Weltwirtschaftsforum in Davos - Klima ist das Sorgenkind
Thunberg, Trump und Merkel - beim Weltwirtschaftsforum in Davos sind wieder hochkarätige Gäste vor Ort. Die Reden von Trump und Thunberg werden mit Spannung erwartet.
- Drei Tage lang befindet sich der Schweizer Skiort Davos wegen des Weltwirtschaftsforums im Ausnahmezustand.
- Die Veranstaltung steht dieses Jahr unter dem Motto eines nachhaltigeren Kapitalismus‘.
- Auch ein „Davos Manifest“ soll verabschiedet werden.
Davos - Zum 50. Mal findet von 21. bis 24. Januar das Weltwirtschaftsforum (WEF) im normalerweise beschaulichen Schweizer Skiort Davos statt. Auch in diesem Jahr steht die internationale Konferenz im Zeichen des Klimawandels. Wie die Organisatoren im Vorfeld mitteilten, werden insgesamt rund 2800 Teilnehmer und 53 Staats- und Regierungschefs in dem 11 000-Einwohner-Ort erwartet, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), US-Präsident Donald Trump und die mittlerweile weltbekannte Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Die Veranstaltung, deren Gastgeber der deutsche Ökonom Klaus Schwab ist*, soll in diesem Jahr unter dem Motto eines nachhaltigeren Kapitalismus' stehen. "Die Welt ist in einem Ausnahmezustand und das Fenster zum Handeln schließt sich schnell", sagte WEF-Gründer Klaus Schwab am Dienstag und machte damit deutlich, dass der Klimawandel das Sorgenkind des diesjährigen Weltwirtschaftsforums ist. Die Teilnehmer sollen sich auf ein entsprechendes "Davos Manifest" einigen.
Weltwirtschaftsforum in Davos: Donald Trump reist mit Tochter Ivanka und deren Ehemann an
Trump* soll von seiner Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner begleitet werden. Außerdem werden US-Finanzminister Steven Mnuchin, Handelsminister Wilbur Ross und der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer in Davos erwartet. Im Vorjahr war Trump nicht zum Weltwirtschaftsforum erschienen, dieses Jahr hat er sich für diesen Termin aber trotz seines derzeit laufenden Impeachment-Verfahrens Zeit genommen. Nicht kommen werden den jüngsten Angaben zufolge hingegen der britischer Premier Boris Johnson, der mit den Brexit-Verhandlungen alle Hände voll zu tun hat, sowie Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif.
Nachdem im vergangenen Jahr die hohe Zahl an Privatjets anreisender Teilnehmer für Kritik am ökologischen Fußabdruck des Wirtschaftstreffens gesorgt hatte, wollen die Organisatoren in diesem Jahr den Umweltaspekt höher hängen: Erstmals sollen für das Kongresszentrum Solarenergie und Geothermie zum Einsatz kommen, außerdem baute die Gemeinde Davos einen neuen Bahnhof, damit die WEF-Gäste per Shuttlezug zum Kongresszentrum gelangen können. Der Klimawandel gilt beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum als Sorgenkind*.
Donald Trump wollte bei seiner Anreise aber dennoch nicht auf eine Entourage aus drei Helikoptern und zahlreichen Geländewagen verzichten. Bei seiner Eröffnungsrede wird er den Schwerpunkt wohl generell eher auf wirtschaftliche Inhalte und weg von der Klimadebatte lenken wollen, vermuten Experten. Das machte er bereits kurz vor der Konferenz auf Twitter deutlich. Statt sich mit Umweltfragen herumzuschlagen, will Trump vor allem bei Treffen mit wichtigen Wirtschaftsbossen gute Deals für die USA machen*, gab der US-Präsident bekannt.
Neben Trump wird auch Greta Thunberg eine Rede halten*. Im Vorjahr hatte sie zum Weltwirtschaftsforum noch in Davos campiert und demonstriert, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Nun ist Greta selbst eine der hochkarätigsten Teilnehmerinnen der Konferenz*. Nach Angaben des Schweizer Senders SRF werden die Kosten für die Veranstaltung auf 45 Millionen Franken (knapp 42 Millionen Euro) geschätzt. Im Zuge der Sicherheitsvorkehrungen sind bis zu 5000 Soldaten im Einsatz. Eine Übersicht über die Teilnehmer des Treffens finden Sie bei Merkur.de*.
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AFP, cia