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Kurz nach emotionalem Interview: Trump nennt Pelosi „Tier“ – und orakelt weiter

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Von: Franziska Schwarz

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US-Wahl 2020: Donald Trump bei einer Wahlkampf-Veranstaltung in  Fayetteville in North Carolina
Tritt er nochmals an? Trump im Wahlkampf 2020 © Brendan Smialowski/AFP

Donald Trump hat im Midterms-Wahlkampf Nancy Pelosi erneut beschimpft – der Ex-Präsident versprach auch eine „sehr große Ankündigung“.

Washington – Donald Trump hat Nancy Pelosi bei einer Wahlkundgebung als „Tier“ bezeichnet. Der Ex-US-Präsident verunglimpft die Parlamentsvorsitzende ohnehin regelmäßig als „verrückte Nancy“. Bei dem Event in Ohio in der Nacht vor den Midterms 2022 habe Trump der erwarteten Kritik an der neuerlichen Beleidigung gleich vorgegriffen, berichtete Politico.

„Sie werden sagen ‚Was für eine schreckliche Sache, er hat Nancy Pelosi ein Tier genannt‘“, zitierte das Portal Trump. Der Ex-Präsident habe dann angefügt: „Aber was sie unserem Land angetan hat...“ Pelosi ist in der politischen Rangfolge der USA nach Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris die Nummer drei. 

Seine Wortwahl „Tier“ begründete Trump mit den zwei Amtsenthebungsverfahren gegen ihn. Sie waren von den Demokraten im Abgeordnetenhaus angestoßen worden, scheiterten aber an den Republikanern im Senat.

Im US-TV: Pelosi spricht über Gewalt-Attacke und nennt Trump einen „Schurken“

Kurz zuvor hatte Pelosi in erstes Interview seit dem Angriff auf ihren Ehemann gegeben. Ein Einbrecher schlug in ihrem Privathaus in San Francisco mit einem Hammer auf ihn ein, Pelosis Mann erlitt einen Schädelbruch. Der Angreifer sagte später aus, er habe Pelosi befragen und ihre Knie zertrümmern wollen.

„Er war derjenige, der den Preis bezahlte“, sagte Pelosi dem TV-Sender CNN, das setze ihr besonders zu. Sie brachte den Angriff in Verbindung mit Trumps Lüge über den ihm angeblich „gestohlenen Sieg“ bei der vergangenen US-Wahl und anderen Fake News, die seine republikanischen Anhänger verbreiteten. Schon der Sturm auf das US-Kapitol sei davon getrieben worden.

Pelosi rief die Republikaner auf, sich von Trumps Rhetorik loszulösen. „Wir brauchen eine starke Republikanische Partei in unserem Land“, sagte die Demokratin. Die Republikaner hätten großes für Amerika erreicht - „und sie sollten stolz darauf sein, anstelle sich dem Kult eines Schurken auszuliefern.“

Kurz vor Midterms in den USA: Trump kündigt „sehr große Ankündigung“ an

Bei den Midterms an diesem Dienstag (8. November) droht den Demokraten Umfragen zu den Zwischenwahlen zufolge der Verlust der Mehrheit im Abgeordnetenhaus. Pelosi sagte in dem Interview nicht, ob sie sich in diesem Fall aus der Politik zurückziehen würde - sie räumte aber ein, dass der Angriff auf ihren Mann die Entscheidung darüber beeinflussen würde.

Trump hingegen deutete in Ohio nun erneut an, wieder für das Präsidentenamt zu kandidieren: Er werde am Dienstag kommender Woche eine „sehr große Ankündigung“ machen, sagte er. Bei den Wahlen haben die Republikaner beste Aussichten, den Demokraten von Biden die Kontrolle über den Kongress zumindest teilweise zu entreißen. Die Partei hat bislang nur eine hauchdünne Mehrheit im Senat. (frs)

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