Ein Jahr nach Nizza-Attentat: Frankreich zittert Nationalfeiertag entgegen

Frankreich begeht am Freitag seinen Nationalfeiertag mit gemischten Gefühlen: Vor einem Jahr raste in Nizza ein Laster in die Menschenmenge und tötete 86 Menschen.
Auf Einladung des französischen Staatschefs Emmanuel Macron besucht Trump am Freitagvormittag die traditionelle Militärparade auf der Pariser Prachtstraße Champs-Élysées. Allerdings werden die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag überschattet vom ersten Jahrestag des Anschlags von Nizza.
So wird an das Drama von Nizza erinnert
Am Nachmittag rückt das Drama von Nizza in den Fokus. Zum ersten Jahrestag sind dort unter anderem eine Militärparade und eine Gedenkzeremonie geplant, auch Präsident Macron reist dazu nach Nizza. Am Abend findet ein Konzert statt, 86 Lichtsäulen auf der Strandpromenade sollen an die Opfer erinnern.
Auf der berühmten Strandpromenade der Mittelmeerstadt war am 14. Juli 2016 nach dem Feuerwerk zum Nationalfeiertag der Attentäter Mohamed Lahouaiej-Bouhlel mit einem Lastwagen durch die Menschenmenge gerast. Bei dem Anschlag wurden 86 Menschen getötet, die Polizei erschoss den Angreifer.
Die Attacke hatte Frankreich schwer erschüttert. Es war damals der dritte große Terrorschlag gegen Frankreich nach den Anschlägen auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt im Januar 2015 und der Pariser Terrornacht vom 13. November 2015.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Attacke für sich reklamiert. Die Ermittler fanden zwar Anzeichen für eine islamistische Radikalisierung des Angreifers, aber keine Verbindungen zwischen ihm und dem IS.
Trump als Ehrengast in Paris
Trump war bereits am Donnerstag in Frankreich eingetroffen. Bei einem Treffen mit Macron im Élyséepalast hatten die beiden Präsidenten sich um Annäherung bemüht - und ihre Unstimmigkeiten etwa bei der Klimapolitik an den Rand gerückt. Er respektiere Trumps Entscheidung zum Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen, sagte Macron, der Trumps Schritt scharf kritisiert hatte.
Frankreich und die USA vereinbarten ein gemeinsames Vorgehen für einen Fahrplan zur Zukunft von Syrien nach dem Bürgerkrieg, im Anti-Terror-Kampf und gegen Dumping auf dem Weltmarkt.
„Wir haben ein sehr gutes Verhältnis“, versicherte Trump. Der US-Präsident, seine Frau Melania sowie Emmanuel und Brigitte Macron aßen am Abend gemeinsam in einem Restaurant im Eiffelturm zu Abend. Für entsetzte Reaktionen sorgte allerdings ein Kommentar Trumps zur Figur von Macrons 25 Jahre älteren Ehefrau Brigitte Macron.
Anlass für den Besuch ist der Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren, damals kämpften amerikanische Soldaten an der Seite Frankreichs gegen Deutschland. Deshalb sind bei der Militärparade in Paris auch amerikanische Truppen dabei.
dpa
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