1. Startseite
  2. Politik

Das ist die neue Staatsministerin für Digitales: Dorothee Bär im Porträt

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Sophie Lobenhofer

Kommentare

Dorothee Bär
Dorothee Bär bei einem Parteitreffen am 5. März 2018. © AFP / CHRISTOF STACHE

Die CSU entsendet nicht nur drei Bundesminister, sondern auch eine Staatsministerin für die neue Regierung. Doch was gilt es nun über die 39-Jährige Unterfränkin zu wissen? Ein Porträt.

Sie ist jung, hübsch, spontan - und wird trotz aller Widersprüche ihrer viel zitierten „angepassten Rebellion“ seit Jahren als die Vorzeigefrau der CSU gehandelt. Nach aller Lobhudelei ist die Unterfränkin Dorothee Bär auf der Karriereleiter nun tatsächlich ein großes Stück nach oben geklettert: Die CSU-Politikerin wird Staatsministerin für Digitales. Um diese große Herausforderung zu stemmen, bekommt Bär zwar kein eigenes Bundesministerium, erhält aber dennoch einen hervorgehobenen Posten. Ihre Aufgabe ist im Bundeskanzleramt angesiedelt. „Sie ist in der Digitalisierung gut zu Hause“, sagte Seehofer über die zuletzt bereits im Bundesverkehrsministerium ebenfalls mit dem Themenfeld betraute 39-Jährige. Der bayerische Noch-Ministerpräsident war es auch, der laut Berichten des Nachrichtenmagazins Der Spiegel bei Bundeskanzlerin Angela Merkel durchgesetzt hatte, dass seine Partei den Posten eines Staatsministers für Digitales im Kanzleramt erhält. 

CSU-Politikerin Dorothee Bär: Die womöglich einzige weibliche Hoffnungsträgerin

Die waschechte Bayerin, die laut Focus Online ursprünglich aus Ebelsbach im Landkreis Haßberge stammt, zählt noch heute zu den wenigen namhaften Frauen in der Bundespolitik der Partei. Sie wurde dabei vor allem dank ihrem scheinbar stählernen Ehrgeiz bald bis zur neuen Hoffnungsträgerin idealisiert. 

Bärs Beharrlichkeit zeichnete sich bereits ab, als sich nicht nur ihre steile Karriere noch in den Kinderschuhen befand. Bär war nämlich bereits mit blutjungen neun Jahren das erste Mal politisch aktiv. Im Jahr 1987 schrieb sie laut Informationen der taz eine Petition an den Würzburger Bischof, weil der Pfarrer ihrer Heimatgemeinde sie nicht ministrieren lassen wollte. Der Bischof hielt selbst von einer minimalen Frauenquote nicht viel und lehnte Bärs Antrag kategorisch ab. So schlug das im Jahr 1978 geborene Mädchen statt der kirchlichen die politische Karriere ein. Bereits mit 14 Jahren trat Bär der Jungen Union und 1994 schließlich der CSU bei. Die christsoziale Politik ist Dorothee Bär seit frühesten Kindheitstagen vertraut, da ihr Vater CSU-Bürgermeister ihrer Heimatgemeinde Ebelsbach war. 

Seit ihrem Eintritt in die CSU ging es für Dorothee Bär steil bergauf

Noch während ihrem Studium der Politikwissenschaft an der Hochschule für Politik in München wurde Bär 2001 schließlich Mitglied im CSU-Parteivorstand. 

Im Jahr 2002 wurde sie bei der Bundestagswahl über die Landesliste in den Deutschen Bundestag gewählt. Erstmals direkt kandidierte sie 2009 und gewann mit knapp 54 Prozent den Wahlkreis, der Haßberge, Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen umfasst.

Von 2009 bis 2013 fungierte Dorothee Bär für die CSU als stellvertretende Generalsekretärin und für die gesamte CDU/CSU-Bundestagsfraktion als Sprecherin für den Bereich Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Seit dem 17. Dezember 2013 ist sie Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Dorothee Bärs Erfolgsrezept? Denkwürdige Auftritte 

Doch die Unterfränkin erarbeitete sich nicht allein wegen einem lücken- und tadellosen Lebenslauf ihren baldigen Posten als Staatsministerin für Digitales. Vielmehr zieht die junge CSU-Politikerin laut Informationen der Augsburger Allgemeine seit einigen Jahren mit unkonventionellen Auftritten die Aufmerksamkeit auf sich.

Mal trägt sie als bekennender Fußballfan während einer Parlamentssitzung das Trikot ihres Lieblingsvereins FC Bayern München, dann wieder stöckelt sie bei Wind und Wetter auf Stilettos daher oder posiert im gepunkteten Badeanzug: So skurril und absurd sie auch sein mögen, Bärs Auftritte sorgen für Gesprächsstoff und sind vor allem eines: unvergessen. 

Auch Bärs Twitter-Affinität kommt bei den CSU-Anhängern gut an. Die Politikerin, die seit einigen Jahren mit dem Hofer CSU-Landrat Oliver Bär verheiratet ist, reagiert häufig innerhalb weniger Minuten auf Meldungen oder Posts. Ihre beachtliche Follower-Zahl von 66.000 ist bei ihr so hoch wie bei kaum einem deutschen Politiker - Social-Media-Experte Christian Lindner einmal ausgenommen.

sl/dpa

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion