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Brandsatz bei Tönnies gefunden: Mysteriöses Bekennerschreiben aufgetaucht - RAF im Verdacht

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Von: Kai Hartwig

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Fleischfabrikant Clemens Tönnies schaut nachdenklich in die Kamera
Am privaten Anwesen von Clemens Tönnies wurden Utensilien für einen Brandsatz gefunden. © Friso Gentsch/dpa/picture alliance

Nach Corona-Fällen in seiner Fleischfabrik stand Unternehmer Clemens Tönnies in der Kritik. Nun wurde ein Anschlag auf sein Privatanwesen gerade noch verhindert.

Karlsruhe/Rheda-Wiedenbrück – Nachdem in der Zufahrt zur Privatvilla des wegen der Arbeits- und Schlachtbedingungen in seinem Betrieb umstrittenen Fleischunternehmers Clemens Tönnies in Rheda-Wiedenbrück am Donnerstag ein möglicher Brandsatz gefunden wurde, beschäftigt der Fall nun die Generalbundesanwaltschaft.

Die Behörde bestätigte dem Westfalen-Blatt, dass ein Drohschreiben mit mutmaßlich extremistischen Hintergrund beim Schlachtunternehmen Tönnies eingegangen sei und man die Ermittlungen übernommen habe. Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf den Sprecher des Generalbundesanwaltes in Karlsruhe, Markus Schmitt.

Brandanschlag auf Tönnies-Villa: Generalbundesanwaltschaft prüft RAF-Verbindungen

Die Generalbundesanwaltschaft vermutet demnach, dass am privaten Anwesen des Firmenchefs Tönnies, dessen Unternehmen sich zuletzt offensiv gegen Vorwürfe wehrte, ein Brandanschlag geplant war. Dort hatten Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag dort Behälter mit Flüssigkeit und Anzünder abgestellt, wie ein örtlicher Polizeisprecher bekannt gab.

Laut Bild heißt es im Bekennerschreiben unter anderem: „Hurra, Hurra, beim Clemens an der Villa hat es gebrannt.“ Demnach übernehmen zwei linksextremistische Gruppierungen namens „Westfälische Animal Liberation Front“ und „Revolutionären Aktionszellen“ (RAZ) die Verantwortung für die Aktion. Beide Gruppen sprechen von einer gemeinsamen Aktion gegen Konzernchef Tönnies aus Solidarität für die Kampagne „Shut Down Schweinesystem“.

Da das Schreiben der radikalen Tierschützer auch die ehemalige RAF-Terroristin Ulrike Meinhof zitiert, hat sich nun der Generalbundesanwalt eingeschaltet. Er untersucht eine mutmaßliche Verbindung zur linksextremistischen terroristischen Vereinigung „Rote Armee Fraktion“ (RAF), wie auch owl24.de* berichtet.

Clemens Tönnies: Gruppe aus Bekennerschreiben einschlägig bekannt

Die Gruppierungen widmen ihre Tat in dem Schreiben zudem früheren RAF-Mitgliedern. Sie „fordern einen grundlegenden sozialen Wandel hin zu einer Gesellschaft, in der Ausbeutung, Unterdrückung und soziale Ausschließung aller Menschen wie Tiere und die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen beseitigt sind“, heißt es da.

Schon in der Vergangenheit fielen die „Revolutionären Aktionszellen“ durch mehrere Brandanschläge auf. So ist die Gruppe unter anderem für einen Anschlag auf das Bundesverwaltungsamt in Berlin im Jahr 2010 sowie einen Sprengstoffanschlag auf das Amtsgericht Göttingen ein Jahr später verantwortlich.

Der Tönnies-Konzern stand im Zuge der Corona-Pandemie* mehrfach im Fokus großer Kritik. So war es im Betrieb des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 zu zahlreichen Ansteckungen mit dem Coronavirus* gekommen. (kh) *Merkur.de und owl24.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes

Video: Nach Tönnies-Skandal - Kabinett für Verbot von Werkverträgen

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