Gabriel verabschiedet sich mit Umfrage-Knall

Sigmar Gabriel gehört als Außenminister bald der Vergangenheit an, SPD-Kollege Heiko Maas soll sein Amt übernehmen. Doch Gabriel scheidet mit einem Umfrage-Knall aus der Regierung aus.
Berlin/München - Nur etwas über ein Jahr war Sigmar Gabriel das Amt des Außenministers vergönnt. Doch in die Herzen der Deutschen hat er sich ganz offenbar in diesen Monaten gearbeitet - vor allem in die der Unions-Anhänger.
Insgesamt bewerten es laut Meinungsforschungsinstitut Civey 56 Prozent als negativ, dass der SPD-Mann kein Ministeramt mehr innehaben wird. Darunter sind auch jene, die sein Ausscheiden „sehr negativ“ sehen (mehr als ein Viertel der Befragten).

Positiv wird sein Aus demnach in Summe von 29 Prozent gesehen. Ein relativ hoher Anteil von 15 Prozent der Deutschen ist in dieser Frage unentschieden (Alles zur GroKo im Ticker).
Fast doppelt so viele SPDler sind froh über Gabriels Aus
Für eine echte Überraschung sorgt die nähere Betrachtung der Partei-Anhänger, denn am meisten bedauern die Unions-Anhänger Gabriels Aus (71 Prozent). Das ist der deutliche Spitzenwert aller Parteigruppen. Bei den FDP- (66 Prozent) und Grünen-Anhängern (56 Prozent) findet die Haltung ebenfalls deutlichere Mehrheiten als bei den SPD-Unterstützern (52 Prozent). Selbst 40 Prozent der AfD-Anhänger bedauern Gabriels Ausscheiden.
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Dreht man den Spieß um, werden die Zahlen noch deutlicher: 16 Prozent der Unions-Wähler halten es für positiv, dass Gabriel keinen Posten im Kabinett bekommt. In der SPD ist dieser Wert mit 30 Prozent hingegen fast doppelt so hoch.
Gabriel lobt Nachfolger Maas
Gabriel hatte am Donnerstag via Twitter erklärt, kein Amt in einer neuen Regierung mehr zu erhalten. Sein Nachfolger wird Heiko Maas. „Er wird das exzellent machen“, glaubt Gabriel zwar, doch es ist kein Geheimnis, dass er sich gerne im Außenamt gehalten hätte. Doch parteiintern - und das zeigt auch die Umfrage - war Gabriel umstritten, hatte es sich wohl vor allem mit dem Führungsduo Nahles/Scholz verscherzt.
Er gehe in großer Dankbarkeit, twitterte Gabriel noch. Nun muss der beliebteste Politiker des Landes im Deutschen Bundestag auf einen der hinteren Sitze Platz nehmen.
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mke