Geleaktes Dokument offenbart Putins geheimen Moldau-Plan
Russland möchte verhindern, dass sich Moldau dem Westen annähert. Es soll eine großflächige Indoktrinierung des Volkes stattfinden.
Chișinău – Die Nervosität in der Republik Moldau steigt. Es besteht der Vorwurf, dass ein prorussisches Netzwerk mithilfe russischer Geheimdienste an „destabilisierenden Aktionen“ gearbeitet haben soll - in Form von Demonstrationen. Bislang hat Moldau die Vorwürfe allesamt zurückgewiesen. Doch nun berichtet die Tagesschau von einem Dokument, das WDR, NDR und die Süddeutsche Zeitung zusammen mit internationalen Partnern ausgewertet haben. Es stammt aus dem Kreml und soll beweisen: Russland verfolgt tatsächlich einen Plan mit Moldau.
Der Kreml habe vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges bereits in einem Papier festgehalten, dass man eine West-Orientierung des Landes verhindern wolle. Urheber des Papiers sollen diejenigen sein, die auch eine Strategie zur Einverleibung von Belarus entwickelt hatten. Laut dem Dokument ist Moldau ein wichtiger Schauplatz für eine Auseinandersetzung mit dem Westen, berichtet die „Tagesschau“.
Moldau wird wohl von Russland gezielt destabilisiert
„Das Interesse Moldaus am russischen Absatzmarkt“ wolle Russland demnach als wirtschaftliches Druckmittel einsetzen. Moldauische Schüler sollen „in russischer Sprache“ unterrichtet werden. Ebenso sollen russische Universitäten im Land eröffnet werden. Ziel ist es, in Moldau eine „negative Einstellung gegenüber der Nato“ zu schaffen. Um die Propaganda voranzutreiben, soll es eine „breite Präsenz russischer Medien“ geben.
Laut westlichen Sicherheitsexperten ist das Papier authentisch. Moskau wolle „ein Stoppschild Richtung Westen setzen“. Moldau hatte sich in jüngerer Vergangenheit weiter auf den Westen zubewegt und Reformen verabschiedet. Deshalb fürchtet Russland einen schwindenden Einfluss. Im Februar schoss Russland Raketen über Moldau in die Ukraine. Infolgedessen trat die Ministerpräsidentin zurück. Die Ukraine hatte gewarnt, dass Russland Moldau destabilisieren wolle.

Moldau-Krise durch „gezielte russische Aktivitäten zur Destabilisierung verschlimmert worden“
Auch das Auswärtige Amt teilt diese Einschätzungen. Die Krise Moldaus sei durch „gezielte russische Aktivitäten zur Destabilisierung verschlimmert worden“. Deutschland lägen Berichte über die „Inszenierung von Protesten in Moldau durch russische Akteure“ vor. Auch Georgien befindet sich aktuell in einer Krise. Der Kreml hat dem Staat indirekt mit Krieg gedroht.
„Die Proteste gegen das Gesetz über ‚ausländische Agenten‘, die in Tiflis ausgebrochen sind, führen zu Forderungen nach dem Rücktritt der Regierung. Wir empfehlen dem georgischen Volk, sich an eine ähnliche Situation in der Ukraine im Jahr 2014 zu erinnern und daran, wozu sie letztendlich führte!“, twitterte Russland vor kurzem. (mse)