Panne bei Berlin-Wahl: 450 Stimmen noch aufgetaucht – verliert Giffey doch Platz zwei?
Nach der Berlin-Wahl wird klar: Franziska Giffey (SPD) ist die Verliererin des Wahlabends. Die CDU will bereits am Montag sondieren. Der News-Ticker.
- Erneute Panne: Ungezählte Briewahl-Stimmen aufgetaucht
- Wahlsieger CDU: Wegner will schnell erste Gespräche aufnehmen.
- Enges Rennen bei der Berlin-Wahl: Grüne müssen den zweiten Platz an die SPD abgeben.
- Dieser News-Ticker behandelt Prognosen und Ergebnisse rund um die Berlin-Wahl. Aktuelle Stimmen und Entwicklungen finden Sie in unserem Wahl-Ticker.
Dieser Ticker ist beendet. Alle weitere Entwicklungen und Neuigkeiten finden Sie unserem aktuellen News-Ticker zur Berlin-Wahl.
Update vom 14. Februar, 14:27 Uhr: Doch noch eine Panne bei der Berliner Wiederholungswahl: Laut Spiegel-Informationen wurden gut 450 Briefwahlstimmen nicht gezählt. Betroffen sei der Bezirk Lichtenberg, hieß es unter Berufung auf Verwaltungskreise. Als Grund wird ein „interner Fehler“ genannt. Die Stimmen würden im Laufe der Woche ausgezählt und laut Landeswahlleiter Stephan Bröchler im endgültigen Wahlergebnis berücksichtigt. Die Briefe wurden laut Bezirkswahlamt von der Post nicht rechtzeitig zugestellt.
Der Vorsprung der SPD der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey auf die Grünen ist aktuell dünn. Schmilzt er noch zusammen? Am Wahlabend hatten sich SPD und Grüne ein enges Rennen um Platz zwei hinter der CDU geliefert. Im vorläufigen amtlichen Endergebnis kam die SPD schließlich auf Platz 2, die 105 Stimmen mehr als die Öko-Partei auf sich vereinen konnte. Zusätzliche Stimmen könnten das Wahlergebnis jetzt wieder verändern. Dadurch könnten auch die Karten in den anstehenden Koalitionsverhandlungen neu gemischt werden.
Endergebnis zur Berlin-Wahl: Giffey muss um Platz zwei zittern – Briefwahlzettel aufgetaucht
Update vom 13. Februar, 11.10 Uhr: Angesichts des denkbar knappen Vorsprungs der SPD bei der Berliner Wiederholungswahl prüft der Landeswahlleiter eine Neuauszählung. „Wir werden uns die Zahlen nochmal genau angucken und das mit unseren Juristen besprechen“, sagte Wahlleiter Stephan Bröchler am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Nach dem vorläufigen Ergebnis liegen SPD und Grüne beide bei 18,4 Prozent der Stimmen, die SPD hat aber einen hauchdünnen Vorsprung von 105 Stimmen. „Es ist in der Tat ein sehr geringer Abstand“, so Bröchler. Er gehe davon aus, dass sich die Frage einer Neuauszählung in dieser Woche entscheide.
Update vom 13. Februar, 10.30 Uhr: Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hält den CDU-Wahlsieg in Berlin für ein Ergebnis der hohen Unzufriedenheit in der Hauptstadt. „Man hat den Unmut, den es in Berlin zweifelsohne gibt, gebündelt im Wahlergebnis der CDU“, sagte er am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Die CDU habe allerdings wenig eigene Konzepte. „Die Frage, was haben die eigentlich vor, wo wollen die hin, das ist nicht beantwortet worden.“
Berlin-Wahl: Giffey fängt Grüne noch ab - CDU will Montag sondieren
Update vom 13. Februar, 10.00 Uhr: Nach dem Wahlsieg der CDU bei der Wiederholungswahl in Berlin will Spitzenkandidat Kai Wegner SPD und Grüne bereits an diesem Montagabend zu Sondierungsgesprächen einladen. Ziel sei es, Gespräche noch in dieser oder Anfang kommender Woche zu führen, sagte Wegner am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt ist nicht die Zeit für Taktierer, jetzt ist die Zeit für Macher.“
„Der Regierungsauftrag liegt klar bei uns“, sagte Wegner. „Die Berlinerinnen und Berliner haben den Wechsel gewählt.“

Dramatische Berlin-Wahl: 105 Stimmen entscheiden - Giffey fängt Grüne noch ab
Update vom 13. Februar, 0.34 Uhr: Das vorläufige Endergebnis der Berlin-Wahl zeigt eine Wende in letzter Minute: Die SPD der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey hat die Grünen im Rennen um Platz zwei wohl doch noch abgefangen. Beide Parteien kommen laut Ergebnistabelle des Landeswahlleiters auf 18,4 Prozent - die SPD hat aber ganze 105 Stimmen mehr erhalten als die Grünen. 278.978 für die SPD stehen zu Buche, die Grünen kommen den offiziellen Angaben zufolge auf 278.873.
Damit könnte Giffey nun doch eine rot-grün-rote Regierung anführen. Für die CDU muss das nichts Gutes heißen: Giffey hatte am Abend erklärt, ein Bündnis unter eigener Führung sei ihre erste „Präferenz“. Theoretisch könnten zwar auch die Grünen mit der Union paktieren. Im Wahlkampf waren allerdings zwischen der CDU und Bettina Jaraschs Grünen heftig die Fetzen geflogen. Im Wahlkampf sei der Weg zu Schwarz-Grün „ein Stückchen weiter geworden“, sagte die Spitzenkandidatin im ZDF.
Eindeutiger Wahlsieger ist nichtsdestotrotz die CDU mit 28,2 Prozent der Stimmen und damit fast zehn Prozentpunkten Vorsprung. Bitter ist die Berlin-Wahl für die FDP ausgegangen. Sie verpasst mit 4,6 Prozent deutlich den Wiedereinzug ins Abgeordnetenhaus.
Enges Rennen bei der Berlin-Wahl: Grüne liegen kurz vor Schluss 700 Stimmen vor SPD
Update vom 12. Februar, 23.03 Uhr: Wie steht es im Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und Grünen bei der Berlin-Wahl? ARD-Wahlexperte Jörg Schönenborn hat in den „Tagesthemen“ konkrete Zahlen präsentiert: Bei 15 noch ausstehenden Wahlbezirken stehen die Grünen ihm zufolge bei 276.644 Stimmen, die SPD kommt auf 275.900 Stimmen.
Es geht also um ein paar hundert Wahlzettel Unterschied - sie machen keinen Unterschied in den Zehntelstellen der Hochrechnung aus. Am Ende könnten sie aber entscheidend werden. Jedenfalls für die Chef-Ambitionen der in Umfragen unbeliebten Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch.
CDU | SPD | Grüne | Linke | AfD | FDP | Sonstige | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
ARD (22.56 Uhr) | 28,2 % | 18,4 % | 18,4 % | 12,2 % | 9,1 % | 4,7 % | 9,0 % |
ZDF (22.31 Uhr) | 28,2 % | 18,4 % | 18,4 % | 12,2 % | 9,1 % | 4,6 % | 9,1 % |
Quelle: Hochrechnungen von infratest dimap (ARD), beziehungsweise Forschungsgruppe Wahlen (ZDF).
Berlin-Wahl vor Herzschlagfinale um Platz zwei? Gleichstand zwischen SPD und Grünen
Update vom 12. Februar, 22.20 Uhr: Eine neue Berlin-Hochrechnung der ARD bringt keine entscheidende Bewegung im Ergebnis. Die CDU legt nochmals 0,1 Prozentpunkte zu (nun 28,2 Prozent), die Linke verliert minimal. SPD und Grüne liegen weiterhin gleichauf auf Platz zwei.
Neue Berlin-Hochrechnungen lassen Parteien bibbern: SPD und Grünen blüht langer Wahlabend
Update vom 12. Februar, 21.25 Uhr: SPD und Grüne müssen sich wohl auf einen langen Wahlabend einstellen - die jüngsten Hochrechnungen von ARD und ZDF sehen weiterhin ein völlig offenes Rennen um Platz zwei im Berliner Abgeordnetenhaus. In beiden Varianten liegen die Parteien gleichauf. Mittlerweile hat sich auch die Einschätzung zum Gesamtstimmenniveau weitgehend angeglichen: Infratest dimap für die ARD sieht SPD und Grüne jeweils bei 18,5 Prozent. Die Forschungsgruppe Wahlen taxiert die (Noch-)Koalitionspartner auf 18,4 Prozent.
Bei der FDP schwindet nach der Berlin-Wahl hingegen zusehends die Hoffnung: Die Liberalen liegen indes weiterhin beiden Quellen zufolge spürbar unterhalb der Fünfprozenthürde. Es wäre der nächste Schlag in einer langen Reihe von verlorenen Landtagswahlen für die Partei von Finanzminister Christian Lindner.
Update vom 12. Februar, 20.15 Uhr: Die Antwort auf eine Schlüsselfrage der Berlin-Wahl scheint auch gut zwei Stunden nach Schließung der Wahllokale völlig offen: Wer wird zweistärkste Kraft und damit möglicher Anführer eines rechnerisch denkbaren Bündnisses von SPD, Grünen und Linke?
Die jüngsten Hochrechnungen von ARD und ZDF sehen nun Grüne und SPD gleichauf auf Platz zwei. Zu Buche stehen jeweils 18,6 respektive 18,2 Prozent. Die FDP muss sich unterdessen wohl auf den Gang in die außerparlamentarische Opposition einstellen. Mit 4,6 beziehungsweise 4,7 Prozent gerät die Fünfprozenthürde zunehmend in weite Ferne. Dieser Wahlausgang könnte neuen Zündstoff für die Ampel-Koalition auf Bundesebene bedeuten.
Brisante Hochrechnungen zur Berlin-Wahl: Ist Giffey ihr Amt los? Grüner Platz 2 könnte alles ändern
Update vom 12. Februar, 19.40 Uhr: Der Wahlsieg der CDU bei der Berlin-Wahl steht mittlerweile wohl außer Frage. Doch neue Hochrechnungen von ARD und ZDF lassen eine brisante Frage offen: Werden die Grünen die SPD überholen und damit zur potenziellen Führungskraft in einem grün-rot-roten Links-Bündnis?
Nach den Daten der ARD liegen Grüne und SPD wieder gleichauf auf Rang zwei. Das ZDF sieht die Grünen nur hauchdünn in Front. Die Zahlen sind wohl noch mit Vorsicht zu genießen: Die Abweichungen zwischen den Daten von infratest dimap (ARD) und Forschungsgruppe Wahlen (ZDF) sind noch ungewöhnlich hoch. So rangieren Grüne und SPD bei der ARD bei 18,7 Prozent, beim ZDF 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte niedriger.
Insbesondere für eine drittplatzierte SPD könnte eine „GroKo“ eine denkbare Variante sein; Giffey fremdelte seit jeher mit Rot-Grün-Rot. Die Grünen wiederum waren im Wahlkampf wiederholt auf Konfrontationskurs mit den Konservativen von Spitzenkandidat Kai Wegner.
Prognosen zur Berlin-Wahl pünktlich? Größere Pannen bleiben diesmal wohl aus
Update vom 12. Februar, 16.50 Uhr: Eine erste Prognose zur Berlin-Wahl pünktlich um 18.00 Uhr - darauf können sich die Berliner wohl so langsam gefasst machen: Nach Stand der Dinge verläuft die Abgeordnetenhaus-Wahl bislang ohne größere Zwischenfälle und Pannen, entsprechend sollten die Wahllokale wie geplant um 18.00 Uhr schließen können.
Die ersten Prognosen beruhen auf sogenannten Exit-Polls, Befragungen von Wählern nach Verlassen der Wahllokale. Diese Daten dürfen erst veröffentlicht werden, wenn die Stimmabgabe beendet ist. Gegen 18.30 Uhr präsentieren ARD und ZDF in Zusammenarbeit mit den Instituten infratest dimap und Forschungsgruppe Wahlen dann üblicherweise erste Hochrechnungen, basierend auf den beginnenden Auszählungen. Ein vorläufiges Endergebnis zur Berlin-Wahl könnte am späten Abend oder im Verlauf der Nacht auf Montag (13. Februar) vorliegen.
Ergebnisse und Prognosen zur Berlin-Wahl: Offenes Rennen bis zum Schluss für Giffey und Co?
Vorbericht: Berlin – Gerade mal knapp 17 Monate nach der jüngsten Berlin-Wahl ist es wieder soweit: Die Einwohner der Hauptstadt sind an die Urnen gerufen. Das Ergebnis der Abgeordnetenhaus-Wahl vom September 2021 hat der Berliner Verfassungsgerichtshof nach dem Wahl-Chaos für ungültig erklärt. Nun steht eine „Wiederholungswahl“ an.
Im Resultat begibt sich Berlin auf Neuland: Die Wahlperiode beginnt nicht neu, die Legislatur läuft nominell weiter. Und dennoch wird das Wahlergebnis die politischen Realitäten wohl kräftig durcheinanderwürfeln - der Ausgang dürfte sich spürbar vom Ergebnis von 2021 unterscheiden, Franziska Giffey (SPD) muss um das Rote Rathaus bangen. Darauf deuten jedenfalls die letzten Umfragen vor dem Wahltag hin. Doch für welches Regierungsbündnis wird es reichen? Eine Prognose fällt schwer.
Prognosen für Berlin-Wahl kaum möglich: Umfragen uneins - viele Unzufriedene?
Die Wahlumfragen der Institute sind streng genommen ohnehin keine „Prognosen“ im engeren Sinne: Sie zeigen ein Meinungsbild zum Zeitpunkt ihrer Erhebung. In Berlin könnte sich aber ein zusätzliches Problem zeigen, wie Forsa-Chef Manfred Güllner Merkur.de sagte: „Ich habe nie solchen Unmut gesehen wie aktuell in Berlin“, betonte er. „Hier kann es sein, dass viele zwar sagen, ich würde jetzt die und die Partei wählen, aber noch grummeln, ob sie überhaupt hingehen.“
Zugleich gingen die Ergebnisse der letzten Umfragen durchaus auseinander. Das am Freitag veröffentlichte ZDF-„Politbarometer“ etwa sah die CDU mit 25 Prozent deutlich vor Giffeys SPD (21 Prozent) und den Grünen (17 Prozent). In der Sonntagsfrage der Konkurrenz von Civey für Spiegel und Tagesspiegel lagen CDU und SPD nur zwei Prozentpunkte auseinander: 24 und 22 Prozent standen hier zu Buche.
Für die Koalitionsbildung von Belang werden könnte auch, ob die FDP den Sprung über die Fünfprozenthürde schafft. Das „Politbarometer“ sah die Liberalen bei 6 Prozent, Civey bei 7 Prozent.
SPD | Grüne | CDU | Linke | AfD | FDP | Sonstige | |
Berlin-Wahl 2021 | 21,4 | 18,9 | 18,0 | 14,1 | 8,0 | 7,1 | 9,1 |
Politbarometer (10.2.) | 21 | 17 | 25 | 11 | 10 | 6 | 10 |
Ergebnisse der Berlin-Wahl am Sonntagabend: Wahllokale schließen um 18 Uhr, erste Prognosen folgen
Der Berliner Landeswahlleiter geht jedenfalls trotz aller Warnungen davon aus, dass ein erneutes Chaos in den Wahllokalen ausbleibt. Wie reibungslos die Stimmabgabe abläuft, kann auch den Zeitpunkt der Verkündung des vorläufigen Endergebnisses beeinflussen - und theoretisch auch der Prognosen: Denn eigentlich sollen Zahlen erst publik werden, wenn alle Lokale geschlossen haben. Nominell ist das um 18 Uhr der Fall. 2021 aber standen Bürger wesentlich länger an.
Ein Ergebnis im engeren Sinne wiederum kann erst verkündet werden, wenn die Auszählungen abgeschlossen sind. Das kann sich hinziehen, wenn sich logistische Probleme wie bei der Berlin-Wahl 2021 ergeben. Über das Geschehen informiert Sie der Live-Ticker. (fn)