Die meisten der insgesamt 11 982 Abschiebungen auf dem Luft-, Land- oder Seeweg gingen im vergangenen Jahr nach Georgien, Albanien, Serbien, Pakistan und Moldau. Die Zahl der Überstellungen von Ausländern, für deren Asylanträge nach den Dublin-Regeln ein anderer EU-Staat zuständig ist, war 2021 den Angaben zufolge niedriger als im Vorjahr. 2020 waren 2953 Asylbewerber in andere EU-Staaten gebracht worden, im vergangenen Jahr gab es 2656 sogenannte Dublin-Überstellungen. Wichtigste Zielländer waren 2021 Frankreich, Österreich, Schweden und die Niederlande. Nach Griechenland, wo die menschenwürdige Unterbringung und Versorgung von Asylbewerbern und Flüchtlingen nach Einschätzung deutscher Gerichte oft nicht gewährleistet ist, wurde 2021 nur ein Mensch überstellt.
«Jede einzelne Abschiebung ist ein Problem», sagte Clara Bünger, fluchtpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Sie erwarte von der Bundesregierung deshalb, dass sie die im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP angekündigten Erleichterungen im Bleiberecht «zügig umsetzt, damit von Abschiebung bedrohte Menschen endlich eine sichere Perspektive bekommen». Das Geld, das jährlich für Abschiebungen ausgegeben werde, könne sinnvoller eingesetzt werden, etwa für Sprachkurse, die allen Geflüchteten offen stehen. (dpa)