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Trump plant sein Comeback – seine Verbündeten packen schon die Trickkiste aus

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Von: Marcus Mäckler

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Ex-US-Präsident Donald Trump bei einem Auftritt vor Anhängern
Ex-US-Präsident Donald Trump hat immer noch viele Anhänger. © Robin Rayne/dpa

Nach der Wahlniederlage gegen Joe Biden witterte Donald Trump Betrug. Will er es 2024 noch einmal versuchen? Hinter den Kulissen laufen schon die Vorbereitungen.

Washington – In Mar-a-Lago lässt es sich leben. Das Gebäude auf dem Riesenanwesen in Palm Beach/Florida verfügt über knapp 120 Zimmer, einen Privatclub und einen Ballsaal. Als US-Präsident empfing Donald Trump dort Staatsgäste wie Chinas Präsidenten Xi Jinping.

Seit er das Amt los ist, verbringt der 75-Jährige die meiste Zeit des Jahres in seinem Luxusquartier, aber nicht als Rentner! In Mar-a-Lago plant er die Rückkehr ins Weiße Haus.

US-Experte über Ex-Präsident: „Bin sicher, dass Trump 2024 wieder kandidieren wird“

Gut informierte Beobachter wie der Journalist Michael Wolff sagen: „Ich bin mir sicher, dass Trump 2024 wieder für das Präsidentenamt kandidieren wird.“ Er selbst kokettiert bislang nur damit. „Wenn ich mich dagegen entscheide, wird meine Basis sehr wütend sein“, sagte er etwa im Dezember.

Das war nur eines der Anzeichen für eine erneute Kandidatur. Manche glauben, der Republikaner wolle sie nach den Zwischenwahlen im November bekannt geben. Es wäre auch möglich, dass er es am Donnerstag (6. Januar) tut. Ausgerechnet am ersten Jahrestag des verheerenden Sturms auf das US-Kapitol lädt Trump zu einer Pressekonferenz nach Mar-a-Lago.

Laut dem Politik-Magazin The Hill will er die Ereignisse vom 6. Januar 2021 als „unbewaffneten Protest gegen die gestohlene Wahl“ charakterisieren. Es wäre ein beispielloser Reinwaschungsversuch für seine Anhänger. Und ein symbolträchtiger Schub für die Operation Comeback.

USA: Ex-Präsident Trump laut Umfragen bei Anhängern der Republikaner noch sehr populär

Die ist längst angelaufen. In losen Abständen tritt Trump vor seinen Fans auf und wiederholt die Lüge von der gestohlenen Wahl. Das verfängt. Laut Umfragen glauben ihm 70 Prozent der Republikaner, 80 Prozent wünschen sich eine erneute Kandidatur. Trump sammelt derweil fleißig Wahlkampfspenden ein. Bis dato sollen es mehr als 100 Millionen Euro sein. Umfragen zeigen zudem, dass er über eine Beliebtheitsquote von 43 Prozent verfügt. Klingt mager, aber der glücklose Joe Biden liegt derzeit bei ähnlich niedrigen Werten.

Vor allem aber stellen Trumps Verbündete in den Bundesstaaten erste Weichen für einen Wahlerfolg: Sie ändern die Wahlgesetze zu ihren Gunsten. Laut dem renommierten Brennan Center in New York haben im vergangenen Jahr 19 republikanische Bundesstaaten Gesetze erlassen, die es schwarzen, eher demokratisch gesinnten Amerikanern erschweren sollen, ihre Stimme abzugeben. Dazu zählen etwa schärfere Ausweispflichten oder kürzere Öffnungszeiten der Wahllokale.

Trump plant wohl Änderung bei den Wahlmännern – um Wählerwillen umgehen zu können

Außerdem drehen gut ein Dutzend Bundesstaaten an einem unscheinbaren, aber womöglich wahlentscheidenden Rädchen. In den betreffenden Staaten sollen in drei Jahren Senat und Repräsentantenhaus bestimmen können, welche Wahlleute sie nach Washington schicken, um den Präsidenten zu wählen. Heißt: Die Parlamente können den Wählerwillen zur Not aushebeln, wenn das Wahlergebnis nicht passt. Trump könnte den Coup nachholen, der ihm 2020 verwehrt blieb.

Die erste Hürde sind aber die Midterms, die Zwischenwahlen, im kommenden November. Schon jetzt werden Trump-treue Kandidaten eingesetzt. Die Chance, dass die Republikaner mindestens eine der Kammern (Senat oder Repräsentantenhaus) in Washington zurückgewinnen, ist groß. Spätestens dann dürfte sich der Ex-Präsident aus der Deckung wagen. (mmä) Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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