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Sieben Helikopter kreisen nachts über dem Loisachtal

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Von: Veronika Ahn-Tauchnitz

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Nachtflugübung am Benediktbeurer Segelflugplatz. © Felix Mayr

Benediktbeuern - Es war am Donnerstagabend gegen 22.40 Uhr, als die Menschen im Loisachtal von großem Helikopterlärm aufgeschreckt wurden. Mehrere Hubschrauber kreisten am nächtlichen Himmel.

Das Szenario war schon ein wenig gruselig für die Zuschauer am Boden: Mehrere Maschinen flogen immer wieder laut knatternd über das Loisachtal. Zu sehen am nächtlichen Himmel waren nur die Positionslichter. Das Ziel war der Benediktbeurer Segelflugplatz. Felix Mayr, der dort mit einigen Pilotenkollegen zusammensaß, schildert das Szenario in seinem Blog www.felixmayr.photography so: "Es war schon Nacht, das Loisachtal lag im Dunkeln und hinter der Benediktenwand ging bereits der Mond auf, als plötzlich ein Helikopter mit sehr hoher Geschwindigkeit den Platz anflog, uns kurz mit dem Landescheinwerfer anleuchtete und genau so schnell wie er erschien wieder verschwand.  Zirka 20 Minuten später sahen wir erneut Lichter am Nachthimmel, und es erschienen weitere Helikopter, wovon einer landete."

Die Recherchen waren anfangs schwierig: Die örtliche Polizei verwies auf das Polizeipräsidium Oberbayern-Süd, das wiederum auf die G7-Pressestelle der Polizei. "Das sagt mir im Moment nichts", lautete dort die Auskunft.  Die Regierung von Oberbayern - bei ihr ist das Luftamt Süd angesiedelt, das derartige Übungen genehmigen muss - versprach zu recherchieren und einen Rückruf. Am Segelflugplatz Benediktbeuern gab es keine Auskunft. Das sei nur "eine kleine Sache" gewesen, dazu könne man nichts sagen.

Derweil kursierten allerlei Gerüchte, wer denn da gerade zum Landeanflug auf Benediktbeuern angesetzt hatte. Eines davon: Es war der Hubschrauber des amerikanischen Präsidenten Barack Obama.

War er nicht. "Wir waren's", sagt Jürgen Ackermann, Pressesprecher der Fliegerstaffel Oberschleißheim. Mit "wir" meint er in diesem Fall den Bundespolizei-Flugdienst. Es sei eine nächtliche Flugübung im Vorfeld des G7-Gipfels gewesen. Sieben Hubschrauber waren im Einsatz. Die Vorhut bildete ein Aufklärungshubschrauber. "Der sucht im Ernstfall nach geeigneten Landeplätzen für die Transporthubschrauber", erklärt Ackermann. Von denen waren am Donnerstag sechs in der Luft. "Im Ernstfall würde da die Einsatzkräfte drinsitzen."

Bis zum G7-Gipfel am 7. und 8. Juni auf Schloss Elmau könnte es durchaus weitere solcher Übungen geben. "Wir kommen wieder", sagt Ackermann und lacht.

Bilder von der nächtlichen Helikopter-Aktion über dem Loisachtal 

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