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Schmerzhafte K-Frage: Neue Umfrage trifft AKK - und lässt selbst Merz schlecht dastehen

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Friedrich Merz und Annegret Kramp-Karrenbauer.
Friedrich Merz und Annegret Kramp-Karrenbauer. © dpa / Wolfgang Kumm

Die CDU steckt in einer Krise - das spiegelt sich auch in einer aktuellen Umfrage wieder. Die zeigt in Sachen K-Frage zwar einen Spitzenreiter. Aber keinerlei Gewinner.

Update vom 7. November, 18.55 Uhr: Üblicherweise gibt es in politischen Umfragen Gewinner und Verlierer - die Union scheint aktuell aber derart in der Krise zu stecken, dass eine neue Erhebung zur K-Frage selbst bei den Erstplatzierten wenig Euphorie auslösen dürften.

Denn ihre Hauptaussage scheint: Die möglichen Kanzlerkandidaten der Union lösen selbst wenig Begeisterung in der Bevölkerung aus - den größten Zuspruch bekommt dabei (einmal mehr) noch Friedrich Merz. 42 Prozent der Befragten im ARD-"Deutschlandtrend" stimmten der Aussage zu, dass Merz ein guter Kanzlerkandidat wäre, wie der Westdeutsche Rundfunk am Donnerstag mitteilte. 43 Prozent verneinten dies. Auch auf einem Landestag der Jungen Union erhielt Merz nun die volle Unterstützung.

Den CSU-Vorsitzenden Markus Söder halten demnach 29 Prozent für einen guten Kanzlerkandidaten, 53 Prozent sind gegenteiliger Meinung. 27 Prozent sehen in Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einen geeigneten Mann, bei NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sind es 23 Prozent.

Die CDU-Vorsitzende und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer fand unter den abgefragten Politikern die geringste Zustimmung. Lediglich 19 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, sie sei eine gute Kanzlerkandidatin. Drei Viertel (74 Prozent) äußerten die gegenteilige Ansicht.

Für die Erhebung hatte das Meinungsforschungsunternehmen Infratest dimap am Montag und Dienstag 1007 Menschen telefonisch befragt. Die statistische Schwankungsbreite wurde mit 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten angegeben.

Wer wird Kanzlerkandidat der Union? NRW-Umfrage sieht Merz deutlich vorne - Er will AKK kontern

Update vom 3. November 14.53 Uhr: 59 Prozent der CDU-Anhänger in Nordrhein-Westfalen sehen in dem CDU-Politiker Friedrich Merz einen guten Kanzlerkandidaten der Union. Damit liegt Merz bei den CDU-Anhängern im bevölkerungsreichsten Bundesland in dieser Frage vor dem CDU-Landesvorsitzenden und NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (51 Prozent), wie der am Sonntag veröffentlichte NRW-Trend von Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins "Westpol" ergab.

Die Vorsitzende der Bundes-CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, bewertete nur jeder fünfte CDU-Anhänger in NRW als gute Kanzlerkandidatin (21 Prozent). Damit landete sie noch hinter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, auf den 27 Prozent entfielen. Doch obwohl er eigentlich für seine lautstarke Kritik an AKK bekannt ist, lässt Friedrich Merz nun leisere Töne anklingen.

In der NRW-Gesamtbevölkerung liegen Merz und Laschet Kopf an Kopf: 42 Prozent der Nordrhein-Westfalen sehen in Merz einen guten Kanzlerkandidaten, 41 Prozent in Laschet. Annegret Kramp-Karrenbauer landete auch hier mit 15 Prozent deutlich hinter Spahn mit 26 Prozent.

Für den NRW-Trend befragte Infratest dimap vom 24. bis zum 29.Oktober telefonisch 1.001 Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen. An Kanzlerin Angela Merkel regt sich unterdessen bereits neue Kritik - in einem Artikel der renommierten New York Times ist gar von der GroKo als „Zombie-Koalition“ die Rede.

Wer wird Kanzlerkandidat der Union? Merz will AKK kontern - Parteichefin reagiert 

News vom 3. November, 13.19 Uhr: Berlin - Merz wolle sich in der Aussprache nach der Rede von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer zu Wort melden, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf seinen Sprecher. Kramp-Karrenbauer will den Eindruck einer drohenden Konfrontation vermeiden: Sie sagte der Zeitung, alle Debattenbeiträge seien "herzlich willkommen".

"Ich freue mich auf eine lebhafte, kontroverse und intensive Debatte, die dazu beiträgt, das Profil der CDU weiter zu schärfen und sie zu neuer Stärke zu führen", sagte die Parteichefin mit Blick auf Merz. Der Parteitag Ende November sei ein "Arbeitsparteitag, der sich mit der programmatischen Weiterentwicklung befassen soll".

Merz will dem Bericht zufolge die Aussprache über die Arbeit der Parteivorsitzenden für seine Wortmeldung nutzen. Gegenüber Parteifreunden habe er seine Rede sinngemäß mit den Worten angekündigt: "Es wurden schon andere Reden in Leipzig gehalten."

Merz wirft seiner Partei fehlenden Reformgeist vor

Das sollte als Anspielung auf den Leipziger Reformparteitag im Jahr 2003 verstanden werden. Damals warb die Vorsitzende Angela Merkel für "das größte und umfassendste Reformpaket, das es in der CDU Deutschlands seit langem gegeben hat".

Inzwischen wirft Merz seiner Partei fehlenden Reformgeist und mangelndes Profil vor. Mit Merkel rechnete er kürzlich in einem TV-Interview ab. Er forderte die Kanzlerin auf, ihr Amt abzugeben. Seine Kritik an Kramp-Karrenbauer, der er vergangenes Jahr im Rennen um den Parteivorsitz unterlegen war, viel weniger drastisch aus.

Kramp-Karrenbauer steht innerparteilich nach einer Serie schlechter Wahlergebnisse unter Druck. Sie forderte ihre innerparteilichen Kritiker kürzlich auf, beim Leipziger Parteitag aus der Deckung zu kommen und sich zu stellen.

AFP

In der CDU kommt es zum großen Machtkampf. Zwischen Merkel und Merz scheint die CDU zu zerbrechen. Hat die Kanzlerin vorsorglich Absprachen mit AKK getroffen? Mit Neuwahlen scheint allerdings so oder so nicht zu rechnen zu sein, wie der Münchner Merkur* analysiert.

Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sieht in Annegret Kramp-Karrenbauer und Markus Söder keine geeigneten Kanzlerkandidaten.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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