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Motorrad-Hammer: Auto-Führerschein künftig ausreichend - eine Einschränkung bleibt

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Künftig dürfen Autofahrer mit ihrem Führerschein auch bestimmte kleine Motorräder fahren. Einige Voraussetzungen müssen sie trotzdem erfüllen.

Update vom 21. Dezember: Motorrad ohne Motorradführerschein fahren? Die neue Regelung, die Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) angeregt hat, führt zu ersten skeptischen Tweets. „Ich habe nicht die geringste Vorstellung, wie Andy ‚PKW-Maut‘ Scheuer auf diese schwachsinnige Idee kommt. Eine 125 ccm Maschine kann richtig schnell werden und ich habe mein mit dem Motorrad Führerschein einhergehendes Sicherheitstraining bereits mehrfach gebraucht“, schreibt zum Beispiel @fruehnebelfeld.

Einen neuen Aspekt in die Debatte bringt @SLauwerth ein: „@bundesrat und @BMVI mit #Scheuer setzen durch, dass man zukünftig ohne Prüfung Motorrad fahren darf. #eboard bleibt aber verboten. Das verstehe, wer will #fail“. 

Motorradfahren mit PKW-Führerschein: Experten besorgt

Bereits im Juni, als Scheuers Pläne bekannt wurden, wiesen Kritiker auf das Unfallrisiko hin. Man sehe „keine hinreichenden Gründe, den Zugang zur zweitgefährlichsten Fahrzeugklasse auf deutschen Straßen zu lockern“, zitierte die Tagesschau damals den Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR).

Auch der Gesamtverband Deutscher Versicherer war gegen die Pläne: „Das sichere Führen eines einspurigen Fahrzeugs“ stelle „auch an erfahrene Autofahrer völlig andere Herausforderungen“, warnte er der Tagesschau zufolge.

Motorrad-Plan von Andreas Scheuer wird umgesetzt

Erstmeldung: Berlin - Mit dem Auto-Führerschein darf man künftig auch kleine Motorräder fahren - allerdings nach einer ausführlichen Schulung. Eine eigene Führerscheinprüfung ist nach der neuen, vom Bundesrat durchgewunkenen Verordnung, für Maschinen mit einem Hubraum bis 125 Kubikzentimeter und 15 PS nicht mehr nötig.

Die Fahrer müssen aber mindestens 25 Jahre alt sein und seit fünf Jahren einen Führerschein der Klasse B haben. Dann erhalten sie nach neun Unterrichtseinheiten zu je 90 Minuten (vier Theorie und fünf Praxis) die Berechtigung, in Deutschland Leichtkrafträder der Klasse A1 zu fahren.

Motorradfahren mit PKW-Führerschein: Das Gesetz war bis zuletzt hoch umstritten

Der Plan von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), Autofahrern die Nutzung von leichten Motorrädern ohne zusätzliche Führerscheinprüfung zu erlauben, war hochumstritten und drohte bis zuletzt im Bundesrat zu scheitern. Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Anke Rehlinger (SPD) positionierte sich klar gegen eine solche Regelung. „Motorradfahren sollte man gelernt haben, sonst wird es schnell gefährlich", betonte die saarländische Verkehrsministerin gegenüber der Saarbrücker Zeitung.

Auch der Verkehrsausschuss der Länderkammer sprach sich dem Bericht zufolge gegen das Vorhaben aus. Verkehrspolitisch bestehe kein Grund, den Zugang zur Risikogruppe der Leichtkrafträder zu erleichtern, zitierte die Zeitung die Position der Länder-Verkehrsminister.

Der Bundesrat hat daneben unter anderem auch dem Klimapaket und einer Impfpflicht für Masern zugestimmt. Ein wichtiger Beschluss ist auch in London gefallen: Das Unterhaus stimmte dem Brexit zu.

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