Auf einem Foto ist zu sehen, wie ein Gefangener auf einem sogenannten „Tigerstuhl“ sitzt, beide Hände sind gefesselt. Diese Stühle werden zu Folterzwecken benutzt. Es gibt auch Bilder von einem Häftling mit freiem Oberkörper, dessen Brust deutliche Spuren von Misshandlungen zeigt.
Chinas Regierung indes weist die Vorwürfe als „verleumderisch“ zurück. Sie sieht „anti-chinesische Kräfte“ hinter der Veröffentlichung. „Gerüchte und Lügen zu verbreiten, kann die Welt nicht täuschen und die Tatsache nicht verdecken, dass Xinjiang eine friedliche, wohlhabende Gesellschaft und eine blühende Wirtschaft hat und die Menschen in Frieden und Glück leben und arbeiten“, sagte Außenamtssprecher Wang Wenbin vor der Presse in Peking.
In Xinjiang sind nach Angaben von Menschenrechtlern Hunderttausende in Umerziehungslager gesteckt worden. Chinas Führung wirft Uiguren in der Region Separatismus, Extremismus und Terrorismus vor, während sich die muslimische Minderheit politisch, religiös und kulturell unterdrückt fühlt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 hatten die Kommunisten das ehemalige Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt.
Die Bilder und geheimen Dokumente lösen auch in Deutschland scharfe Kritik aus. Die neuen Datenlecks „entlarven die chinesische Propaganda und offenbaren ein Bild des Schreckens“, sagte die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Bundestages, Renata Alt (FDP). Das Ziel Chinas sei es, die Kultur, Religion und Identität der Uiguren auszumerzen. Ein ganzes Volk werde pauschal des Terrorismus beschuldigt. (cm/mit Material von dpa)