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Landesparteitag der Grünen: Jedes Baby soll Anteilseigner an Windrädern werden

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Von: Andreas Schmid

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Katharina Schulze und Ludwig Hartmann, Spitzenkandidaten der bayerischen Grünen für die Landtagswahl im Oktober 2023, stehen während der Landesdelegiertenkonferenz der Partei auf der Bühne
Katharina Schulze und Ludwig Hartmann, Spitzenkandidaten der bayerischen Grünen für die Landtagswahl im Oktober 2023, auf dem Landesparteitag in Erlangen. © Daniel Karmann/dpa

Die Grünen schlagen eine Baby-Beteiligung an Windrädern vor. Jedes Neugeborene soll einen 3000-Euro-Anteil bekommen – und zum 18. Geburtstag eine „starke Rendite“.

Erlangen – Die bayerischen Grünen treffen sich in Mittelfranken zum Landesparteitag. Die Parteispitze will ihr Programm für die Landtagswahl im Oktober vorstellen und Geschlossenheit demonstrieren. Erst recht, nachdem Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Grünen zum größten Rivalen deklarierte und es auf Bundesebene Ärger wegen Vetternwirtschaft und Heizungsgesetz gibt. Die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze fokussierte sich am Samstagvormittag auf grüne Kernthemen: Umweltschutz, erneuerbare Energien - und ein Windrad-Vorstoß für Neugeborene.

Bayerische Grüne: Jedes Baby soll Anteilseigner an Windrädern werden

Schulze will Kindern im Freistaat zur Geburt einen Eigentumsanteil an Windrädern schenken. „Die Windräder im Staatswald gehören dann Bayerns Kindern“, erklärte sie. Demnach solle jedes Baby im Freistaat einen 3000-Euro-Anteil an den Windrädern bekommen, und zum 18. Geburtstag eine „starke Rendite“.

Co-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann sagte: „Wir kämpfen schon lange für Sonne und Wind – und viele Bürger*innen auch. Und was für ein Kampf das ist, auch gegen die Söder-Regierung. Wenn wir Grüne in Bayern regieren, wird niemand mehr so kämpfen müssen, um so etwas Sinnvolles wie ein Windrad zu bekommen.“

Grüne wollen staatliches Energieunternehmen für Bayern

Außerdem sprachen sich Schulze und Hartmann für die Verstaatlichung von Teilen der Energieproduktion im Freistaat aus. Konkret schlug das Duo ein öffentliches Energieunternehmen für Bayern vor. Dessen Ziel müsse es sein, die Stromherstellung aus 100 Prozent erneuerbaren Energieträgern zu schaffen.  

Pro Jahr sollen 1000 Solarenergie-Anlagen gebaut werden, auf Dächern, Fassaden, Parkplätzen. Im Staatswald sollen 200 Windräder entstehen. Beide sprachen sich für eine Solarpflicht nicht nur auf Neubauten von Wohn- und Geschäftshäusern, sondern auch bei Dachsanierungen von älteren Gebäuden aus. Die Wasserkraftwerke an Donau, Isar, Lech und Main sollen von dem Unternehmen Uniper zurückgekauft werden. „Die CSU blockiert neue Windräder und verhindert billigen Strom“, sagte Schulze. „Sie lässt zu, dass sich Bayerns Klima ungebremst aufheizt.“  

Schon am Freitag nominierten die Delegierten in Erlangen mit Malte Gallée (Bayreuth) und Henrike Hahn (München) ihre Spitzenkandidaten für die nächste Europawahl. Neben dem Spitzenduo aus Schulze und Hartmann und den Parteivorsitzenden Eva Lettenbauer und Thomas von Sarnowski wurden am Samstag auch Staatsministerin Claudia Roth, am Sonntag die Bundesvorsitzende Ricarda Lang in Erlangen erwartet. (as/dpa)

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