Das Thema kam demnach auch in einem Telefonat von Scholz am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Sprache. Darin hatte Scholz auch generell weitere Unterstützung für die Ukraine zugesichert.
Die Ukraine hat bereits 30 Gepard-Panzer aus deutschen Industriebeständen erhalten. Die Bundeswehr verfügt seit Jahren nicht mehr über dieses Waffensystem. Zur Herkunft der zusätzlich zu liefernden Panzer äußerte sich Hebestreit nicht.
Vor dem Hintergrund der massiven russischen Angriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine, vor allem auf Einrichtungen der Energieversorgung, dringt das Land auf westliche Unterstützung durch die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme. Beim Treffen der Nato-Außenminister in Bukarest hatte die ukrainische Regierung die Militärallianz aufgefordert, auch moderne Patriot-Luftabwehrsysteme an Kiew zu liefern. bk/mt
US-Außenminister Antony Blinken hat die jüngsten russischen Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine als „barbarisch“ verurteilt. „In den letzten Wochen hat Russland mehr als ein Drittel des ukrainischen Energiesystems bombardiert und damit Millionen von Menschen in die Kälte getrieben“, sagte Blinken am Mittwoch zum Abschluss des Nato-Treffens in Bukarest. „Dieser brutale Umgang mit der ukrainischen Bevölkerung ist barbarisch“, sagte er.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte die Nato-Länder zuvor aufgerufen, zur Abwehr der russischen Angriffe Patriot-Luftabwehrsysteme an Kiew zu liefern. Weder Blinken noch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) gingen direkt auf die Forderung ein, mit denen die Ukraine die Verbündeten laut Teilnehmern überraschte.
Die USA wollten der Ukraine „die bestmögliche Verteidigung für die kritische Infrastruktur liefern“, sagte Blinken auf die Frage nach den Patriots. Dies sei aber eine Frage für die Militärplaner.
Baerbock betonte, Kuleba habe beim Abendessen mit den Nato-Ländern allgemein „über die Luftverteidigung gesprochen“. Deutschland stelle mit dem hochmodernen System „Iris-T eines der wichtigsten Instrumente“, betonte sie.
Das Thema könnte auch beim Treffen von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwochnachmittag in Berlin eine Rolle spielen. lob/ju