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Unterricht in Corona-Krise: Diese drei Vorschläge für neues Schuljahr werden diskutiert

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Von: Klaus Rimpel

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Unterricht im Container: In Baienfurt (Baden-Württemberg) wurden vor dem Schulgebäude Zusatzräume aufgebaut.
Unterricht im Container: In Baienfurt (Baden-Württemberg) wurden vor dem Schulgebäude Zusatzräume aufgebaut. © dpa / Felix Kästle

Die Frage nach der Gestaltung des Unterrichts in Corona-Zeiten bewegt Deutschland weiterhin. Es gibt Vorschläge für das neue Schuljahr - doch einige bringen Probleme mit sich.

München - Die Chefin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), hält eine Rückkehr zum normalen Schulbetrieb nach den Sommerferien für möglich. Doch der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger. wirft der Politik vor, das kommende Schuljahr nur unzureichend vorzubereiten.

„Das Problem ist, dass wir aktuell zwischen zwei Alternativen hängen. Setzen wir voll darauf, dass es wieder eine komplette Öffnung der Schulen gibt? Oder geht es weiter mit dem Schichtbetrieb an den Schulen?“, sagte Meidinger. „Ich sehe im Moment eine Lähmungsstarre, in der die Politik weder das eine noch das andere richtig vorbereitet.“

Schulen in Corona-Krise: Unterricht soll nach Sommerferien wieder im Regelbetrieb angeboten werden

Bayerns Kultusministerium erklärte dazu, dass es „selbstverständlich“ das Ziel sei, im neuen Schuljahr den Unterricht wieder im Regelbetrieb anzubieten. „Da der Schuljahresbeginn in Bayern noch drei Monate vor uns liegt und das Infektionsgeschehen dynamisch ist, wird man sehen, welche Hygieneschutzmaßnahmen im September erforderlich sein werden.“

Bis zu den Sommerferien gibt es in Bayern einen Wechsel zwischen Homeschooling und Unterricht an der Schule mit der jeweils halben Klasse. Damit die ganze Klasse unter Einhaltung der Abstandsregeln unterrichtet werden kann, gibt es mehrere Ideen, die hier erläutert werden sollen.

Hoher Besuch: Markus Söder und Minister Michael Piazolo (r.) in der Münchner Kirchenschule.
Hoher Besuch: Markus Söder und Minister Michael Piazolo (r.) in der Münchner Kirchenschule. © dpa / Peter Kneffel

Coronavirus und Schulunterricht: Container oder Sporthallen aus Ausweichmöglichkeit

Größere Klassenzimmer: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) fordert, notfalls Container aufzustellen. Zudem gibt es Pläne, Sporthallen in große Klassenräume umzugestalten oder zusätzliche Räume anzumieten. Walter Baier, Chef der Direktorenvereinigung der Bayerischen Gymnasien, meint dazu, Platz für einen so großen Container hätte er nicht auf seinem Schulgelände. Räume müssten mindestens 100 Quadratmeter groß sein, um eine Durchschnittsklasse mit Abstand unterzubringen.

„Es ist mehr ein Personalproblem“, sagte Baier dem BR. Da Lehrer, die einer Risikogruppe angehören, vom aktiven Dienst befreit sind, gebe es „Schulen, da fehlen bis zu 20 Prozent der Lehrerschaft“, so Baier. Bayernweit sind elf Prozent der Lehrer vom Präsenzunterricht befreit.

Coronavirus in Bayern: Streit über Maskenpflicht für Schüler

Maskenpflicht: Lehrerverbands-Präsident Meidinger fordert eine Maskenpflicht* für Schüler im Unterricht. Die Chefin des Deutschen Philologenverbands, Susanne Lin-Klitzing, lehnt das gegenüber der Welt ab: „Damit wird der Kern jedes Unterrichts torpediert: Unterricht beruht auf klarer Kommunikation.“

Frischluft: Der Lungenmediziner Thomas Voshaar, ein Berater von Gesundheitsminister Jens Spahn, rät: „Lüften, lüften, lüften. Am besten lässt man alle Fenster und Türen auf. Denn sicher mehr als 80 Prozent der Infektionen wird über Aerosole übertragen, und die bekommt man durchs Lüften aus den Räumen.“

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KR

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