rizin besorgt zu haben, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, die Polizei Recklinghausen und die Polizei Münster noch am frühen Sonntagmorgen (8. Januar) mit. Rizin wird laut dem Robert-Koch-Institut in der Kriegswaffenliste unter „Biologische Waffen“ aufgeführt.

In der Nacht zum Sonntag seien auf richterliche Anordnung die Wohnräume des Mannes in Castrop-Rauxel durchsucht worden. Der Einsatzort war weiträumig abgesperrt. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Zahlreiche Einsatzkräfte trugen Schutzanzüge, wie ein dpa-Reporter berichtete.

Polizei-Großeinsatz in Castrop-Rauxel
Ein Mann wird von einem Beamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) mit Schutzmaske in Gewahrsam genommen. © Karsten Wickern/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Polizei arbeitet nach Worten von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) mit Hochdruck. „Wir hatten einen ernstzunehmenden Hinweis, der die Polizei dazu veranlasst hat, noch in der Nacht zuzugreifen“, sagte Reul am Sonntagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Nun müssten die Ergebnisse der Ermittlungen abgewartet werden.

Anti-Terror-Einsatz im Ruhrgebiet

„Der Beschuldigte ist verdächtig, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben“, teilten die Ermittler mit. „Die Durchsuchung dient der Auffindung entsprechender Giftstoffe und anderer Beweismittel.“ Der 32-Jährige und eine weitere Person seien in Gewahrsam genommen worden. „Beweismittel wurden sichergestellt und werden ausgewertet.“ Ob er einem Haftrichter vorgeführt werde, sei noch nicht entschieden. (kam/dpa)

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