Putin-Vertrauter in der Ukraine von Splitter getroffen und operiert – Bachmut meldet blutigen Heiligabend
Die russischen Streitkräfte haben auch am Heiligabend ihre Angriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Beim Beschuss von Cherson starben mindestens sieben Menschen. Aktueller News-Ticker.
- Blutiger Heiligabend im Ukraine-Krieg: Angeblich mehr als 200 Attacken auf Bachmut
- Tote und Verletze am Heiligabend in Cherson: Präsident Selenskyj spricht erneut von „Terror“
- Berichte über mehrere Feuer in Russland: Spekulation über „Anschlag“
- Dieser News-Ticker zur militärischen Lage im Ukraine-Krieg ist beendet. Die weiteren Entwicklungen hier.
Update vom 24. Dezember, 20.50 Uhr: Die prorussische Verwaltung des völkerrechtswidrig annektierten Cherson reagieren mit bekannten Vorwürfen auf ukrainische Berichte über ein blutiges Bombardement auf die im November befreite Stadt. Kreml-Statthalter Wladimir Saldo erklärte laut der Staatsagentur Tass auf Telegram, ukrainische Bewaffnete hätte „ein terroristisches Bombardement auf Cherson“ verübt, das „zivile Todesopfer“ zur Folge gehabt habe. Auch diese Angaben lassen sich weder unabhängig bestätigen noch widerlegen.
Putin-Vertrauter in der Ukraine von Splitter getroffen: Staatsmedien berichten von erster Operation
Update vom 24. Dezember, 19.50 Uhr: Dmitri Rogosin, früherer Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos und Mitglied des Zirkels um Wladimir Putin, ist in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Donezk verwundet und nun in Moskau operiert worden. Das berichtet die russische Staatsagentur Tass. Rogosin sei am Mittwoch (21. Dezember) bei einem Bombardement von einem Geschosssplitter in der Nähe des Schulterblattes getroffen worden. Ein zweiter Eingriff sei nötig, erklärte eine Sprecherin Rogosin.
Dmitri Rogosin arbeitet mittlerweile als Kopf eines militärischen Beraterteams für den Kreml. Rogosin hatte in der Vergangenheit mehrere europäischen Staaten mit Militärschlägen gedroht, das US-Medium Daily Beast bezeichnete ihn als „Putins am meisten von Atombomben besessenen Kumpel“. Laut Tass sind in Donezk vier weitere russische Militärberater verletzt worden.

Update vom 24. Dezember, 18.40 Uhr: Auch die strategisch wichtige Stadt Cherson steht zu Weihnachten offenbar unter russischem Beschuss. Mittlerweile sind weitere Details zu den Schlägen des Tages bekannt. Unter anderem nahe eines Supermarkts im Stadtzentrum sei eine Rakete eingeschlagen, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Oblast-Rates, Jurij Sobolewskyj, laut Kyiv Independent in einem Telegram-Posting. Die Zahl der Todesopfer ist nach ukrainischen Angaben mittlerweile auf zehn gestiegen. Kinder seien aber nicht verletzt worden. Diese Angaben sind nicht von unabhängiger Seite verifiziert.
Blutiger Heiligabend im Ukraine-Krieg: Angeblich mehr als 200 Attacken auf Bachmut
Update vom 24. Dezember, 17.00 Uhr: Das ukrainische Militär hat Zahlen zur aktuellen Lage rund um die schwer umkämpfte Stadt Bachmut im Donbass geteilt. Nach Angaben des zuständigen Kommandos Ost hat das russische Militär in dem Gebiet an Heiligabend 225 Attacken unter anderem mit Panzern, Artillerie und Mehrfachraketenwerfern ausgeführt. 90 russische Soldaten seien bei den Kämpfen getötet, 100 verletzt worden, hieß es laut Kyiv Independent. Diese Daten sind nicht unabhängig bestätigt. Angaben zu eigenen Verlusten machten die ukrainischen Kräfte nicht.
Vorläufige Entwarnung gab der ukrainische Grenzschutz mit Blick auf die Lage an der Grenze zu Belarus: Es gebe keine Anzeichen für Truppen- oder Materialbewegungen in Richtung Ukraine, sagte Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko laut dem Portal. Die Lage sei „vollständig unter Kontrolle“. Allerdings stärke Belarus seine Grenze.
Update vom 24. Dezember, 13.35 Uhr: Die Zahl der Todesopfer und Verletzten bei den russischen Angriffen auf Cherson am Heiligabend sind erneut gestiegen. Nach Angaben der Präsidialverwaltung in Kiew sieben Menschen getötet und 58 weitere verletzt worden. Darunter seien 18 Schwerverletzte, teilte der Vizechef des Präsidialamtes in Kiew, Kyrylo Tymoschenko, am Samstag mit. Zuvor hatte er von 5 Getöteten und 20 Verletzten gesprochen.

Ukraine-Krieg: Neue Offensive aus Belarus? Moskau schreitet offenbar mit den Vorbereitungen voran
Update vom 24. Dezember, 13.20 Uhr: Die russischen Streitkräfte bereiten aktuell weiter eine neue Offensive in der Nordukraine vor. Das geht aus dem Lagebericht des US-Thinktank „Instituten for the Study of War“ zu den aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg hervor. Den Militärexperten zufolge schafft Russland aktuell weitere Voraussetzungen dafür, im neuen Jahr von Belarus aus in die Ukraine vorzustoßen, um so eine weitere Front im Krieg in der Ukraine zu eröffnen.
Auch das ukrainische Militär teilte am Samstag mit, dass Russland Bataillone dorthin verlegt habe. Die ISW-Experten meinten zwar, dass ein solcher Angriff weiter unwahrscheinlich sei. Er sei aber möglich. Und die Gefahr müsse ernst genommen werden. Als ein Indiz dafür, dass Russland von dort aus angreifen könnte, wurde die Einrichtung eines Feldlazaretts angesehen.
Krieg in der Ukraine: Aktueller Aufmarsch in Belarus nur ein Ablenkungsmanöver?
Feldhospitäler sind nicht notwendig für Übungen und können ein Hinweis auf die Vorbereitung von Kampfhandlungen sein“, teilte das ISW mit. Anfang des Jahres sei die Einrichtung diese Lazarette in Belarus ebenfalls ein Indiz dafür gewesen - unmittelbar vor Beginn der großen russischen Invasion. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko betonte jedoch am Samstag bei einem Besuch in Moskau, sein Land wolle sich nicht am Krieg zwischen Russland und der Ukraine beteiligen.
Nach der Analyse des ISW könnte es sich bei den Vorbereitungen in Belarus aber auch um ein Ablenkungsmanöver handeln. Möglich sei auch ein Sabotageangriff, um die ukrainischen Streitkräfte von der Verteidigung im Donbass abzulenken. Russland könne dann eine womöglich geringere Aufmerksamkeit der ukrainischen Truppen für eine Offensive im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine oder auch anderswo nutzen, hieß es.
Tote und Verletze am Heiligabend in Cherson — Selenskyj spricht erneut von „Terror“
Update vom 24. Dezember, 12.39 Uhr: Auch an Heiligabend geht der Ukraine-Krieg ungebremst weiter. Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind bei einem Angriff auf Cherson fünf Menschen getötet worden. Der Angriff zielte die direkt auf das Zentrum der südukrainischen Stadt ab. Des Weiteren teilt Kyrylo Tymoschenko, der Berater des ukrainischen Präsidenten, mit, dass weitere zwanzig Menschen bei dem Angriff verletzt worden seien. Kurze Zeit nach dem Angriff auf Cherson meldete sich Präsident Wolodymyr Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram zu Wort. Der ukrainische Präsident verurteilte die Angriffe und sprach von „Terror“. Darüber hinaus ließ Selenskyj verlauten, dass die Angriffe nichts weiter als „Töten aus Gründen der Einschüchterung und des Vergnügens“ seien. „Das sind keine militärischen Einrichtungen.“
Ukraine-Krieg aktuell: Russland leidet unter Munitionsmangel
Update vom 24. Dezember, 9.35 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben im Ukraine-Krieg weiterhin mit einem Mangel an Munition und Raketen zu kämpfen. Das geht aus dem täglichen Ukraine-Update des britischen Geheimdienstes hervor. Seit Oktober seien Zehntausende Rekruten mobilisiert worden. „Trotz der Linderung des unmittelbaren Personalmangels bleibt ein Munitionsmangel höchstwahrscheinlich der wichtigste einschränkende Faktor für russische Offensivoperationen“, hieß es am Samstag vom britischen Verteidigungsministerium zur aktuellen Lage im Krieg in der Ukraine.
Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Marschflugkörpern habe Russland zudem seine Angriffe mit Langstreckenraketen auf die ukrainische Infrastruktur auf etwa einmal pro Woche beschränkt. Der Vorrat an Artilleriemunition genüge nicht für größere Offensivoperationen. Das liege daran, dass auch für die Verteidigung entlang der Front täglich zahlreiche Granaten und Raketen gebraucht würden.

Ukraine-Krieg hat dauerhafte Folgen auf die Getreideernte
Update vom 23. Dezember, 22.09 Uhr: Der Ukraine-Krieg wird dauerhafte Folgen für die Getreideernte haben: In diesem Jahr ist die Getreideernte nach Schätzungen infolge des russischen Angriffskriegs um rund 40 Prozent zurückgegangen. Bis zum Jahresende werde ein Ernteertrag von „65 bis 66 Millionen Tonnen“ erwartet, erklärte der Chef des ukrainischen Getreideverbands, Sergij Iwaschtschenko, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Im vergangenen Jahr hatte der Ertrag noch eine Rekordmenge von 106 Millionen Tonnen erreicht. Der Hauptgrund für den Rückgang sei der Krieg, erklärte Iwaschtschenko.
Infolge der russischen Invasion im Land sei zum einen die verfügbare Anbaufläche geschrumpft und zum anderen der Ertrag des Saatguts zurückgegangen.
Die monatelange Export-Blockade auf ukrainisches Getreide habe einen „Kreislauf unterbrochen“, sagte Getreideverbandschef Iwaschtschenko. Landwirte hätten lange kein Einkommen mehr gehabt - was wiederum dazu geführt habe, dass ihnen nicht genug Geld für den Kauf von Düngemitteln zur Verfügung stand. Infolgedessen sei der Ertrag selbst auf den Flächen gesunken, die trotz des Kriegs bewirtschaftet werden konnten.
Ukraine-Krieg: Weihnachten könnten russische Angriffe erfolgen
Update vom 23. Dezember, 20.25 Uhr: Der Ukraine-Krieg wird nach Einschätzungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an Weihnachten nicht pausieren. Im Gegenteil. In seiner täglichen Videoansprache warnte er am Freitagabend vor möglichen russischen Angriffen an den kommenden Feiertagen und während der Urlaubszeit. „Mit der nahenden Ferienzeit könnten die russischen Terroristen wieder aktiv werden“, sagte er. „Sie verachten christliche Werte und jegliche Werte im Allgemeinen.“
Selenskyj forderte die Ukrainer auf, in den kommenden Tagen besonders wachsam zu sein. „Bitte beachten Sie daher die Luftschutzsignale, helfen Sie sich gegenseitig und achten Sie immer aufeinander“, sagte er. Gleichzeitig richtete er eine ungewöhnlich scharfe Warnung an Russland. „Die Bürger Russlands müssen klar verstehen, dass Terror nie unbeantwortet bleibt“, sagte er - ohne dies näher zu erläutern.
Ukraine-Krieg News: Russische Streitkräfte bringen offenbar Verstärkung an die Fronten
Update vom 23. Dezember, 19.20 Uhr: Die russischen Streitkräfte bringen offenbar Verstärkung für ihre Truppen an die Fronten im Osten und Süden der Ukraine. „Der Feind hat den Umfang des Bahntransports von Truppen, Technik und Munition in die Kampfgebiete erhöht“, teilte der Generalstab in Kiew am Freitag mit. Als Kampfgebiete galten vor allen die Umgebung der Frontstadt Bachmut im Osten, ebenso wie die Ortschaften Awdijiwka, Kupjansk und Limansk in der Region Donbass.
Verstärkungen auf russischer Seite seien auch im Süden des Landes erkannt worden, hieß es. Die neuen Einheiten in der Region Cherson würden aber nur eingesetzt, um die Verteidigungslinien auszubauen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Ukraine News: Stromausfälle dauern an - mehr Noteinrichtungen in Kiew
Update vom 23. Dezember, 17.32 Uhr: Weil die durch russische Angriffe verursachten Stromausfälle andauern, haben Behörden in Kiew 52 weitere Noteinrichtungen mit Stromgeneratoren eröffnet. Insgesamt gibt es laut Bürgermeister Vitali Klitschko nun 632 davon im Stadtgebiet, wie Kyiv Independent berichtet.
Am Freitag war im Ukraine-Krieg die ukrainische Großstadt Kramatorsk mit ehemals 160.000 Einwohnerinnen und Einwohnern das Ziel von russischen Angriffen. 12 Apartmenthäuser, drei private Wohnhäuser und zwei Bildungseinrichtungen seien laut Oleksandr Honcharenko, Bürgermeister von Kramatorsk, beschädigt worden. Angaben über Opfer gab es laut Kiyv Independent zunächst nicht.
USA: New York Times sieht Anhaltspunkte für russische Kriegsverbrechen in Butscha
Update vom 23. Dezember, 15.30 Uhr: Die New York Times sieht weitere Anhaltspunkten für russische Kriegsverbrechen in der mittlerweile befreiten Stadt Butscha. „Soldaten haben unbewaffnete Männer im wehrfähigen Alter befragt und exekutiert und sie haben Menschen getötet, die ihnen unabsichtlich in den Weg kamen“, schreibt das Blatt unter Berufung auf eigene achtmonatige Recherchen vor Ort, wie fr.de berichtet. Analysen hätten auch gezeigt, dass mit den Telefonen Getöteter Anrufe nach Russland getätigt wurden.
Zu ähnlich erschütternden Schlüssen kommt die Nachrichtenagentur AP nach Befragungen in der von Russland eroberten Stadt Mariupol. Mehr als 10.000 neue Gräber seien seit März gefunden worden. Zugleich könnten „Tausende“ Getötete unbestattet in zerbombten und zerstörten Wohnblocks verborgen sein. Der Berater des ukrainischen Bürgermeisters Mariupols, Petro Andrjuschtschenko, warf Russland vor, Wohnhäuser abzureißen, um das Ausmaß der Verbrechen zu verschleiern. Laut AP könnte der Abriss von 50.000 Gebäuden geplant sein.
Unterdessen setzt Russland die Angriffe auf ukrainische Städte fort. Am Freitag seien in der Oblast Cherson zwei Menschen bei Angriffen auf Wohngebäude ums Leben gekommen, teilte Gouverneur Jaroslaw Januschewitsch laut Kyiv Independent mit. Am Vortag seien gar 61 Angriffe unter anderem mit Panzer. und Artilleriebeschuss auf die Region Cherson verübt worden – betroffen gewesen sei auch ein Kindergarten. Diese Informationen sind nicht unabhängig verifiziert.
Kadyrow feiert Sieg über „Nato“-Truppen: Putin-Vertrauter will Triumph vermelden
Update vom 23. Dezember, 13.35 Uhr: Russland zeigt sich kurz vor Weihnachten im Ukraine-Krieg betont siegesgewiss: Wladimir Putins Sprecher Dmitri Peskow sprach am Mittag von Fortschritten bei der „Entmilitarisierung“ der Ukraine. Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow stieß ins selbe Horn. Ukrainische Truppen hätten bei Kämpfen mit tschetschenischen Spezialeinheiten um die Stadt Soledar in der Oblast Donezk massive Verluste erlitten, erklärte er am Freitag laut der Staatsagentur Tass.
Kadyrow ordnete in der aktuellen Situation im Krieg in der Ukraine so ein, dass nicht nur ukrainische „Nazi-Soldaten“, sondern auch „Nato“-Truppen aus der Stadt entfernt worden seien. Stadtviertel seien „eins nach dem anderen“ von „Nato-Knechten“ befreit worden. Diese Angaben sind nicht verifiziert. Auch scheint mehr als unwahrscheinlich, dass sich tatsächlich Nato-Soldaten in der Ukraine aufhalten – Stimmen aus Russland betonen aber immer wieder, eigentlicher Kriegsgegner sei das westliche Verteidigungsbündnis. Auch die Stigmatisierung der ukrainischen Regierung und Armee als „Nazi“-Kräfte gehört zu den Narrativen des Kreml.
Unterdessen gibt es Hilferufe angesichts von Blackouts in der Ukraine: Zivilisten leiden unter „Chaos“ auf den Straßen, Problemen bei der Ernährung und Kälte.
Ukraine-Krieg: Berichte über mehrere Feuer in Russland – Spekulation über „Anschlag“
Update vom 23. Dezember, 12.45 Uhr: Es gibt weitere Berichte über Brände in einschlägig genutzten Gebäuden in Russland. In Moskau musste die Feuerwehr in der Nacht einen Brand in einem Militärobjekt löschen. Das Feuer brach in einem Garagenkomplex der militärischen Anlage im Osten der russischen Hauptstadt aus. Rund ein Dutzend Löschfahrzeuge waren im Einsatz, um den etwa 200 Quadratmeter großen Brandherd zu löschen. Über die Ursachen des Feuers ist ebenso wenig bekannt wie über die Höhe des Sachschadens. Verletzte hat es offiziellen Angaben nach nicht gegeben.
Zugleich ist in der südrussischen Region Saratow durch einen mutmaßlichen Brandanschlag in einem Kreiswehrersatzamt ein Feuer ausgebrochen. Der Feuerwehr sei es gelungen, die Flammen zu löschen, ehe sie auf benachbarte Wohnungen übergreifen konnten, berichtete das regionale Nachrichtenportal Wsgljad-Info. Offizielle Angaben zur Brandursache gab es zunächst nicht. Medien berichteten aber, es sei eine Flasche mit Benzinrückständen gefunden worden. Die Rede war von einem Anschlag. Im Zuge von Russlands Krieg gegen die Ukraine hat es bereits eine Vielzahl solcher Zwischenfälle in Einberufungsstellen gegeben.
Ukraine-Krieg: Russland steht bei der Rekrutierung neuer Soldaten vor großen Problemen
Update vom 23. Dezember, 12.10 Uhr: Russland steht nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums vor neuen Rekrutierungs-Problemen im Ukraine-Krieg. „Es bleibt unklar, wie Russland die Rekruten finden wird, um eine solche Vergrößerung zu erreichen in einer Zeit, wenn seine Streitkräfte unter nie da gewesenem Druck sind in der Ukraine“, hieß es am Morgen aus London zu kolportierten russischen Plänen, die Stärke der Armee um 30 Prozent zu erhöhen.
Die USA schätzen unterdessen, dass bis zu 50.000 Söldner der „Gruppe Wagner“ in der Ukraine im Einsatz sind – teils angeblich auch mit Befehl über reguläre Armeeeinheiten.
Feuer in Moskauer Unterkunft von Putin-Sondereinheit? Auch Explosion in Melitopol gemeldet
Update vom 23. Dezember, 10.50 Uhr: Unbestätigten Berichten zufolge ist in einer Unterkunft der OMON-Sicherheitskräfte in Moskau ein Feuer ausgebrochen. Das Gebäude sei „in Brand“, meldete das ukrainische Medium Nexta unter Berufung auf Telegram-Kanäle. Die OMON-Einheiten gehören der Nationalgarde an und gelten als wichtiger innenpolitischer Machthebel der autoritären russischen Regierung.
Nexta zufolge ist am Vormittag zudem ein Auto in der russisch besetzten Stadt Melitopol in der ukrainischen Oblast Saporischschja explodiert. Nach Informationen aus Russland seien zwei Mitglieder von Spezialeinheiten in dem Wagen ums Leben gekommen. Die Berichte sind nicht verifiziert und von russischer Seite aktuell nicht bestätigt.
Ukraine-Krieg aktuell: USA besorgt wegen Waffenlieferung Nordkoreas an Wagner-Söldner
Update vom 23. Dezember, 10.10 Uhr: Nach Angaben der USA hat Nordkorea Waffen an die Söldnertruppe „Wagner“ im Ukraine-Krieg geliefert. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, John Kirby, erklärte am Donnerstag (Ortszeit), das Land habe eine erste Waffenlieferung an „Wagner“ abgeschlossen“ – die Söldnergruppe habe dafür bezahlt. „Wir gehen davon aus, dass die Menge an Material, die an „Wagner“ geliefert wurde, die Dynamik auf dem Schlachtfeld und in der Ukraine nicht verändern wird, aber wir sind auf jeden Fall besorgt, dass Nordkorea plant, mehr militärische Ausrüstung zu liefern.“
Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield teilte mit, Nordkorea habe die Waffen im vergangenen Monat geliefert. „Es ist verabscheuungswürdig, dass Russland, ein permanentes Mitglied des UN-Sicherheitsrats - in Verletzung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats - nun Waffen aus Nordkorea und aus dem Iran benutzt, um seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen“, betonte Thomas-Greenfield zu den aktuellen Erkenntnissen im zum, Krieg in der Ukraine.
Das Regime in Pjöngjang habe die Berichte als „haltlos“ zurückgewiesen, schreibt unterdessen der Guardian unter Berufung auf eine nordkoreanische Staatsagentur. Allerdings gebe es auch aus Japan Berichte über Waffenlieferungen der Nordkoreaner. Per Zug seien unter anderem Artillerie-Granaten an Russland geliefert worden. Weitere Lieferungen seien für die kommenden Wochen geplant.
Ukraine-Krieg aktuell: Putin-Truppen greifen „Festung Bachmut“ erneut an
Update vom 22. Dezember, 21.02 Uhr: Erneut haben russische Truppen versucht, die Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine anzugreifen. Die Angreifer seien dabei mehrmals bis an den Rand der Stadt vorgestoßen, sagte der Generalstab in Kiew mitteilte. In schweren Kämpfen konnten die Angreifer zugeschlagen werden.
Bei Bachmut wurden damit zwei Ziele erreicht, wie es weiter hieß. Zum einen konnte die Verteidigung der Stadt nicht durchgedrungen werden. Zum anderen erlitten die russischen Angreifer schwere Verluste, wie Serhij Tscherewatyj, Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost sagte. „Und das sind unglaubliche Verluste für eine Armee des 21. Jahrhunderts“, so der Sprecher. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Frontstadt in dieser Woche überraschend besucht und sie zur „Festung Bachmut“ erklärt.
Ukraine-Krieg: Feuer bricht auf russischem Flugzeugträger aus
Update vom 22. Dezember, 14.45 Uhr: An Bord des einzigen Flugzeugträgers der russischen Marine, Admiral Kusnetsow, ist nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass ein Feuer ausgebrochen. Der Flugzeugträger befindet sich aktuell am Hafen von Murmansk. Es habe sich allerdings um ein lokales Feuer gehandelt, das inzwischen gelöscht worden sei, berichtete Tass unter Berufung auf Notfalldienste. Niemand sei zu Schaden gekommen, 20 Personen seien evakuiert worden, so der Bericht weiter, der deutlich macht, dass das Feuer in keinem Zusammenhang mit einer Aktion im Ukraine-Krieg steht.
Ukraine-Krieg aktuell: Putins Verteidigungsminister besucht Front – russische Medien zeigen Bilder
Update vom 22. Dezember, 13.25 Uhr: Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat nach Angaben aus Moskau bei einem Besuch an der Front in der Ukraine mit Soldaten gesprochen und ihnen für ihren Dienst im Ukraine-Krieg gedankt. Das Verteidigungsministerium veröffentlichte am Donnerstag im Onlinedienst Telegram Filmmaterial, das Schoigu bei der aktuellen Inspektion von Kasernen und bei einem Gang durch Schützengräben zeigt. Schoigu habe „an vorderster Front“ die Bedingungen für den Einsatz von Personal und militärischer Ausrüstung überprüft, erklärte das Ministerium. Außerdem habe er die Positionen der Militäreinheiten sowie die Unterbringungs- und Heizbedingungen überprüft.
Ukraine-Krieg aktuell: Ex-Roskosmos-Chef offenbar bei Raketenbeschuss verletzt
Update vom 22. Dezember, 11.39 Uhr: Ex-Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin ist im Ukraine-Krieg in Mitleidenschaft gezogen worden. „Ich bin verletzt, ein drei mal vier Millimeter großer Splitter ist über dem rechten Schulterblatt eingedrungen“, schrieb er jetzt auf Telegram. Danach habe er operiert werden müssen.
Roskosmos ist eine russische Raumfahrtbehörde. Rogosin ist ein für seine imperialistische Haltung bekannter Politiker. Laut Medienberichten feierte er seinen Geburtstag, als Geschosse in ein Lokal in der russisch besetzten Region Donezk einschlugen.
Ukraine-Krieg: Putin-Günstling in Raketenangriff verwickelt – „Ich bin verletzt“
Rogosin, dessen politische Anfänge in der extrem rechten Partei „Rodina“ („Heimat“) liegen und der beim nationalistischen „Russischen Marsch“ von Medien beim Zeigen des Hitler-Grußes abgelichtet wurde, machte unter Putin später Karriere - erst als Botschafter bei der Nato, dann als Vizeregierungschef und zuletzt als Roskosmos-Chef. Nach seiner Ablösung im Juli 2022 gab es Spekulationen, dass Putin ihn zum Generalgouverneur der eroberten ukrainischen Gebiete ernennt.
Rogosin hat derweil eine Gruppe von freiwilligen Militärberatern unter dem Namen „Zarenwölfe“ gegründet. Mehrfach posierte er bei der Übergabe von Ausrüstung für Soldaten an der Front.
Update vom 22. Dezember, 10.22 Uhr: Bei diesem Thema ist keine der beiden Kriegsparteien aus offensichtlichen Gründen ehrlich: Die Angaben sind daher mit Vorsicht zu genießen. Das ukrainische Militär hat nun mitgeteilt, dass Russland im gewaltsamen Konflikt des Ukraine-Kriegs bereits über 100.000 Soldaten als Verluste zu beklagen habe.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg übersteigen nach Angaben die Marke von 100.000 Soldaten
Mehr als 100.400 russische Soldaten seien „eliminiert“ worden, hieß es zu den aktuellen Verlusten Russland im Krieg in der Ukraine. Das kann nach Einschätzung unabhängiger Medien bedeuten, dass sie getötet oder so schwer verletzt wurden, dass sie aus dem Kriegsdienst ausscheiden mussten.
Russland hatte zuletzt von „nur“ rund 6000 getöteten Soldaten in den eigenen Reihen gesprochen. Unabhängige russische Medien haben indes bereits mehr als 10.000 russische Gefallene namentlich identifiziert. Die Ukraine nennt selbst keine eigenen Verluste in den täglichen Militärberichten über die aktuelle Situation im Ukraine-Krieg. Das Präsidentenamt in Kiew hatte zuletzt von mehr als 10.000 getöteten ukrainischen Soldaten gesprochen.
Ukraine-Krieg aktuell: Putin-Militär leidet unter Ausbilder-Mangel – Belarus muss beispringen
Update vom 22. Dezember, 8.44 Uhr: Putins Streitkräfte leiden unter einem Mangel an Ausbildern für ihre Rekruten und greifen deshalb inzwischen „im großen Stil“ auf die Hilfe aus dem verbündeten Land Belarus unter Alexander Lukaschenko zurück. So schätzt es der britische Geheimdienst in seinem jüngsten öffentlichen Update zum Ukraine-Krieg ein.
Der Grund: Viele der russischen Ausbilder seien aktuell in den Gefechten im Ukraine-Krieg oder ebendort gestorben. Der britische Geheimdienst wertet die Entwicklung als Anzeichen dafür, wie strapaziert Putins Streitkräfte aktuell seien.
Ukraine-Krieg aktuell: Sabotage und Attacken auf russischem Boden
Erstmeldung vom 22. Dezember: Moskau - In den vergangenen Monaten gab es eine Reihe von Zwischenfällen im Ukraine-Krieg, darunter Explosionen auf wichtigen Militärstützpunkten und an Infrastruktur-Einrichtungen auf russischem Boden. Moskau macht die Ukraine dafür verantwortlich.
Härtere Strafen für „Saboteure“ im Ukriane-Krieg– Duma-Abgeordnete stimmen für Gesetz
Das russische Unterhaus hat nun härtere Strafen gegen „Saboteure“ beschlossen. Ein entsprechendes Gesetz sei von den Abgeordneten verabschiedet worden, teilte die Duma am Mittwoch (21. Dezember) mit. Das Gesetz sieht bis zu lebenslange Haftstrafen für einheimische und ausländische „Saboteure“ vor.
Mit dem neuen Gesetz sollten „unser Land und unsere Bürger vor Terror- und Sabotagegefahren geschützt“ werden, erklärte die Duma. Ihr Vorsitzender Wjatscheslaw Wolodin verwies zudem auf die anhaltende „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine, wie der russische Überfall auf das Nachbarland in Russland offiziell genannt wird.
Die Strafen für „Saboteure“ sollen „so hart wie möglich sein“, forderte er. Das neue Gesetz muss nun noch vom Oberhaus beschlossen und von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet werden.
Putin sieht „keine finanziellen Beschränkungen“: Kremlchef fordert schnellere Aufrüstung
Kremlchef Putin forderte bei einer erweiterten Sitzung des Verteidigungsministeriums zudem mehr Tempo bei der Aufrüstung und Modernisierung der Streitkräfte. Für die weitere Aufrüstung der Armee gebe es „keine finanziellen Beschränkungen“, sagte Putin.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu schlug außerdem vor, die Truppe um rund 350.000 Soldaten auf 1,5 Millionen Mann zu verstärken. Außerdem forderte er die Aufstellung neuer Einheiten im Nordwesten Russlands an der Grenze zu den potenziellen neuen Nato-Staaten Schweden und Finnland. (AFP/frs)