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Ex-BAMF-Chef Weise gibt „schwere Fehler“ im Fall Franco A. zu

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Frank-Jürgen Weise leitete bis Herbst 2015 das BAMF.
Frank-Jürgen Weise leitete bis Herbst 2015 das BAMF. © dpa

Berlin - Der Ex-BAMF-Chef Frank-Jürgen Weise hat eingeräumt, dass der Behörde im Fall Franco A. schwere Fehler passierten. Und er erklärt, wie es dazu kommen konnte, dass der Soldat sich als Flüchtling tarnte.

Nach dem Auffliegen des als Flüchtling getarnten Bundeswehrsoldaten Franco A. hat der frühere Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Frank-Jürgen Weise, eine Mitverantwortung für Fehler in seiner Ex-Behörde übernommen. „Hier sind schwere Fehler passiert. Das muss ich auch verantworten“, sagte Weise der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag). 

Mitarbeiter seien schnell geschult worden

Es sei aber auch von Anfang an klar gewesen, dass die schnellen Neueinstellungen und kurzen Schulungen von Mitarbeitern „auf Kosten der Qualität gehen müssen. Die Alternative wäre gewesen, weiter verzögerte Asylverfahren zu haben.“ Natürlich sei durch diese Veränderungsprozesse das Risiko von Fehlentscheidungen gestiegen, sagte Weise.

Das BAMF hatte dem Soldaten nach einer Anhörung auf Französisch Ende 2016 eingeschränkten Schutz als Kriegsflüchtling aus Syrien gewährt. Der rechtsextreme Oberleutnant wird verdächtigt, einen Terroranschlag geplant zu haben. Er sitzt in U-Haft. Das BAMF überprüft nach seinem Auffliegen 2000 bereits abgeschlossene Asylverfahren.

Weise war bis Herbst 2015 BAMF-Chef

Weise hatte die Leitung des BAMF zum Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung im Herbst 2015 übernommen - neben seiner Arbeit als Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit. Zum Jahresanfang übernahm Jutta Cordt die BAMF-Leitung.

Nach Bekanntwerden des Skandals hatte es heftige Kritik an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gegeben. Diese wiederum will scharf gegen rechtes Gedankengut in der Bundeswehr vorgehen, die sich wiederum gegen eine pauschale Verurteilung wehrt.

dpa

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