Für Schulen wäre Distanz-Unterricht ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 verpflichtend. Im ersten Entwurf war ein Schwellenwert von 200 genannt. Vielen Experten war das zu hoch. Auch gegen den neuen Wert gibt es Widerspruch. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz Peter Meidinger, nennt 165 das „Ergebnis von politischem Geschacher“, wie er dem Münchner Merkur sagt. „Das hat nichts mit einer medizinischen Expertise zu tun.“ Vermutlich wolle man so einen großen Teil der Schulen offen halten – wohl wissend, dass der Inzidenzwert speziell unter Schülern regional oft viel höher sei.
Was das für Bayern bedeutet, ist noch offen. Vorerst gilt hier der Schwellenwert von 100, jeweils am Freitag der Vorwoche. Am Dienstag tagt der Ministerrat und wird sich wohl auch damit befassen. Die Länder müssen die Bundesregel übernehmen, dürfen sie aber auch verschärfen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief die Länder auf, ihren Spielraum besser zu nutzen. „Niemand muss auf dieses Gesetz warten“, sagte er. cd/dw/afp
In Bayerns Regierungskoalition sorgt die jüngste Wendung neuerlich für Zoff. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger geht auf Kollisionskurs zu Ministerpräsident Markus Söder.