Corona-Warn-App für Deutschland: Wichtige neue Funktion kommt - noch vor dem Sommerurlaub?
In Deutschland ist die Corona-Warn-App an den Start gegangen. Angela Merkel freute sich über den guten Start. Auch Jens Spahn zeigt sich zufrieden.
- Coronavirus in Deutschland: Die Bundesregierung will mit einer „Tracing-App“ die Corona-Infektionsketten* verfolgen.
- Diese Corona-Warn-App ist nun offiziell präsentiert worden. Die Gesundheitsämter schlagen jetzt wegen einer enormen Zusatzbelastung Alarm (siehe Update vom 17. Juni, 19.44 Uhr).
- Sie können die App im Google Play Store oder im App-Store von Apple herunterladen.
- Die wichtigsten Sars-CoV-2-Fakten*, die bundesweite Fallzahlenkarte* sowie die „Corona News“ auf Facebook. Alle aktuellen Corona-Nachrichten aus Deutschland* finden Sie in unserem Ticker.
Update vom 23. Juli, 21.23 Uhr: Die Bundesregierung blamiert sich mit der Corona-Warnapp. Offenbar wurden Warn-Meldungen der Coronavirus-App an viele Nutzer nicht ausgespielt. Die App soll für Millionen von Nutzern wochenlang nur begrenzt nutzbar gewesen sein.
Corona-Warn-App für Deutschland: Wichtige neue Funktion kommt - noch vor dem Sommerurlaub?
Update vom 27. Juni, 22.25 Uhr: Vor über einer Woche ist sie live gegangen: Die Corona-Warn-App. In dieser Zeit haben sich über 13 Millionen Deutsche die App auf ihre Smartphones geladen, wie es von der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus empfohlen wurde. Doch wie bild.de nun berichtete, sind nicht alle Mitarbeiter der Bundesministerien dieser Empfehlung gefolgt. Der Grund dafür ist technischer Natur: Viele der Dienst-Handys sind schlicht zu alt, um die App herunterladen zu können.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BZE) verfügt beispielsweise nur über 30 Prozent App-fähiger Dienst-Handys. Auf ältere Blackberry-Modelle ist die App nämlich nicht installierbar. Aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes gebe das BZE eine lange Laufzeit der Geräte vor, so ein Sprecher gegenüber der Bild. Noch gravierender verhält es sich beim Bundesministerium für Kultur und Medien (BKM). Dort seien nur 10 von 95 Dienst-Handys App-fähig, 65 Handys seien gar keine Smartphones. Beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) kann die App auf 10 von 150 Handys nicht installiert werden. Diese sollen jedoch in den nächsten Tagen ausgetauscht werden.
Corona-Warn-App für Deutschland: Ministerien können App teilweise nicht herunterladen
Laut der FDP-Abgeordneten Daniela Kluckert zeichnet dies eindeutig einen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung ab: „An allen Ecken und Enden hängen wir bei der Digitalisierung um Jahre zurück. Die Coronakrise zeigt das wie in einem Brennglas. Deutschland braucht die Corona-Warn-App zur Bekämpfung des Virus. Es ist eine Farce, dass sie nicht auf den Smartphones der Mitarbeiter der Ministerien installierbar ist. Was die Bundesregierung von der Bevölkerung erwartet, muss mindestens für die eigenen Mitarbeiter gelten.“
Corona-Warn-App für Deutschland: Wichtige neue Funktion kommt - noch vor dem Sommerurlaub?
Update vom 23. Juni, 9.42 Uhr: Die deutsche Corona-Warn-App könnte bald schon Verknüpfungen mit den Apps von Nachbarländern bekommen - das hat Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Dienstagmorgen angekündigt. Er rechnet sogar mit einem Durchbruch noch vor der Hauptreisezeit, wie er dem Radiosender Bayern2 sagte.
„Das läuft schon seit zwei Wochen unter Hochdruck“, erklärte Angela Merkels Kanzleramtsminister mit Blick auf Arbeiten der Entwickler in dieser Richtung. Das werde „bei manchen Ländern relativ schnell gehen“, sagte Braun weiter. Mit Österreich, der Schweiz und Italien sei noch vor der großen Hauptreisezeit eine Anbindung der Apps möglich.
Bei anderen Ländern wie Frankreich sei die Verbindung der Apps wesentlich schwieriger. Das Land speichere die Daten zentral - natürlich wolle man vermeiden, dass der französische Staat Daten der deutschen Nutzer erhalte. Allerdings sei auch hier eine Verknüpfung das Ziel. „Unsere Entwickler sagen, das geht, es ist nur etwas komplizierter“, erklärte Braun in der Sendung „Radiowelt“.
Corona-Warn-App für Deutschland in der Kritik: Jetzt müssen die Entwickler nochmal ran
Update vom 22. Juni, 16.20 Uhr: Die Bundesregierung hat Verständnis für die Kritik gezeigt, dass die Corona-Warn-App auf älteren Smartphones nicht läuft. „Natürlich würde man sich wünschen, dass (...) jeder mit jedem alten Smartphone damit arbeiten könnte, aber es gibt da technische Gründe, die durch ein politisches Wollen der Bundesregierung nicht wegzuwischen sind“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.
Weiter sagte er: Die App nutze neue Techniken und Sicherheitsverfahren, die ältere Smartphones nicht leisteten. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren hätten die Entwickler an der App gearbeitet.
„Sie läuft auf mehr als 85 Prozent der in Deutschland vorhandenen Smartphones“, sagte er. Die Entwickler hätten zugesagt, noch einmal zu überprüfen, ob eine Steigerung möglich ist. Knapp eine Woche nach dem Start wurde die Corona-Warn-App nach Seiberts Angaben inzwischen bereits 11,7 Millionen mal heruntergeladen.
Noch öfter heruntergeladen wird YouTube - und es gibt einen Trick, Videos ohne Werbung anzusehen.
Corona-Warn-App: Bald auch in vielen weiteren Sprachen
Update vom 21. Juni, 8.23 Uhr: Die Corona-Warn-App soll in den kommenden Wochen auch in weiteren Sprachen zur Verfügung stehen. „In etwa vier Wochen wird es eine türkische Version geben, außerdem sind weitere Sprachen in Planung: Französisch, Arabisch und auch Russisch“. Das sagte SAP-Vorstand Jürgen Müller der Bild am Sonntag. Auch Rumänisch sei in Planung.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigte sich erfreut über die Downloadzahlen. Bis zum Samstag (20. Juni) hatten rund 10,6 Millionen Menschen die App heruntergeladen. „Mehr als 10 Millionen. Darauf können wir gemeinsam stolz sein. Deutschlands Corona-App hat mehr Downloads als die Corona-Apps aller anderen EU-Staaten zusammen“, sagte er der Zeitung.
Corona-Warn-App für Deutschland: Nutzer-Zahl erreicht Meilenstein - Merkel wirbt energisch um Downloads
Update vom 20. Juni, 15.51 Uhr: In ihrer wöchentlichen Videobotschaft hat Angela Merkel (CDU) die Bürger aufgefordert, die Corona-App freiwillig zu nutzen.
Die App könne „zu einem Begleiter und Beschützer werden“, sagte Merkel. Sie warb um Vertrauen und betonte, dass die Nutzung freiwillig sei. Am Samstag hatten 10,6 Millionen Menschen die App heruntergeladen. Viele können sie hingegen auf ihrem Handy gar nicht installieren. Ein Zitat von CSU-Politikerin Dorothee Bär zu dieser Problematik sorgte für massive Empörung.
Corona-App: RKI meldet fast zehn Millionen Nutzer
Update vom 19. Juni, 17.55 Uhr: Die Bundesregierung will die Corona-Warn-App weiterentwickeln, um etwa das Problem der fehlenden Nutzbarkeit mit älteren Smartphones zu lösen. „Es wird weitere Verbesserungen geben, daran wird gearbeitet“, sagte Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin.
Die Zahl der Downloads näherte sich am Freitag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) der Marke von zehn Millionen. Bis Freitagmittag hätten 9,6 Millionen Menschen die App heruntergeladen, teilte das RKI mit. Demmer wertete dies als "Zeichen für eine hohe Akzeptanz" der erst am Dienstag freigeschalteten App. "Jeder Nutzer nützt", hob sie hervor.
Zum Problem der Kompatibilität mit älteren Geräten sagte Demmer, es sei "selbstverständlich der Willen der Bundesregierung, dass möglichst viele Menschen diese App nutzen können." Sie sprach von einem ständig fortschreitenden Prozess.
Corona-Warn-App: Trotz Kritik - deutsches Modell könnte in Europa Schule machen
Update vom 18. Juni, 19.45 Uhr: An der deutschen Corona-Warn-App gibt es auch einige Kritik (siehe unten) - möglicherweise macht ihr Beispiel nun aber in Europa Schule: Boris Johnsons Vereinigtes Königreich könnte nun auch auf diesem Feld dem Beispiel der Bundesrepublik folgen.
Denn die britische Regierung hat bei der Entwicklung ihrer eigenen App nun eine Kehrtwende vollzogen: Die vom Nationalen Gesundheitsdienst NHS entwickelte App wird zugunsten einer von Apple und Google unterstützten Technologie mit dezentraler Datenspeicherung aufgegeben, wie der britische Sender BBC am Donnerstag berichtete. Die App, die Daten zentral auf Servern speichert, wurde bereits seit mehr als einem Monat getestet und sollte ursprünglich im Mai starten.
Auch Deutschlands Corona-Warn-App speichert Daten nur dezentral. Auch viele andere europäische Länder entschlossen sich für diesen von Datenschützern bevorzugten Ansatz.
Corona-Warn-App in Deutschland: Habeck fordert Nachbesserung - „Wirklich ein Problem“
Update vom 18. Juni, 7.11 Uhr: Grünen-Chef Robert Habeck hat die Bundesregierung dafür kritisiert, dass die neue Corona-Warn-App nicht auf älteren Smartphones funktioniert. Dass die App nur auf neueren Geräten läuft, sei „wirklich ein Problem“, sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dadurch würden ausgerechnet ältere Menschen oder Menschen mit wenig Geld „außen vor“ gelassen.
Habeck forderte die Bundesregierung auf, „jetzt alles dafür tun, dass möglichst alle Menschen die App nutzen können“. Er beharrte außerdem auf der Forderung der Grünen, den Einsatz der App in einem Gesetz zu regeln. Dies erhöhe das Vertrauen der Bevölkerung. Die App müsse „streng zweckgebunden und freiwillig bleiben“.

Corona-Warn-App für Deutschland: Gesundheitsämter versinken im Chaos
Update vom 17. Juni, 19.44 Uhr: Erst seit Dienstag ist die Corona-Warn-App der Bundesregierung online und die Verantwortlichen freuen sich schon jetzt über mehr als 6 Millionen Downloads. Die Gesundheitsämter können sich aber nicht über den scheinbaren Erfolg der Software freuen.
„Es sprengt alle Dimensionen, die wir je hatten“, klagt Ute Eichert, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst. Der Bild-Zeitung berichtet sie, eine Flut von Anfragen überrolle die Mitarbeiter.
Coronavirus: Warn-App sorgt für Chaos bei den Gesundheitsämtern - „Arbeit, die nicht bewältigt werden kann“
„Die Leute kommen mit der App nicht klar und sie kommen auch nicht klar mit der Telefonnummer, die da angegeben ist“, schimpft Teichert. Weil die Hotline-Nummer der App so kompliziert sei, würden viele Ratsuchende stattdessen die Corona-Hotline der Gesundheitsämter lahm landen.
Die Sinnhaftigkeit der Warn-App will sie nicht in Frage stellen, doch fordert sie dringend neues Personal, sollte die Mehrbelastung anhalten. „Ansonsten habe ich das Problem, dass ich mit einer technischen Lösung neue Arbeit schaffe, die nicht bewältigt werden kann.“
Man darf allerdings davon ausgehen, dass ein nicht allzu aufwendiges Update dieses Problem schnell lösen könnte.
Corona-Warn-App für Deutschland: Gesundheitsämter versinken im Chaos - „Die Leute kommen damit nicht klar“
Update vom 17. Juni, 18.25 Uhr: Die Warn-App zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus wurde also gut von der Bevölkerung angenommen. Das war im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Kritik wurde oft und laut kundgetan. Das Programm sei ein Akku- und Internetfresser, eine massive Sicherheitslücke öffne Hackern Tür und Tor, hieß es. Diese Problematiken wurden unter die Lupe genommen. Einen großer Minuspunkt bleibt bestehen - und er trifft Millionen Deutsche.
Derweil bedankt sich Kanzlerin Angela Merkel bei allen Bürgern, die der App ihr Vertrauen geschenkt und sie bereits heruntergeladen haben. „Sie ist ein Meilenstein in der Corona-Bekämpfung“, lobte sie bei der PK am Mittwochabend. Der gute Start müsse jetzt noch verstetigt werden, will sie sich noch nicht zurücklehnen. Ein Allheilmittel ist die Warn-App aber selbstverständlich nicht. Die Kanzlerin mahnt, den Mindestabstand von 1,5 Metern weiterhin zu wahren: „So lange es keinen Impfstoff gibt, müssen wir mit der Pandemie leben.“
Corona-Warn-App für Deutschland: Spahn nennt Anzahl der Downloads - sie ist überraschend hoch
Update vom 17. Juni, 10.33 Uhr: Die Corona-Warn-App des Bundes stößt bei den Menschen in Deutschland auf eine überraschend hohe Resonanz. Seit ihrem Start am Dienstagmorgen haben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums über 6,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer die App heruntergeladen.
„Das sind weit über sechs Millionen Gründe, warum das Coronavirus künftig weniger Chancen hat“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Jeder einzelne, der die App nutze, mache einen Unterschied. „Dieser starke Start sollte noch mehr Bürger motivieren, mitzumachen. Denn Corona eindämmen, das ist ein Teamspiel.“
Nach den vielen kritischen Stimmen im Vorfeld dürften die hohen Download-Zahlen den ein oder anderen doch überraschen. Ein ARD-“Tagesthemen“-Kommentar weist jedoch auf eine Schwachstelle hin.
Update vom 17. Juni, 7.02 Uhr: Für die neue staatliche Corona-App fallen nach dem Start weitere laufende Kosten an. Für Wartung, Pflege und Betrieb der App und anderer Komponenten veranschlagt der Bund in diesem und im kommenden Jahr rund 45 Millionen Euro. Das geht aus Antworten des Finanzministeriums auf Fragen des Linke-Haushaltsexperten Victor Perli hervor. Demnach entfallen auf die Telekom-Tochter T-Systems 43 Millionen Euro, auf den Softwarekonzern SAP knapp zwei Millionen Euro. Zudem werden für Werbung vorerst 3,5 Millionen Euro angegeben.
Als Kosten für die App-Entwicklung waren von der Bundesregierung bereits rund 20 Millionen Euro genannt worden. Darüber hinaus genannt wurden 2,5 Millionen bis 3,5 Millionen Euro im Monat für die laufenden Betriebskosten, unter anderem für zwei Telefon-Hotlines.

Perli sagte mit Blick auf die aktuellen Gesamtangaben von mehr als 60 Millionen Euro, Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hätte diese Zahlen gleich nennen sollen. „In Krisenzeiten muss schnell gehandelt werden. Das darf aber nicht zur Intransparenz des Regierungshandelns führen.“ Die Linke fordere eine gesetzliche Regelung für den Einsatz der App, die wirkliche Freiwilligkeit sicherstelle und Restrisiken für einen Datenmissbrauch so gut es geht ausschließe.
Corona-Warn-App für Deutschland: Spahn nennt große Schwäche der App - Söder wird deutlich
Update vom 16. Juni, 14.01 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die neue Corona-Warn-App gelobt - zugleich aber auch vor falschen Erwartungen gewarnt. Er habe die App auch bereits heruntergeladen und dies auch den anderen Mitgliedern des Kabinetts empfohlen, sagte er nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Zugleich warnte Söder davor, dass im Gegenzug zur App auf keine der bisherigen Schutzmaßnahmen verzichtet werden dürfe. Nur mit der App könne die Pandemie nicht besiegt werden.
Corona-Warn-System: EU-Einigung auf grenzüberschreitende Apps
Update vom 16. Juni, 12.43 Uhr: Die deutsche Corona-Warn-App steht seit wenigen Stunden zum Download bereit - und die verschiedenen Apps der EU-Staaten zur Nachverfolgung von Sars-CoV-2-Infektionsketten sollen künftig Informationen untereinander austauschen können. Darauf einigten sich laut EU-Kommission Deutschland und mehrere andere Länder. So soll die Kontaktverfolgung von Infizierten über Ländergrenzen hinweg möglich werden.
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton betonte: „Nun, da wir uns der Reisesaison nähern, ist es wichtig, sicherzustellen, dass Europäer die App ihres eigenen Landes benutzen können, wohin auch immer sie in der EU reisen.“
Mit dabei sind alle Länder, deren Apps auf eine dezentrale Speicherung der Daten setzen. Neben Deutschland sind das etwa 15 andere EU-Länder, sowie Liechtenstein und Norwegen. Davon hat bislang allerdings nur ein kleiner Anteil seine Apps gestartet. Die französische und die ungarische App sind nicht dabei, weil sie die gesammelten Daten zentral auf einem Server speichern und nicht dezentral auf den Handys.
Corona-Warn-App für Deutschland: Spahn nennt große Schwäche der App - RKI warnt
Update vom 16. Juni, 11.44 Uhr: Im Hinblick auf die Frage, wie zuverlässig jemand nach einem Kontakt mit einer infizierten Person über die App informiert werde, muss Spahn sich eine große Schwäche der Warn-App eingestehen: Es liege in der Natur der Sache, wenn man einen freiwilligen und dezentralen Ansatz wähle, wie es die Regierung bei der Corona-Warn-App gemacht habe, nicht die Datenauswertungen möglich seien, die sich manche erwarten würden. Interessanterweise seien es oft die gleichen Menschen, die wollten, dass die App einerseits so anonym wie möglich und freiwillig sei und andererseits möglichst umfassende Datenauswertungen ermöglichen würde.
Im Übrigen: Spahn räumte auch mit den Ergebnissen einer Studie auf, nach der die App erst wirksam sein könne, wenn 60 Prozent der Bevölkerung dann teilnehmen würden (siehe Update 9.40 Uhr).
Update vom 16. Juni, 11.36 Uhr: Angesichts der Ankündigung, die App kontinuierlich verbessern zu wollen und den Umgang mit der App zu verbessern, fragte ein Journalist die Verantwortlichen, ob sie damit rechnen, dass die App bei einer zweiten Viruswelle voll einsetzbar wäre. Spahn betonte daraufhin, dass das Ziel sei, eine zweite Viruswelle von vorneherein zu vermeiden.
Auch Kanzleramtschef Braun meldete sich nochmal zu Wort: „Die App lohnt sich vom ersten Tag an“, betonte er. Die Anbindung der Labore sei ein zentrales Element der Anwendung. Dadurch könnten Testergebnisse schneller mitgeteilt werden, was wiederum ermögliche, dass die infizierte Person die Corona-Ansteckung ihren Kontaktpersonen mithilfe der App schneller mitteilen könne. „Dadurch gewinnen wir zwei bis vier Tage, die entscheidend sind“, sagte Braun.
Corona-Warn-App: Spahn nennt Nachteil der dezentralen Datenspeicher-Lösung
Update vom 16. Juni, 11.29 Uhr: Ein Journalist fragte bei der Präsentation der Corona-Warn-App, welche Institution den Überblick über die gesammelten Daten habe. Spahn: „Durch eine dezentrale Lösung hat niemand den abschließenden Überblick“, räumte Spahn ein.
Auf die Frage, wie viele Nutzer in den ersten Stunden bereits auf die App zugegriffen haben, antwortete Gesundheitsminister Spahn, dass es bei Android bisher etwa 100.000 Abrufe gegeben habe. Eine andere Frage richtete sich danach, dass die Messung über Bluetooth zu 80 Prozent genau ist. Ein Journalist fragte, ob damit in 20 Prozent der Benachrichtigungen Fehlalarme auftreten würden. Diese Frage beantwortete Spahn eher ausweichend und wies erneut daraufhin, dass es ihm lieber sei, es werde ein Test zu viel als einer zu wenig gemacht.
Corona-Warn-App ist auf Englisch und Deutsch verfügbar - weitere Sprachen sollen folgen
Update vom 16. Juni, 11.22 Uhr:
SAP-Chef Jürgen Müller betonte ebenfalls den hohen Datenschutz. Ihm zufolge ist die App aktuell auf Deutsch und Englisch verfügbar, die zugehörige Hotline könne auf Deutsch, Englisch und Türkisch kommuniziert werden. Der nächste Schritt sei, die App auch auf Türkisch verfügbar zu machen. Danach sollen weitere Sprachen wie Arabisch dazukommen.
Telekom-Chef Höttges entschuldigte sich auf Nachfrage eines Journalisten für die Störung im Telekom-Netz, die in der Nacht auftrat. Sie habe aber nichts mit der Corona-Warn-App zu tun, betonte er.
Update vom 16. Juni, 11.12 Uhr: Wie geht es mit der Corona-Warn-App jetzt weiter? Auch auf diese Frage ging Telekom-Chef Höttges bei der Präsentation ein. „Wir arbeiten an der Optimierung der App“, erklärte er. Außerdem soll nun auch mit anderen europäischen Ländern, die bereits eigene Corona-Warn-Apps nutzen, kooperiert werden. „Das ist der nächste Schritt, den wir gehen werden“, kündigte Höttges an. Höttges sagte außerdem, die Telekom habe dafür geworben, dass sich alle DAX-Unternehmen zu der App bekennen. „Natürlich auf freiwilliger Basis“, betonte er.
Corona-Warn-App für Deutschland: Telekom-Chef erklärt Prinzip - RKI warnt
Update vom 16. Juni, 11.02 Uhr: Telekom-Chef Timotheus Höttges bezeichnet die App als „Rockstar“. Er betonte: „Alles ist made in Germany“. Alle Daten und alle Clouds liegen ihm zufolge in Deutschland. „Deutschland kann Digitalisierung“, sagte Höttges und erklärte, dass die Abstandsmessung in der App über Bluetooth mithilfe von Sensoren funktioniere. „Wir gehen davon aus, dass gegenüber dem analogen Prozess bis zu vier Tage gewonnen werden können“, vermutet Höttges mit Blick auf die Kontaktnachverfolgung. Dies sei im Kampf gegen die Coronavirus-Ausbreitung entscheidend.
Update vom 16. Juni, 10.55 Uhr: Auch Bundesjustizministerin Christina Lambrecht bezeichnete die App als „sehr sinnvoll“. Lothar Wieler, der Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI) warnte, dass die Abstands- und Hygieneregeln trotz der App weiterhin die Grundprinzipien sein müssten, um die Virusausbreitung zu verhindern. Wichtig sei es laut Wieler außerdem, nun die Funktionsweise der App zu verstehen, damit sie im Falle einer zweiten Virus-Welle dann besser eingesetzt werden könne. „Die App wird kontinuierlich weiterentwickelt, sie ist ein lernendes System“, sagte Wieler.
Corona-Warn-App: Spahn warnt vor Fehlalarmen
Update vom 16. Juni, 10.52 Uhr: Innenminister Horst Seehofer gibt nun eine Einschätzung des Bundesinnenministeriums zur App ab: Die Sicherheit sei auf einem sehr hohen Niveau und der Datenschutz sei damit gewährleistet. Er kündigte an, dass die Sicherheit der Anwendung weiterhin geprüft und bei Bedarf auch verbessert werde.
Update vom 16. Juni, 10.45 Uhr: Spahn warnte bei der Vorstellung davor, dass es auch Fehlalarme geben könne. „Aber mir ist es lieber, ein Test zu viel als einer zu wenig“, sagte Spahn. Er freue sich sehr, dass die Resonanz bisher sehr groß sei und viele die App nutzen wollten. „Die App ist sicher, sie ist freiwillig und sie ist leicht anwendbar - mehr geht kaum“, zog Spahn sein Fazit.
Corona-Warn-App ist laut Spahn „kein Allheilmittel“, könne aber helfen
Update vom 16. Juni, 10.43 Uhr: Nun spricht Gesundheitsminister Jens Spahn. Er betonte wie schon vor der Präsentation, dass die Regierung im Kosten- und Zeitplan sei. Außerdem betonte er, dass die App die Anonymität wahre und freiwillig sei. „Diese App ist kein Allheilmittel, sie ist kein Freifahrtsschein. Aber sie ist ein wichtiges weiteres Werkzeug für die Eindämmung des Virus.“ Aber die App ersetze nicht das Aufeinander-Acht-Geben. Auch mit dieser App bleibe es wichtig, die Corona-Regeln weiterhin einzuhalten. „Aber die App kann helfen, Kontaktpersonen von Infizierten früher zu warnen“, sagte Spahn.
Zwar sei Deutschland bezüglich der Corona-Zahlen derzeit in einer guten Lage, aber die App leiste einen wichtigen Beitrag, um diese gute Lage zu erhalten. Besonders im Zuge der zunehmenden Lockerungen mache die App einen entscheidenden Unterschied, weil die Kontaktnachverfolgung und das Unterbrechen von Informationsketten deutlich vereinfacht werde.
Corona-Warn-App: Download ist freiwillig
Update vom 16. Juni, 10.39 Uhr: Im Anschluss an das Statement von Kanzleramtschef Braun wurde ein kurzer Film gezeigt, der verdeutlicht, wie die Corona-Warn-App funktioniert. Die App funktioniert über Zufallscodes, die bei der Begegnung mit anderen App-Nutzern ausgetauscht werden. Dabei müssen die Nutzer allerdings mindestens 15 Minuten lang im Abstand von zwei Metern oder weniger beieinander sein. Hat sich ein Nutzer mit Corona infiziert, kann er das freiwillig in der App angeben und andere Nutzer, die in seiner Nähe waren, werden informiert. Alle Identifikationscodes werden nach 14 Tagen gelöscht.
Update vom 16. Juni, 10.35 Uhr:
Kanzleramtschef Braun erklärte, dass der Wechsel auf eine Bluetooth-Strategie anstelle der Nutzung von GPS-Daten den hohen Datenschutz ermöglicht. In diesem Zusammenhang bedankte sich Braun unter anderem beim Fraunhofer Institut, bei Gesundheitsminister Jens Spahn und auch beim Robert-Koch-Institut für die Beiträge zur Entwicklung der App. Da stecke sehr viel Arbeit dahinter, betonte er und fügte hinzu: „Das war eine große Leistung.“
Dass die App absolut freiwillig ist sei eine wichtige Voraussetzung für ihre Legitimation, sagte Braun außerdem. Er ging auch darauf ein, dass sich die Regierung für die dezentrale und damit datensparsamste Lösung entschieden hätten. „Wir haben von Anfang an auf Transparenz und Open Source gesetzt und das Gesamtkonzept von Anfang an offen dargestellt“, sagte Braun.
Corona-Warn-App seit heute zum Downloaden - Regierungsvertreter stellen sie vor
Update vom 16. Juni, 10.32 Uhr: Nun hat die Vorstellung der Corona-Warn-App der Bundesregierung begonnen. Kanzleramtschef Helge Braun verkündete zu Beginn des Termins, dass die App seit heute verfügbar ist. Sie sei nicht die erste Corona-Warn-App weltweit, aber Braun sei überzeugt, sie sei die beste. Weiter betonte Braun, dass sich Nutzer auf den hohen Sicherheitsstandard verlassen könnten.
Update vom 16. Juni, 10.25 Uhr: Die Präsentation der Corona-Warn-App für Deutschland beginnt in wenigen Augenblicken. Vertreter der Bundesregierung, des Robert-Koch-Instituts und der beteiligten Unternehmen Telekom und SAP wollen die App vorstellen.
Update vom 16. Juni, 9.40 Uhr: In knapp einer Stunde wird die Corona-Warn-App der Bundesregierung offiziell vorgestellt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im Vorfeld Kritik an der verzögerten Einführung der App zurückgewiesen. „Da steckt ziemlich viel Arbeit drin, deswegen musste es eben auch ein paar Tage länger brauchen. Wir sind aber insgesamt im Kosten- und im Zeitplan“, betonte Spahn am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin.
Corona-Warn-App war in Deutschland seit März im Gespräch - Kiritk an spätem Start
Bereits seit März war die Einführung einer App diskutiert worden. Spahn hielt sich mit Angaben darüber, wie viele Nutzer notwendig seien, damit die App Wirkung zeigt, zurück. Er wünsche sich zwar, dass idealerweise viele Millionen Menschen die App herunterladen, stellte aber gleichzeitig klar: „Ich halte aber auch nichts davon, irgendwelche absoluten Zahlen anzugeben.“
Insbesondere die These, dass die App erst wirksam sein könne, wenn 60 Prozent der Bevölkerung teilnehmen, wies der Minister zurück. Wissenschaftler der Universität Oxford hatten im April in einer von vielen Experten anerkannten Studie geschrieben, dass eine solche App erst bei 60 Prozent Beteiligung voll wirksam sei. „Ich kann diese Studie nicht nachvollziehen. Diese ist auch sehr theoretisch hergeleitet“, sagte Spahn.
Update vom 16. Juni, 6.20 Uhr: Die offizielle deutsche Corona-Warn-App geht am heutigen Dienstag nach wochenlangen Vorbereitungen an den Start. Bereits in der Nacht auf Dienstag wurde die Anwendung im App Store von Apple und im Google Play Store zum Download zur Verfügung gestellt.
Corona-Warn-App für Deutschland seit wenigen Stunden zum Download verfügbar
Das Herunterladen soll für alle Bürger freiwillig sein, mit der Corona-Warn-App soll dann die Nachverfolgung von Infektionen via Smartphone möglich werden. Die Regierung wirbt dafür, dass möglichst viele Menschen diese App nutzen und verspricht hohen Datenschutz. Ärzte unterstützen die Anwendung, allerdings hat die Stiftung Patientenschutz bereits vor der App gewarnt*. Forderungen nach einem Gesetz zur Nutzung lehnte die Regierung ab, Verbraucherexperten halten ein solches Gesetz aber für notwendig, um die Freiwilligkeit der Nutzung dauerhaft zu garantieren.
An diesem Vormittag um 10.30 Uhr soll die App von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU), mehreren Ministern, dem Robert-Koch-Institut und Vertretern der an der Entwicklung maßgeblich beteiligten Unternehmen Telekom und SAP vorgestellt werden. Sie kann messen, ob sich App-Nutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet und hat dies in der App angegeben, meldet sie anderen Anwendern, dass sie in der Nähe eines Infizierten waren.
Im App-Store von Google war die Anwendung bereits um kurz nach 2 Uhr morgens verfügbar, bei Apple dauerte es etwas länger. In sozialen Medien klagten Nutzer über Verzögerungen bei der Verfügbarkeit der App und über Probleme beim Herunterladen. Die Startschwierigkeiten schienen aber in weniger als einer Stunde überwunden gewesen zu sein.
Weitere Informationen zum Download der App erhalten Sie über die folgenden Weblinks zum Google Play Store und dem App-Store von Apple. Lesen Sie außerdem die Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen zur Corona-Warn-App ebenfalls bei Merkur.de*.
Corona-Warn-App für Deutschland wohl in der Nacht zum Dienstag zum Downloaden
Update vom 15. Juni, 12.25 Uhr: In einer Pressekonferenz äußerte sich Regierungssprecher Steffen Seibert am Montagvormittag dazu, wann die Corona-Warn-App zum Download bereitstehen werde. Die App werde definitiv bis zur Präsentation am kommenden Dienstag um 10.30 Uhr verfügbar sein. Er könne derzeit aber noch nicht sagen, wann genau die App runtergeladen werden könne. Es wird seinen Aussagen zufolge aber wohl im Laufe der kommenden Nacht soweit sein. Zuvor hieß es bereits, die App könne möglicherweise schon am Montagabend zum Download bereitstehen.
Auf Nachfrage eines Journalisten betonte Seibert, dass der Nutzen der App zwar umso größer sei, je mehr Nutzer es gäbe. Doch die App habe bereits einen Nutzen, auch wenn weit weniger als 60 Prozent der Bürger sie verwenden würden. Dieser prozentuale Anteil war in der Vergangenheit mehrmals im Gespräch gewesen, nachdem eine Studie britischer Forscher sie als kritische Marke aufgestellt hat, hieß es in der Konferenz. Diese Marke sei aber nie von der Regierung festgelegt worden, betonte der Sprecher.
Update vom 15. Juni, 10.31 Uhr: Die Corona-Warn-App der Bundesregierung soll ab dem morgigen Dienstag starten und nun steht auch der Termin für die Präsentation fest: Die Bundesregierung, das Robert-Koch-Institut (RKI) und die beteiligten Unternehmen stellen die App an diesem Dienstagvormittag um 10.30 Uhr offiziell vor.
Corona-Warn-App für Deutschland wird am Dienstagvormittag präsentiert
In der am Montag von der Bundesregierung verbreiteten Einladung heißt es, an der Vorstellung würden von Regierungsseite Innenminister Horst Seehofer (CSU), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Justizministerin Christine Lambrecht (SPD), die Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU) sowie Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) teilnehmen. Außerdem sollen bei dem Termin auch der Präsident des RKI, Lothar Wieler, sowie Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges und SAP-Vorstandsmitglied Jürgen Müller dabei sein.
Ab heute Abend steht die App wohl bereits zum Download zur Verfügung. Welche Funktionen die App genau hat und wie es um den Datenschutz steht, lesen Sie ebenfalls bei Merkur.de*.
Update vom 15. Juni, 7.17 Uhr: Nach einigen Verzögerungen könnte die Corona-Warn-App der Bundesregierung bereits heute Abend zum Download bereit stehen, spätestens am morgigen Dienstag soll sie definitiv verfügbar sein. Bundesjustizministerin Christina Lambrecht hofft auf eine breite Nutzung der geplanten Corona-Warn-App und weist datenschutzrechtliche Bedenken zurück.
Deutschlands Corona-App richtet sich in puncto Datenschutz nach der DSGVO
„Es gelten die allgemeinen Vorschriften der Datenschutzgrundverordnung ohne Wenn und Aber auch für die Corona-Warn-App. Deshalb sind alle datenschutzrechtlichen Fragen abgedeckt, und es gibt keine Veranlassung für ein spezielles App-Gesetz“, stellte die SPD-Politikerin im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung klar und reagierte damit abweisend auf entsprechende Forderungen von Grünen und Linken. Lambrecht hoffe jetzt, dass die App rasch kommt und von möglichst vielen genutzt werde.
Die Ministerin, die auch für den Verbraucherschutz zuständig ist, betonte, dass jeder sich frei entscheiden könne, die App auf sein Smartphone zu laden und sie auch wieder zu löschen. Es werde auch keine Vorzüge oder Belohnungen geben für diejenigen, die die Corona-Warn-App aktivieren. „Genauso wollen wir auch keine Nachteile für diejenigen, die dies nicht tun - etwa ein Zugangsverbot für Restaurants“, erklärte Lambrecht. Außerdem treffe die App keinerlei Aussage zu einer Erkrankung von Nutzern. „Sie zeigt lediglich einen Kontakt mit einer infizierten Person an - nicht mehr und nicht weniger.“
Corona-App soll am Dienstag präsentiert werden - Verbraucherschützer plädieren für Gesetz
Am kommenden Dienstag wird die offizielle Corona-Warn-App des Bundes laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur vorgestellt und zur Benutzung freigeschaltet. Zum Herunterladen dürfte die App demnach schon am Montagabend in den Stores von Google und Apple bereitstehen. Am Dienstagvormittag soll die App unter anderem von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Innenminister Horst Seehofer (CSU) und Vertretern der an der Entwicklung beteiligten Unternehmen Telekom und SAP präsentiert werden. Am Sonntagabend sagte Spahn in der ARD, man sie trotz hoher Anforderungen an den Datenschutz im Kosten- und Zeitplan.
Im Gegensatz zu Lambrecht plädiert der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV) dafür, den Einsatz der Corona-Warn-App gesetzlich zu Regeln. Parlamentarische Diskussion und Kontrolle würden mit einer gesetzlichen Grundlage möglich werden. „Dies würde sich positiv auf die Legitimation auswirken“, sagte der Vorsitzende des Beratungsgremiums des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, Peter Kenning dem Handelsblatt.
Zudem hält es der Wissenschaftler von der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität für denkbar, dass bei einem Rückfall in eine Phase des exponentiellen Wachstums der Corona-Infektionen Druck auf die Politik ausgeübt werde, die Nutzung der App zur Pflicht zu machen. „Dies wäre sehr problematisch und zeigt, welche Bedeutung die parlamentarische Kontrolle in diesem Zusammenhang hat“, betonte Kenning.
Corona-App möglicherweise schon ab Montag zum Download bereit - Lauterbach warnt
Update vom 14. Juni, 19.32 Uhr: Die Corona-App könnte nach monatelanger Hängepartie schon ab Montagabend zum Download bereitstehen - doch schon jetzt gibt es Warnungen vor zu großem Optimismus.
SPD-Gesundheitheitsexperte Karl Lauterbach etwa mahnt in der Saarbrücker Zeitung: „Es ist klar, dass die App nicht dazu führen darf, dass der einzelne leichtsinniger im Umgang mit Kontakten ist.“ Zugleich betonte er: „Wenn wir eine zweite Welle verhindern wollen, müssen wir alle Instrumente nutzen.“
Der Leiter des Instituts für Virologie der Universität Marburg, Stephan Becker, sagte der dpa hingegen: „Der Erfolg dieser Tracing App hängt davon ab, wie viele Menschen sie herunterladen. Sie ist möglicherweise neben Schutzmasken und Abstandhalten ein weiterer Faktor, um aus diesem Lockdown zu kommen.“
Corona-App: Starttermin jetzt fix
Update vom 14. Juni, 12.21 Uhr: Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird am Dienstag vorgestellt und freigeschaltet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Sonntag in Berlin. Letzte Tests seien gut verlaufen, hieß es. Nach dpa-Informationen dürfte die App bereits am Montagabend in den Stores von Google und Apple zum Herunterladen bereitstehen.
Mit der App sollen die Corona-Infektionsketten besser erkannt werden. Sie soll dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark ansteigt.
Mit dem Vorstellungstermin Dienstag bestätigte sich eine entsprechende RTL/n-tv-Meldung vom Freitag. Nach weiteren Informationen soll die App am Vormittag von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Innenminister Horst Seehofer (CSU), Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) und Vertretern der an der Entwicklung beteiligten Unternehmen - Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges und SAP-Chief-Technology-Officer (CTO) Jürgen Müller - präsentiert werden.
Besitzer eines geeigneten Smartphones können freiwillig entscheiden, ob sie die Corona-Warn-App installieren wollen oder nicht. Die App kann auch nachträglich wieder deaktiviert oder deinstalliert werden.
Bei der Entscheidung für oder gegen die Installation kann vielleicht diese Meinung helfen: Ein Professor der Technischen Hochschule Rosenheim bewertet die Corona-App* nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten.
Corona-App: Merkel-Kabinett im Streit mit erstem Projektteam? Braun räumt Versäumnisse ein
Update vom 14. Juni: Eigentlich hätte die Coronavirus-Warn-App schon Ende April starten sollen - und Kanzleramtschef Helge Braun hat nun Versäumnisse bei der Entwicklung eingeräumt. „Aus heutiger Sicht hätten wir die Entscheidung, die Unternehmen mit der technischen Umsetzung der Corona-App zu betrauen, zehn Tage früher treffen sollen“, sagte der CDU-Politiker der Welt am Sonntag.
Braun sprach auch von Differenzen im ursprünglichen Projektteam, die einen schnellen Erfolg verhindert hätten. Ende April hatte die Bundesregierung entschieden, nicht mehr das Projektteam, sondern die Unternehmen SAP und T-Systems mit der Umsetzung der App zu beauftragen.
Wann kommt die Corona-App? Spahn vertröstet weiter - doch nun scheint es Datum zu geben
Update vom 13. Juni, 10.53 Uhr: Der Warn-App gegen das Coronavirus steht offenbar nicht mehr viel im Wege. Nach Einschätzung des IT-Dienstleisters TÜV Informationstechnik läuft die App stabil und sicher laufen, ohne die Anwender auszuspionieren. Das habe eine Prüfung der Corona-App ergeben, die man im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) unternommen habe, sagte TÜV-IT-Chef Dirk Kretzschmar am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.
Die deutsche Corona-Warn-App soll nach Informationen des Senders RTL/ntv am kommenden Dienstag offiziell vorgestellt werden. Ab dann soll sie auch zum Download verfügbar sein, wie der Sender am Freitag berichtete. Von Seiten der Bundesregierung wurde zunächst kein konkretes Datum genannt, bislang hieß es lediglich, die App solle nächste Woche veröffentlicht werden.
Corona-App: Datenspionage nicht möglich?
Bei der Prüfung durch TÜV-IT sei unter anderem kontrolliert worden, ob Unbefugte mit der Corona-App Daten abgreifen könnten. „Das ist nicht der Fall. Die Anwender müssen keine Angst vor Überwachung haben.“ Die Entwickler von SAP und T-Systems hätten auch sichergestellt, dass niemand über die App Zugriff auf andere Daten bekomme.
Frühe Versionen der Coronavirus-App seien noch instabil gewesen, sagte Kretzschmar. „Die Tester hatten zum Schluss aber ein sehr positives Bild, weil inzwischen alles sehr stabil läuft. Sie waren auch ziemlich begeistert davon, wie schnell und in welcher Qualität die Entwickler auf noch entdeckte Schwachstellen reagiert haben.“
Wann kommt die Corona-App? Spahn vertröstet nun weiter - und hat eine Begründung parat
Berlin - Zur geplanten Corona-App gibt es eine neue Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU): „Wir werden die App im Laufe der nächsten Woche vorstellen. Diese Zeit brauchten wir für die Entwicklung, weil wir hohe Anforderungen stellen: Die App muss auf allen Endgeräten genutzt werden können und soll beispielsweise auch dann messen, wenn man mit dem Handy Musik hört“, sagte Spahn der Rheinischen Post.
Wann kommt die Corona-App? Spahn (CDU) verweist auf Datenschutz
Spahn betonte, die App müsse strenge Vorgaben beim Datenschutz und bei der Energieeffizienz erfüllen. „Eine App, die in wenigen Stunden den Akku des Handys leerzieht, nutzt keiner.“ Er wolle vermeiden, dass die App von vielen wieder gelöscht werde, weil sie zu viel Energie fresse.
Die Nutzer können in die App eingeben, wenn sie sich mit dem Sars-CoV-2-Virus* infiziert haben. Andere Nutzer, die sich in der Nähe des Infizierten aufgehalten haben, werden dann informiert. Die Daten sollen anonymisiert und dezentral verarbeitet werden.
Corona-App-Start: Gesundheitsminister Spahn (CDU) begründet Verzögerung
In Frankreich gibt es eine Corona-App bereits seit Ende Mai. Die Verzögerung bei der Einführung der deutschen App begründete Spahn mit den „hohen Anforderungen“ an die Software. Sie solle auf allen Endgeräten genutzt werden können und strenge Vorgaben beim Datenschutz, der Datensicherheit und der Energieeffizienz erfüllen.
Laut einer in der vergangenen Woche veröffentlichten ARD-Umfrage will deutlich weniger als die Hälfte der Bundesbürger die App nutzen. 42 Prozent der Teilnehmer kündigten an, sie wollten die App auf ihrem Handy verwenden.
Auch an der Entwicklung eines Impfstoffes wird unter Hochdruck gearbeitet - doch gerade die schnellste Lösung könnte Risiken bergen.
Nutzung der Corona-App: Spahn warnt vor zu hohen Erwartungen
Zudem kündigte Spahn eine „breit angelegte Kampagne“ der Bundesregierung an, die bei den Bürgern für die Verwendung der App werben werde. Jeder, der die App auf sein Smartphone herunterlade, helfe bei der Eindämmung des Coronavirus, sagte er.
Zur Verbreitung der App sagte Spahn, die Erwartungen dürften nicht zu hoch geschraubt werden: „Wenn wir in den kommenden Wochen einige Millionen Bürger von der App überzeugen, dann bin ich schon zufrieden."
Massive Kritik herrscht aktuell am Gesundheitsministerium von Jens Spahn. Hat sich die Bundesbehörde verzockt und Händler geprellt? Die betroffenen Lieferanten von Schutzausrüstung wollen offenbar klagen.
AFP/dpa/frs
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