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Grausige Drohung: Greta-Thunberg-Puppe an Brücke aufgehängt

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Von: Andreas Schmid

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Klimastreik in Süddakota
Greta Thunberg beim Klimastreik in Süddakota - in Europa kochen die Emotionen hoch. © dpa / Adam Fondren

Dunja Hayali hat zur Klimadebatte Stellung bezogen. Wenige Tage später kommt es zu einer gruseligen Aktion rund um Klimaaktivistin Greta Thunberg.

Update vom 8. Oktober 2019: Vor „unerträglich drastischen Drohungen“ gegen die junge Aktivistin Greta Thunberg hatte ZDF-Moderatorin Dunja Hayali unlängst gewarnt. Nun scheint tatsächlich eine weitere Grenze überschritten worden zu sein; wenn auch jenseits der deutschen Landesgrenzen: An einer Brücke der italienischen Hauptstadt Rom haben Unbekannte eine Thunberg nachempfundene Puppe an einer Brücke aufgehängt - wohl im Sinne einer symbolischen Hinrichtung.

Ein Foto der gruseligen Szenerie postete unter anderem Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi. Erkennbar ist eine rudimentäre Puppe in Lebensgröße samt Zöpfen und gelbem Regencape, die an einem Seil um den Hals von der Brücke baumelt. Auf anderen Aufnahmen ist auch ein Plakat zu erkennen, auf dem die Worte „Greta is your god“, „Greta ist euer Gott“, geschrieben stehen.

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Greta Thunberg: Grausige Drohung - Unbekannte hängen Greta-Puppe an Brücke auf

Raggi zeigte sich in ihrem Tweet entsetzt, nutzte die Gelegenheit aber auch für ein politisches Statement. Die Fünf-Sterne-Politikerin schrieb von einer „Schande“ und versicherte Thunberg und ihrer Familie ihre Solidarität. „Unser Engagement für das Klima hört nicht auf“, fügte sie hinzu.

Italiens Umweltminister Sergio Costa verurteilte die Aktion ebenfalls. Der parteilose Politiker und frühere Gendarm sprach von einer „inakzeptablen und kriminellen Tat“.

Greta Thunberg polarisiert. Wie sehen Sie das?

Dieter Nuhr witzelte währenddessen in seiner ARD-Sendung über die Klimaaktivistin und sorgte damit für wütende Kommentare im Netz. Nun verteidigt der Kabarettist seine Kritik an Greta Thunberg im Interview mit Merkur.de*.

Greta Thunberg: Klimastreik geht in die 59. Woche

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Greta Thunberg: ZDF-Moderatorin Dunja Hayali reicht es jetzt

Kritik an der derzeit vorherrschenden Diskussionskultur. Dunja Hayali fordert ein Umdenken in der Klimadebatte.
Kritik an der derzeit vorherrschenden Diskussionskultur. Dunja Hayali fordert ein Umdenken in der Klimadebatte. © dpa/Thomas Frey, dpa/Jason Decrow

Mainz - Die Klimadebatte wird immer hitziger geführt. In jüngster Vergangenheit sah sich vor allem die Aktivistin Greta Thunberg mit Kritik und Anfeindungen konfrontiert. Die 16-Jährige polarisiert und prägt die derzeitige Diskussion um den Klimaschutz, wozu sich auch der Chef von Deutschlands größtem Energieversorger zu Wort meldet. Auf welche Art und Weise diese allerdings geführt werde, ist für manchen Beobachter indes nicht mehr nachvollziehbar. Die ZDF-Moderatorin hat sich diesbezüglich nun klar positioniert - und mehr Sachlichkeit gefordert. 

Dunja Hayali kritisiert die Klimadebatte: „Bedrohungen gegen Greta unerträglich drastisch“

In einem Facebook-Post merkt die 45-Jährige an, dass „konstruktiver Dialog schnell unmöglich“ werde, sobald unterschiedliche Meinungen und Überzeugen aufeinander prallen würden. Sowohl die „Fridays for Future“-Bewegung wachse, als auch die Gegenwehr. „Es schaukelt sich hoch, der Ton wird rauer, die Beleidigungen und Bedrohungen gegen die Gründerin Greta Thunberg unerträglich drastisch, die Forderungen von manch Klimaschutzüberzeugtem immer weitgehender. Die Wortschöpfungen werden immer abenteuerlicher“, beklagt Hayali. Greta Thunberg musste zuletzt sogar herablassende Äußerungen von Wladimir Putin über sich ergehen lassen

Klimadebatte: Dunja Hayali fordert mehr Sachlichkeit - von „Klimamördern“ und „Ökofaschisten“

Generell stößt der Moderatorin der Ton der Diskussion negativ auf: „Verfolgt man die gegenseitige Ansprache, dann stehen sich „Klimamörder“ und „Ökofaschisten“ gegenüber, „Veganhysteriker“ und „Wurstfetischisten“, „Grünterroristen“ und „Hubraumfanatiker“. Die einen finden, die „Kids“ sollen gefälligst zur Schule gehen und dass sie viel zu klein und dumm seien, um mitreden zu dürfen, die anderen finden, die „alten Säcke“ hätten alles verbockt und bei der Debatte um die Zukunft jedes Mitspracherecht verwirkt.“

Video: Dunja Hayali - Tattoo-Geheimnis mit Obama gelüftet

Dunja Hayali: „Geschrei im Viereck ‚Greta-Hubraum-Fleisch-Vegan‘“

Hayali ist der Meinung, eine Reduzierung auf „Geschrei im Viereck ‚Greta-Hubraum-Fleisch-Vegan‘“ werde der Debatte nicht gerecht. Dies hätte mehr Spaltung und Radikalität anstelle von Verständnis zur Folge. „Und wir nehmen die Geschwindigkeit heraus, anstatt sinnvoll zu beschleunigen.“ Konkret fordert die Journalistin mehr Antworten auf die „wie-soll-das-gehen-Fragen“, welche es ihrer Meinung nach nur mit dem Faktor Zeit geben könne, „denn Zeit bedeutet ja auch, dass es Antworten auf diese Fragen geben kann“.

Unter dem Post der Moderatorin wird ausführlich diskutiert, am Freitagabend standen unter dem Beitrag knapp 500 Kommentare. Die Reaktionen fielen dabei überwiegend positiv aus. Nutzer schreiben etwa „Toll verfasst und erklärt, Frau Dunja Hayali“ oder „Kompliment! Dunja trifft den Nagel genau auf den Kopf“ und „Dem ist absolut nichts hinzuzufügen - und spricht mir aus der Seele.“ Dass sich die Journalisten über die sozialen Medien an die Bevölkerung wendet, ist übrigens nichts Neues. Vor Kurzem rechnete sie nach den Auswirkungen des Fall Lübcke mit dem Verhalten von Extremisten in Deutschland ab.

Greta Thunbergs Lehrerin erzählte indes Details aus ihrer Schulzeit.

as

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