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Umfrage-Watschn und interne Schelte für Merz und Röttgen - neuer Merkel-Erbe im Gespräch

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Von: Florian Naumann

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Umfrage-Watschn und interne Schelte für Merz und Röttgen - neuer Merkel-Erbe im Gespräch Kopie.
Umfrage-Watschn und interne Schelte für Merz und Röttgen - neuer Merkel-Erbe im Gespräch Kopie. © Kay Nietfeld/Political-Moments/dpa/IMAGO

Die CDU sucht den Supervorsitzenden - neue Umfragewerte schüren aber Zweifel an Merz, Röttgen und Co. Auch interne Kritik gibt es. Dafür gerät ein möglicher Anwärter in den Blick.

Berlin/Wiesbaden - Die SPD hat ihre mutmaßliche neue Doppelspitze in kürzester Zeit gefunden, die CDU wird noch einige Wochen mit der Nachfolgersuche für Armin Laschet beschäftigt sein. Dabei droht wohl noch einige Unruhe. Denn wie eine neue Umfrage zeigt, sind die bislang hoch gehandelten Vorsitzbewerber alles andere als beliebt - auch in der eigenen Anhängerschaft.

Zugleich könnten weitere Anwärter ihren Hut in den Ring werfen: In einem Medienbericht wird nun auch einer von Noch-Kanzlerin Angela Merkels engsten politischen Vertrauten als möglicher neuer CDU-Chef genannt: Kanzleramtschef Helge Braun. Er könnte mit einiger Verspätung als Merkel-Erbe positioniert werden - so, wie es der SPD mit Scholz im Wahlkampf gelungen war. Das ist allerdings vorerst Spekulation.

CDU: Merkel-Erbe Braun? Medienbericht befeuert neue Spekulationen

Unterstützung erhalte Braun vorerst vor allem in seinem hessischen Landesverband, schreibt der Spiegel. Dort solle am Freitag der Landesvorstand in einer Sondersitzung über die Nachfolgefrage auf Bundesebene beraten. Braun selbst hatte sich zuvor öffentlich nicht zu einer möglichen Bewerbung geäußert. Der 49 Jahre alte Politiker stammt aus Gießen und ist Bezirkschef der CDU Mittelhessen.

Bei der Bundestagswahl hatte er allerdings sein Direktmandat an den SPD-Politiker Felix Döring verloren und zog „nur“ über die Landesliste ins Parlament ein.

Merz und Röttgen kassieren nächsten Umfrage-Dämpfer - schwache Werte selbst unter Unions-Anhängern

Brauns mögliche Konkurrenten haben allerdings ebenfalls neue Dämpfer erhalten. In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Instituts Forsa sagten nur jeweils 17 Prozent der Befragten, sie hielten den Wirtschaftsexperten Friedrich Merz oder den Außenpolitiker Norbert Röttgen für das Amt für geeignet. Unter den Unionsanhängern - der bei der geplanten Mitgliederbefragung wesentlich entscheidenderen Kategorie - erreichte Merz 29 Prozent, Röttgen 19 Prozent.

Als weiterer möglicher Bewerber gilt aktuell Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus. Offizielle Bewerbungen gibt es noch nicht. Allerdings soll Merz am Wochenende hinter verschlossenen Türen eine klare Andeutung gemacht haben. Anwärter auf die Nachfolge Laschets können sich bis zum 17. November melden. Sie benötigen dafür die Unterstützung eines Landes- oder Bezirksverbands.

CDU: Prien will Parteivize werden - und übt Kritik

Die CDU will aber auch ihren gesamten Vorstand neu wählen. Für eine der Positionen als Parteivize gibt es nun eine konkrete Bewerbung: Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat ihre Kandidatur als stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende angekündigt. Sie wolle ihre Erfahrungen und Perspektiven gerne in das neue CDU-Präsidium einbringen, sagte Prien dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Sie übte zugleich Kritik an den Vorsitzanwärtern: Derzeit scheine es nur noch darum zu gehen, „dass sich einzelne Kandidaten mit einer Schar weiblicher Mitstreiterinnen umgeben, die dann aber eher als Garnitur rüberkommen“, sagte Prien. Dies sei „kurios“ und auch „nicht mein Selbstverständnis“. Zuletzt hatte die CDU-Politikerin Ellen Demuth angekündigt, Röttgen nicht erneut in dessen „Team“ unterstützen zu wollen. Als Grund nannte sie unterschiedliche Auffassungen über die personelle Neuaufstellung der Christdemokraten. (fn/AFP)

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