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FPÖ-Kandidat Hofer: Dieser Anstecker sorgt für Gesprächsstoff

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Von: Philipp Kuserau

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Wien - FPÖ-Kandidat Norbert Hofer sorgt im Anschluss an die Bundespräsidentenwahl im österreichischen Fernsehen mit einem Anstecker für Gesprächsstoff.

Die Wahl war bereits verloren, als Norbert Hofer zusammen mit dem neuem österreichischen Bundespräsident Alexander Van der Bellen das ORF-Studio betrat. Es war ein harter und zum Teil sehr schmutziger Wahlkampf, den sich beide Kandidaten über fast ein Jahr geliefert hatten. Zuletzt waren Hofer und Van Der Bellen im dritten und letzten TV-Duell verbal aufeinander losgegangen

Viele Zuschauer vor dem Fernseher stellten sich also am Sonntagabend die Frage: Wie würde der FPÖ-Kandidat diese endgültige Wahlschlappe hinnehmen? 

Hofers optischer Auftritt sorgt für Aufsehen

Als sich die beiden Kandidaten nach den ersten aussagekräftigen Hochrechnungen im ORF-Studio eingefunden hatten, gab sich Hofer jedoch nicht als schlechter Verlierer. Am Ende schüttelte er dem Gewinner Van Der Bellen sogar die Hand - das war nach den giftigen TV-Duellen zuvor nicht unbedingt zu erwarten gewesen. 

Vielmehr sorgte das optische Auftreten Hofers für Gesprächsstoff. Denn neben Hemd und Krawatte prangte ein kreuzförmiger Anstecker auf dem Sakko des 45-Jährigen. 

Auch auf Twitter kursierte die Frage, welche Bedeutung dieser Anstecker hatte. Handelt es sich um ein militärisches Abzeichen? Verbirgt sich eine politische Botschaft hinter diesem dubiosen Kreuz? 

Bei genauerer Betrachtung ist den politisch Interessierten wohl relativ schnell aufgefallen, dass es sich bei dieser Brosche nicht um ein belangloses modisches Accessoire handelte. 

Ritterorden oder Ehrenmitgliedschaft in Burschenschaft? 

Zuerst berichtete die huffingtonpost.de, dass an Hofers Revers tatsächlich kein Kreuz haftete, sondern eine blaue Kornblume. Sie wird offenbar mit der schlagenden Verbindung "Pennal conservative Burschenschaft Marko-Germania zu Pinkafeld" in Verbindung gebracht. Dem Bericht zufolge gehört Hofer dieser Burschenschaft „Marko-Germania“ in Pinkafeld an und ist dort sogar seit 2013 Ehrenmitglied. Pikant daran: Die seit 1994 bestehende Verbindung beschreibt das Nachkriegs-Österreich laut tagesschau.de als „geschichtswidrige Fiktion“. 

Womöglich ist die Angelegenheit doch ganz anders: Ein User wies unsere Onlineredaktion darauf hin, dass es sich bei dem Anstecker auch um eine Insigne des St.-Georgs-Ordens handeln könnte. Tatsächlich wurde Hofer im Herbst 2015 zum Ehrenmitglied dieses Ordens ernannt. Im Wahlkampf erhielt Hofer von der Organisation, die eigentlich parteiübergreifend tätig ist, Unterstützung. Der Anstecker als Zeichen der Dankbarkeit nach einer langen Wahlkampf-Phase? Nicht abwegig. 

In seiner Satzung gibt sich der Orden im Übrigen als "christlich, wertkonservativ, wirtschaftsliberal“ aus. Er unterstützt den multinationalen alt-österreichischen Staatsgedanken, bekennt sich aber gleichzeitig auch zu einem „geeinten, selbstbewussten“ Europa.

kus

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