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CDU-Machtkampf nimmt erste schmutzige Wende – Merz-Lager lästert intern über „Narkose-Arzt“ Braun

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Von: Florian Naumann

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Jährlich grüßt das Murmeltier: Friedrich Merz (re.) will CDU-Chef werden - diesmal womöglich aber auch Helge Braun.
Jährlich grüßt das Murmeltier: Friedrich Merz (re.) will CDU-Chef werden - diesmal womöglich aber auch Helge Braun. © Florian Gaertner/photothek.net/Imago Images

Allem Anschein nach will Friedrich Merz zum dritten Mal nach dem CDU-Vorsitz greifen. Einem Bericht zufolge greifen Anhänger intern zu verbalen Tiefschlägen.

Berlin - Ein lange ersehnter, aber langwieriger Basis-Wahlgang, die wichtigsten Kandidaten im Sympathie-Tief - und nun auch noch eine interne Schlammschlacht? Die CDU scheint bei der Suche nach ihrem neuen Parteichef in Schwierigkeiten zu geraten: Bei einer internen Sitzung am Mittwoch hat das Lager der Anhänger von Friedrich Merz einem Bericht der Bild zufolge den Tonfall massiv verschärft.

CDU: Braun könnte Vorsitz-Ambitionen haben - „Das Letzte, was die CDU braucht, ist ein Narkose-Arzt“

Anlass sind Berichte über einen möglichen neuen Vorsitzkandidaten Helge Braun. Der Kanzleramtschef - und Merkel-Vertraute - könnte womöglich ebenfalls in das Ringen um den Parteichefposten ziehen. „Das Letzte, was die CDU jetzt braucht, ist ein Narkosearzt“, habe „ein Abgeordneter aus dem Merz-Lager“ bei einer Vorbesprechung zur Unions-Fraktionssitzung am Mittwoch gelästert, berichtet das Boulevardblatt. Braun war vor seiner Zeit als Berufspolitiker als Anästhesist tätig.

Brauns Ambitionen seien „das letzte verzweifelte Aufgebot des alten Establishments“, zitierte die Bild weiter aus der Sitzung - ohne einen konkreten Urheber der Wortmeldung zu nennen. Tatsächlich passt der Duktus aber zum Team Merz: Der Sauerländer hatte sich in der Vergangenheit sogar selbst als Opfer eines Partei-„Establishments“ bezeichnet. Merz war gleichwohl bereits Anfang des Jahrtausends Unions-Fraktionschef.

CDU-Chef aus dem Merkel-Lager? Merz-Anhänger finden es absurd

Für Braun hagelte es weitere Häme. Als „völlig absurd“ und „unfassbar“ bezeichnete dem Bericht zufolge ein CDU-Abgeordneter aus Niedersachsen die mutmaßlichen Kandidaturpläne: „Der Kanzleramts-Chef der abgewählten Kanzlerin als Neuaufbruch?“

Wer für die CDU einen Neuaufbruch verkörpern kann, scheint allerdings weiterhin unklar. In einer aktuellen Forsa-Umfrage sahen nur 29 Prozent der Befragten Unions-Wähler Merz als geeigneten Parteichef, 19 Prozent sprachen dem möglichen Konkurrenten Norbert Röttgen die nötigen Fähigkeiten zu.

Recht unklar gestaltete sich die Lage auch in einer neutraler formulierten Civey-Befragung für das Nachrichtenportal t-online. Merz wünschten sich 43 Prozent der Befragten Unionsanhänger als Vorsitzenden, Röttgen 22 Prozent. Fraktionsvize Carsten Linnemann kam auf zehn, der Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus auf acht Prozent. Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn landet nur bei zwei Prozent. (fn)

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