Präsenzunterricht haben - die restlichen Klassen bleiben erst einmal im Distanzunterricht.
In einer zweiten Stufe soll durch eine Halbierung der Klassen dann ergänzend Wechselunterricht für Schüler in höherer Klassen ermöglicht werden. Präsenzunterricht für alle ist erst in Stufe drei vorgesehen. Für Abschlussklassen soll aber weiterhin eine Ausnahme von den Beschränkungen gelten, so dass sie sich angemessen auf Prüfungen vorbereiten können.
Update vom 4. Januar, 16.45 Uhr: Ob Schulen und Kitas in Baden-Württemberg nach dem 11. Januar wieder öffnen, ist noch ungeklärt. Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte zuletzt gefordert, Kitas und Grundschulen „unabhängig von den Inzidenzzahlen“ wieder zu öffnen. In einem Beschluss der Kultusminister ist ein Stufenplan zur Wiederaufnahme des Schulbetriebs vorgesehen - wenn es die „Situation“ in den einzelnen Bundesländern erlaube.
„Gerade mit kleineren Kindern in der Grundschule ist digitaler Unterricht nur sehr schwer bis gar nicht möglich. Zudem gibt es viele Kinder, die beim Lernen leider keine Unterstützung ihrer Eltern erhalten. Der Präsenzunterricht ist und bleibt die beste Option für den Lernerfolg“, sagte Eisenmann am Montag erneut. Unterstützung fand sie dabei zuletzt von Friedrich Merz (CDU). In Deutschland und im Südwesten sind die Zahl der Corona-Infektionen noch immer deutlich zu hoch.
Update vom 4. Januar, 15.30 Uhr: Die Kultusminister haben bei ihrer Konferenz einen Stufenplan beschlossen. Abhängig vom Infektions-Geschehen vor Ort sollten zunächst jüngere Schüler in die Schule zurückkehren dürfen. Eine generelle Schulöffnung nach dem 10. Januar zeichnet sich jedoch nicht ab. Für Abschlussklassen sollen auch weiter Ausnahmen vom Distanzunterricht möglich sein. Im Beschluss der Konferenz heißt es auch, dass ein längeres Aussetzen des Präsenzunterrichts mit negativen Folgen für die Schüler einhergehen würde. Daher sei eine schnelle Wiederaufnahme des Unterrichts wünschenswert.
„Wenn sich in den Ländern Spielräume für Lockerungen ergeben, sollen die Grundschülerinnen und Grundschüler beziehungsweise die unteren Jahrgänge als erstes wieder die Schule besuchen können“, sagte die Präsidentin der Kultusminister-Konferenz und Bildungsministerin von Brandenburg, Britta Ernst (SPD). Stufe zwei sieht Wechselunterricht in geteilten Klassen ab Stufe sieben vor. In der Stufe drei würde dann der Präsenzunterricht für alle folgen.
Update vom 4. Januar, 14.30 Uhr: „Die Zahlen zeigen, dass der jetzige Lockdown nicht wirkungsvoll ist.“ Mit diesen Worten kritisiert der familienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Grigorios Aggelidis, die Verlängerung des Corona-Lockdowns. Besser solle man neue Konzepte für alte Menschen und Schüler entwerfen. Man habe in den vergangenen Monaten versäumt, einen pandemiefesten Schulunterricht zu organisieren sowie Schnelltests und Schutzmasken für Seniorenheime bereit zu stellen.
Er betonte weiter, dass Kinder ein Recht auf Bildung hätten. Auch Schulen und Kitas könnten von Schnelltests, Luftfilter, zusätzliche Räume und mehr Personal profitieren. Bei dem Corona-Gipfel am Dienstag solle daher statt der Lockdown-Verlängerung besser darüber debattiert werden, wie die Impf-Kapazität erhöht werden könne.
Update vom 4. Januar, 12.30 Uhr: Am Montag sind die Kultusminister der Bundesländer zu einer Schaltkonferenz zusammengekommen. Der Großteil der Schüler muss sich offenbar darauf einstellen, vorerst noch nicht an die Schulen zurückkehren zu können. Der Schul-Lockdown ist Teil der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Konferenz der Kultusminister diente als Vorbereitung für den Corona-Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 5. Januar. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bereits vorgeprescht.
Dem Bericht zufolge haben die Bildungsminister einen Stufenplan diskutiert. Es sei auch über eine mögliche Verlängerung der Schul-Schließungen mit Ausnahme von Abschlussklassen und Grundschulen gesprochen worden. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, verkündete bei SWR Aktuell bereits, dass der Fernunterricht in ihrem Bundesland bis mindestens zum 15. Januar auf jeden Fall bestehen bleiben solle. „Wir hoffen, dass wir dann aber auch Stück für Stück wieder mehr Schule in der Schule machen können“, sagte sie weiter. Eine Möglichkeit sei Wechselunterricht.
„Es gibt viele Kinder - vor allem aus sozial schwächeren Verhältnissen -, die beim Lernen leider keine Unterstützung ihrer Eltern erhalten“, sagte hingegen die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), die auf die Öffnung von Grundschulen und Kitas drängt. „Angesichts des Infektionsgeschehens und der unsicheren Datenlage bin ich Schulöffnungen im Präsenzunterricht zum 11. Januar gegenüber sehr skeptisch“, äußerte sich wiederum Karin Prien, Bildungsministerin von Schleswig-Holstein in der Bild-Zeitung. In der Hansestadt Hamburg sollen viele Schüler noch voraussichtlich bis Ende Januar zu Hause bleiben.
Update vom 4. Januar, 11.19 Uhr: Einer Online-Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung zufolge befürwortet die Mehrheit des Lehrpersonals einen Präsenzunterricht. Eine deutliche Mehrheit würde jedoch erreicht werden, wenn die Schulen selbst entscheiden dürften, ob sie bei einem hohen Inzidenz-Wert vor Ort auf Wechselunterricht wechseln würden. 55 Prozent der Lehrer aller Schularten - mehr als 1000 Lehrkräfte - sprachen sich der Umfrage zufolge für einen vollständigen Präsenzunterricht aus. 45 Prozent für einen Wechselunterricht. Für die selbstständige Entscheidung der Schulen sprachen sich ganze 86 Prozent hingegen aus.
„Die Landesregierung definiert einen landesweiten Grenzwert, oberhalb des Wertes gehen die Schulen in den Wechselunterricht, unterhalb des Wertes in den Präsenzunterricht.“, sagte der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand. Der Verband schlage einen Inzidenz-Wert von 50 als Grenze vor.
Update vom 4. Januar, 10.45 Uhr: Aufgrund der Corona-Pandemie will das Bundesland Thüringen die Winter-Ferien vorziehen. Bildungsminister Helmut Holter (Linke) kündigte das am Montag im Mitteldeutschen Rundfunk an. Seiner Angabe nach, sollen die Ferien auf die letzte Januarwoche vorverlegt werden. Bis dahin solle es Unterricht zu Hause geben. Ausgenommen seien nur Abschlussklassen, sofern sich die Schüler einem Schnelltests unterziehen. Normalerweise würden in Thüringen die Winter-Ferien in der zweiten Februar-Woche beginnen.
Update vom 4. Januar, 10.15 Uhr: Für Unionsfraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus ist eine Wiederaufnahme des vollständigen Präsenzunterrichts in allen Jahrgängen „in diesen Tagen nicht vorstellbar“. Das sagte er Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dem rbb sagte er, er sehe es wie Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) (siehe Update vom 4. Januar, 7.14 Uhr) - auch, wenn die Maßnahme für Kinder und Eltern hart sei.
Am Montag berät die Kultusministerkonferenz über das weitere Vorgehen der Schulen. Das auch am Dienstag bei Corona-Gipfel von Merkel und den Länder-Chefs ein zentraler Punkt werden wird. „Wechselunterricht ist das Maximale, was möglich ist“ für Grundschulen und Abschlussklassen, sagte dazu der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger. Eine vollständige Öffnung sei „nicht verantwortbar“. „Bei älteren Schülern wird es beim Distanzunterricht bleiben.“
Die Bundesschülerkonferenz fordert währenddessen eine Aufnahme des Unterrichts nach dem 10. Januar im Wechsel-Modell. „Ich erwarte heute klare Ansagen von Seiten der Kultusministerkonferenz“, sagte Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz. „Es ist frustrierend, weil man mal wieder den Eindruck bekommt, die Politik handelt erst wenige Tage vorher, ohne endlich langfristig Probleme zu lösen“, so Schramm.
Update vom 4. Januar, 8.20 Uhr: Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) will die Schulen in ihrem Bundesland zunächst weiter geschlossen lassen. „Angesichts des Infektionsgeschehens und der unsicheren Datenlage bin ich Schulöffnungen im Präsenzunterricht zum 11. Januar gegenüber sehr skeptisch“, erklärte sie der Bild-Zeitung. „Jetzt kommt es darauf an, die Fortschritte des digitalen Lernens auszuschöpfen.“ Es sei richtig, dass auch Schulen einen Beitrag leisten müssen, wenn der Lockdown verlängert werde. Dies eröffne die Möglichkeit, „dass unsere Schulen bald wieder Präsenzunterricht anbieten“.
SPD-Chefin Saskia Esken bezeichnete eine schnelle Rückkehr der Schulen zum Regelbetrieb nach dem 10. Januar als „illusorisch“. In einem Gespräch mit der Rheinischen Post sagte sie: „Die weiterführenden Schulen sollten ihre Schüler und Schülerinnen in den nächsten Wochen weiter in Distanz unterrichten.“ Auch wenn die Infektionszahlen Ende Januar erste Lockerungen möglich machten, werde volle Präsenz nur in den Grundschulen möglich sein.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, plädierte in der Passauer Neuen Presse für eine Verlängerung des eingeschränkten Präsenzbetriebs um drei weitere Wochen bis Ende Januar. Vorrangig sollten Grundschulkinder, Unterstufenschüler und Schüler der Abschlussklassen in den Wechselbetrieb zurückgeholt werden. Auch die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Es spricht sehr viel dafür, dass Wechsel- und Distanzunterricht in den kommenden Wochen mit Blick auf die Corona-Pandemie das Gebot der Stunde bleiben.“
Update vom 4. Januar, 7.14 Uhr: Dürfen die Schulen ab dem 11. Januar wieder öffnen? Das ist eine der wichtigsten offenen Fragen vor dem nächsten Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern am 5. Januar. Heute beraten die Kultusminister der Länder über die Lage.
Eine Rückkehr zum vollständigen Präsenzunterricht in allen Jahrgängen sei aufgrund der aktuellen Infektionslage in diesen Tagen „nicht vorstellbar“, sagte Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Infektionszahlen seien weiterhin hoch. Zudem sei noch unklar, welche Auswirkungen die Treffen an den Weihnachtstagen und über den Jahreswechsel hätten. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Lage an den Schulen wie die Situation insgesamt in den nächsten Wochen schwierig bleibt.“
Die Frage, wie mit Kitas und Grundschulen umgegangen werde, könne nicht rein nach Infektionsschutzgesichtspunkten entschieden werden, so Karliczek. Dabei sei eine umsichtige politische Abwägung nötig. Präsenzunterricht könne allenfalls mit dem Tragen von Masken und strengster Einhaltung der Hygienevorschriften stattfinden. „Für die älteren Jahrgänge wäre Wechselunterricht dann momentan angezeigt“, sagte die Bildungsministerin.
Update vom 3. Januar, 19.47 Uhr: Während sich am ersten Januarwochenende unter den Länder-Chefs bereits ein breiter Konsens für die Verlängerung des harten Lockdowns abzeichnet, bleibt eines weiterhin unklar: Wie fallen die Entscheidungen der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin Angela Merkel hinsichtlich der Öffnung von Schulen und Kitas aus?
Während Lehrerverbände, sowie Mediziner eine möglichst umfassende Öffnung fordern, sprachen sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits für eine längere Schließung aus. Söder zufolge sei es „angesichts der hohen Infektionszahlen verantwortungslos, Lehrer und Schüler einfach wieder komplett in die Schulen zu schicken“, habe sich doch gezeigt, dass sich das Virus auch dort verbreite. Auch in Thüringen sei erst ab 1. Februar wieder ein eingeschränkter Regelbetrieb von Schulen und Kindergärten geplant, erklärte jetzt Bodo Ramelow, der sich Sachsen zum Vorbild nimmt.
Die Kritik an den Kultusministern, die vielerorts planen, Schulen und Kitas um weitere drei Wochen geschlossen zu halten, nimmt stetig zu. Der Deutsche Lehrerverband (DL) und die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin lehnen den Vorschlag, die Weihnachtsferien zu verlängern und dafür die Sommerferien zu verkürzen, entschieden ab. Dies sei
„nichts anderes als eine weitere Phase der Schulschließung, in der wir Kinder und Jugendliche sich selbst überlassen und unseren Bildungsauftrag nicht wahrnehmen“, erklärte der DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger.
Präsenzunterricht sei, so Meidinger weiter, sowohl zur Erfüllung des Bildungsauftrages als auch unter psychosozialen Gesichtspunkten das Beste. Statt Erziehungs- und Bildungseinrichtungen weiter geschlossen zu halten forderte er, endlich „einen bundesweit gültigen Hygienestufenplan für Schulen in Kraft zu setzen“. Den Ministerien wirft er große Versäumnisse vor: „Die Kultusminister haben schlicht ihre Hausaufgaben im Sommer und Herbst nicht ordentlich erledigt“, seien die Schulen in dieser Zeit doch nicht ausreichend auf Digitalunterricht und Distanzlernen vorbereitet worden.
Erstmeldung vom 2. Januar: Berlin - In den Ferien denkt kaum ein Kind gern an die Schule. Doch die Unsicherheit könnte noch unbeliebter sein. Denn bisher wissen weder Schüler noch Eltern, wie es am 11. Januar weitergeht. Dann nämlich endet der bisherige Corona-Beschluss von Bund und Ländern - am 5. Januar soll ein neuer her. Der Lockdown wird wohl verlängert, aber was passiert mit den Schulen?
Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zufolge sind sich die Länder uneinig, wie mit Bildungsstätten umgegangen werden soll. Schon im letzten Beschluss hieß es sehr allgemein: „An den Schulen sollen im Zeitraum vom 16. Dezember 2020 bis 10. Januar 2021 die Kontakte deutlich eingeschränkt werden. Kinder sollen in dieser Zeit wann immer möglich zu Hause betreut werden. Daher werden in diesem Zeitraum die Schulen grundsätzlich geschlossen oder die Präsenzpflicht wird ausgesetzt.“
Auf Basis dieser drei Sätze konnte jedes Land dann seinen eigenen Weg finden. Bildung ist schon lange föderales Streitthema, da es zu den letzten Politikfeldern gehört, die den Ländern mit Bestimmungshoheit geblieben sind. In Bayern und Sachsen waren die Schulen also schon vor Weihnachten zu. In Bremen hingegen musste kein Kind mehr erscheinen, aber geöffnet blieben die Schulen trotzdem.
„Präsenzunterricht“ ist das Wort, das viele so lange hochhielten. „Schulen so lange wie möglich offen halten“, war das Mantra. Zu groß der Schaden für die Kinder, der bei Schließungen gesehen wurde. Und doch kam es am Ende anders - zum Leidwesen einiger Verbände.
Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) und der Deutsche Lehrerverband etwa appellieren nun an die Politik, „Schulen zu sicheren Orten für Schüler und Lehrkräfte“ zu machen und eindeutige Beschlüsse zu fällen. Denn: „Schule und Bildung gehören zu den Grundbedürfnissen der Kinder“, schreibt Generalsekretär der DAKJ, Hans-Iko Huppertz in der Erklärung.
Die Verbände fordern unter anderem einen bundesweiten Hygienestufenplan, der abhängig vom Infektionsgeschehen und der Altersstufe klar festlegt, was wann passiert. So sollen komplette Schulschließungen künftig vermieden werden. Außerdem müsse der Infektionsschutz an den Schulen verbessert werden, etwa durch Abstandsregelungen, Masken für Lehrer und Schnelltests.
Schnelle Schulöffnungen mit Konzepten fordern auch Psychologen, vor allem im Hinblick auf wachsende Zahlen von „Schulverweigerern“. „Wir haben schon nach dem ersten Shutdown eine dramatische Zunahme der Fälle von Schulverweigerung bemerkt“, sagte die Vorsitzende des Verbandes der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen Baden-Württemberg (LSBW), Nina Großmann der Deutschen Presse-Agentur. Schüler egal welchen Alters gewöhnten sich ans Nichtstun, würden ihre Aufgaben vernachlässigen und fühlten sich dann bei der Rückkehr in die Schule überfordert.
Bisher zeigt sich die Politik eher uneins über das weitere Vorgehen. Zuletzt in den Schlagzeilen war etwa die Aussage der Kultusministerin von Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann (CDU), Kitas und Grundschulen auf jeden Fall schon ab dem 11. Januar zu öffnen. An ihre Seite eilte Friedrich Merz, der sich demnächst auf dem CDU-Parteitag beweisen möchte. „Susanne Eisenmann hat den Mut, etwas Richtiges zu sagen, dass nämlich die Schulen so schnell wie möglich wieder geöffnet werden müssen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Und es ist ja auch der politische Wille aller Beteiligten, je nach Inzidenzlage in diese Richtung zu gehen.“
Eisenmanns Kollege aus Bayern ist sich aufgrund der hohen Infektionszahlen noch nicht so sicher, wie es demnächst weitergeht. „Einen Präsenzunterricht am 11. Januar für alle halte ich für unwahrscheinlich“, sagte Michael Piazolo (FW) kürzlich gegenüber dem Münchner Merkur. Dann doch eher eine Mischform zwischen Wechsel- und Distanzunterricht. Denn eine Verlängerung der Ferien schließt auch er aus.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der zurzeit viel Kritik rund um die Corona-Impfungen einstecken muss, hat hingehen eine Verlängerung für gut befunden. „Es ist, glaube ich, für alle leichter, jetzt eine Woche länger die Schulen zu zu haben, als sie auf zu machen und dann irgendwann in einigen Wochen wieder vor Debatten zu stehen“, sagte Spahn bei „RTL-Aktuell“.
Normalität an Schulen schließt auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach aus. Er sagte vor ein paar Tagen der Rheinischen Post: „Nach dem Lockdown darf es keine Rückkehr zum regulären Präsenzunterricht geben. Maske, Lüften plus 30 Kinder geht nicht, ansonsten droht wieder exponentielles Wachstum der Infektionszahlen.“
Dass es auch ein Infektionsgeschehen an Schulen gibt, betont Virologe Christian Drosten immer wieder. Mitte Dezember teilte er auf Twitter eine Studie aus Oxford, die starke Effekte von Schulschließungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie erkannte. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte wiederholt, es müsse mehr auf die Wissenschaft gehört werden. Doch hier liegt gleichzeitig das Problem für die Politik: Die Schul-Studien sind immer noch zu unterschiedlich, als dass klare Richtlinien erkennbar sind.
Ein Studienleiter aus Dresden, Reinhard Berner, Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums, etwa sah nach einer zweiten Studienphase keine Hinweise, „dass Schulen sich zu ‚silent hotspots‘ (deutsch: stillen Hotspots) dieser Pandemie entwickelt haben.“ Er erachtet Schulschließung allenfalls als letztes Mittel.
Komplette Schulschließungen, Hygienemaßnahmen, das Aussetzen der Präsenzpflicht, verlängerte Ferien, Digitalunterricht, Wechselunterricht, Hybridunterricht oder eine Mischform daraus: Alle Wege haben Vor- und Nachteile. Die Abwägung könnte daher beim Corona-Gipfel am 5. Januar dauern. Oder es gibt wieder keine bundeseinheitliche Regelung und jedes Bundesland entscheidet erneut, was es für richtig hält. (cibo)