Ist es also nur Zufall, dass sich in mindestens 14 Bundesstaaten – darunter den vier „Swing States“ Georgia, Arizona, Michigan und Wisconsin – prominente Republikaner, die Trump für den wahren Gewinner von 2020 halten, um das Justizministerium bewerben? Wenn diese Bewerber die parteiinternen Vorwahlen und dann auch im November gewinnen, würde es in ihrer Macht liegen, Einfluss auf den Ausgang der nächsten Präsidentschaftswahl zu nehmen. Als oberste Justiz-Vertreter würden sie bei Wahlanfechtungen vor Gericht die Position des Bundesstaats vertreten. Und durch ihre Aktionen und Aussagen könnten sie deutlich beeinflussen, ob Anfechtungen vor den jeweiligen Gerichten Erfolg haben.
Vor dem Obersten Gerichtshof in Washington, dem „Supreme Court“, kann Trump zudem – gibt es bis Ende 2024 keine Todesfälle oder Pensionierungen unter konservativen Richtern – weiter mit einer Mehrheit rechnen. Welche Macht der „Supreme Court“ hat, konnte man 2000 beim Duell zwischen dem Demokraten Al Gore und dem späteren Gewinner George W. Bush sehen, als eine Nachzählung in Florida gestoppt und Bush damit Präsident wurde. FRIEDEMANN DIEDERICHS