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Frankreich bezeichnet Lage an ukrainischem AKW als „inakzeptables Sicherheitsrisiko“

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Atomkraftwerk Saporischschja
Atomkraftwerk Saporischschja © Sergei Malgavko/IMAGO

Paris betrachtet die Situation an dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja als „inakzeptables Sicherheitsrisiko“.

Paris in Frankreich - Die französische Regierung habe die erneute Trennung des Atomkraftwerks vom Stromnetz nach russischen Angriffen „mit Sorge“ aufgenommen, sagte die französische Außenamtssprecherin Anne-Claire Legendre am Donnerstag in Paris.

Frankreich unterstütze weiterhin die Bemühungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), um die Atomsicherheit in der Ukraine zu gewährleisten und eine Schutzzone rund um das Akw von Saporischschja einzurichten.

Die Anlage war nach Angaben des Betreibers nach einem russischen Angriff vom Stromnetz abgeschnitten worden. Derzeit laufe das Akw mit Hilfe von Diesel-Generatoren, erklärte Energoatom. Es ist das sechste Mal seit der russischen Eroberung des Geländes, dass die Notstromaggregate eingeschaltet werden mussten.

Die Generatoren könnten den Notbetrieb für zehn Tage aufrecht erhalten. „Falls es nicht möglich sein sollte, die externe Stromversorgung der Kraftwerks in dieser Zeit wiederaufzunehmen, könnte ein Unfall mit Strahlungskonsequenzen für die ganze Welt eintreten“, erklärte Energoatom.

Russland hatte das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine kurz nach Beginn des Krieges im Februar besetzt. Moskau und Kiew beschuldigen sich gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein. kol/ju

Polen: Zehn weitere Leopard-Panzer an Ukraine ausgeliefert

Polen hat nach eigenen Angaben wie angekündigt inzwischen zehn weitere Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine geliefert. Die in Deutschland hergestellten Panzer vom Typ Leopard 2A4 seien Warschaus Beitrag zu einem Kampfpanzer-Bataillon, die dazu gehörigen Panzer von Polens Verbündeten würden „sehr bald“ ausgeliefert, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Donnerstag vor Journalisten. Demnach soll das Bataillon mit Panzern aus Kanada, Norwegen und Spanien vervollständigt werden. Polen werde zudem ein Wartungszentrum für die Kampfpanzer aufbauen.

Warschau hatte am Dienstag angekündigt, dass die Panzer bis zum Ende der Woche geliefert würden. Insgesamt hatte Warschau die Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern an Kiew angekündigt. Die ersten vier davon waren am 24. Februar, dem Jahrestag des Beginns der russischen Invasion, ausgeliefert worden. Hinzukommen sollen Verteidigungsminister Blaszczak zufolge acht aus Kanada, acht aus Norwegen und mindestens sechs aus Spanien. Die Ausbildung der ukrainischen Panzerfahrer sei bereits abgeschlossen.

Polen werde außerdem ein Zentrum für die „Instandhaltung und Reparatur“ der Kampfpanzer aufbauen, die bereits an die Ukraine geliefert worden seien oder bald ausgeliefert würden. Hierüber sei er im Austausch mit dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), fügte Blaszczak an.

Es sei insbesondere schwierig, Ersatzteile für die nun ausgelieferten Panzer zu finden, da deren Produktion vor 20 Jahren eingestellt worden sei. Polen sei aber bereit, die Produktion wiederaufzunehmen, dies werde „natürlich in Zusammenarbeit mit den Deutschen“ geschehen.

Deutschland hatte seinerseits die Lieferung von 18 Panzern des moderneren Typs Leopard 2A6 bis Ende März angekündigt. Dem Verteidigungsministerium in Berlin zufolge kann dadurch zusammen mit Lieferungen aus Portugal und Schweden der Ukraine ein weiteres Panzerbataillon zur Verfügung gestellt werden. Bis zur Lieferung bildet die Bundeswehr ukrainische Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Munster in Niedersachsen am Leopard 2 aus. se/ju

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