FDP: AfD könnte Union konservativer machen

Berlin - Eine Analyse der FDP hat ergeben, dass die neu gegründete Partei Alternative für Deutschland Einfluss auf die künftige Ausrichtung der Union haben könnte.
Die neugegründete Partei Alternative für Deutschland (AfD) könnte laut einer internen FDP-Analyse den Konservativen in der Union wieder Auftrieb geben. „Mittelbar kann die Gründung der AfD eine Strategie-Debatte in der CDU/CSU befeuern und unter Umständen auch zu einer Stärkung der konservativen Einflüsse in der Union führen“, heißt es in einer aktuellen Untersuchung des Thomas-Dehler-Hauses.
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Ob die AfD dauerhaft Erfolg habe, sei trotz erster positiver Umfragen gegenwärtig fraglich. „Dies hängt sowohl von der Organisations- und Führungsstärke der AfD-Führung ab als auch von der Stärke der Union, die Etablierung einer neuen konservativen Partei in Deutschland zu unterbinden“, schlussfolgern die FDP-Strategen.
Die inhaltlichen Berührungspunkte mit der FDP seien sehr überschaubar. Die wertkonservativen Positionen der AfD in der Familien-, Integrations- und Innenpolitik stünden den Inhalten der FDP fundamental gegenüber. „Das macht die AfD auch weltanschaulich zu einem Opponenten der Liberalen.“
Gröhe: AfD kann Wähler aus allen Richtungen gewinnen
Die CDU ist sich unterdessen bewusst, dass die AfD durchaus Einfluss auf den Ausgang der Bundestagswahl haben kann. Die AfD könne Wähler aus allen politischen Richtungen gewinnen, sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). Bei aller Zuversicht gehe er von einem knappen Rennen bei der Bundestagswahl aus. „Da nehme ich alles ernst, was außer uns auf dem Stimmzettel steht.“
Bei der AfD mische sich Euroskepsis mit allgemeinem Protestverhalten. Schlichte Antworten der AfD müssten entzaubert werden. „Wer ein Zurück zur D-Mark will, ist auf dem Holzweg“, sagte Gröhe. Eine Schwächung der CDU durch den Wechsel von Mitgliedern zur AfD sehe er nicht. Konservatives Denken spiele in der CDU-Programmatik eine wichtige Rolle.
dpa