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Haderthauer zurück in Amt und Würden

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Christine Haderthauer
Christine Haderthauer (CSU) kehrt knapp einen Monat nach ihrer gefährlichen Verengung der Halsschlagader wieder in die Politik zurück. Das Foto zeigt sie auf dem Gelände des Kloster Andechs auf dem Weg zur CSU-Vorstandsklausur diese Woche. © dpa

München/Andechs - Nach einem Monat Zwangspause wegen einer gefährlichen Verengung der Halsschlagader ist Christine Haderthauer wieder zurück in der Politik. Zunächst will sie schrittweise einzelne Termine wahrnehmen.

Seit Dienstag ist die Leiterin der bayerischen Staatskanzlei wieder in Amt und Würden. Da nahm Haderthauer an der Kabinettssitzung in München teil, bei der der Gesetzentwurf zum Thema unverbindliche Volksbefragung beschlossen wurde. Bereits einige Tage zuvor hatte sie eine Klausurtagung des CSU-Vorstands in Andechs wahrgenommen.

Ab dem Sommer will die Staatsregierung unverbindliche Volksbefragungen zu bedeutenden politischen Fragen ermöglichen. Das Gesetz solle möglichst noch vor der Sommerpause im Landtag verabschiedet werden, sagte die Staatskanzleichefin.

Haderthauer: "Mir geht es deutlich besser"

In einem Interview mit dpa äußerste sich Christine Haderthauer vor wenigen Tagen zu ihrer Rückkehr in die Politik und ihrem Gesundheitszustand:  

Frau Haderthauer, wie geht es Ihnen?

Christine Haderthauer: "Mir geht es deutlich besser. Ich merke aber, dass ich noch in der Genesungsphase bin und meinen Einsatz noch dosieren muss. Grund ist, dass die Arterie noch nicht wieder ganz frei ist und die Einblutung in der Arterienwand weiter abgebaut werden muss. Das Gehirn, so haben es mir die Ärzte erklärt, verwendet seine Kraft vorrangig für diesen Heilungsprozess, und so hat man dann noch nicht die volle Ausdauerbelastbarkeit wie im „Normalbetrieb“. Mein Mann sagt zwar, ich sei genau so schlagfertig und scharfzüngig wie eh und je - es hapert aber noch an der Ausdauer. Dazu kommen immer wieder phasenweise Kopfschmerzen, die mich wohl auch im Rahmen der Heilungsphase noch begleiten werden."

Wann werden Sie wieder voll in die Politik zurückkehren?

Haderthauer: "Mir geht es schon wieder so gut, dass ich punktuell wieder anfangen und erste Termine wahrnehmen möchte. Als erstes werde ich am Freitag an der CSU-Vorstandsklausur im Kloster Andechs teilnehmen. Darauf freue ich mich - vor allem, weil ich mir das in der vergangenen Woche noch nicht hätte vorstellen können. Ich werde aber in den nächsten Wochen noch nicht das volle Pensum machen können - da werde mich mein Körper noch einbremsen, sagen die Ärzte. In drei, vier Wochen dürfte ich aber nichts mehr merken und wieder topfit sein."

Wie war das für Sie, so eingebremst zu werden?

Haderthauer: "Ich hatte tatsächlich ein Riesen-Glück, dass ich noch rechtzeitig zum Arzt gegangen bin und die Schlaganfall-Gefahr mit Medikamenten gebannt werden konnte. Nach den ersten Symptomen hatte ich ja tagelang gar nichts unternommen, da ich an eine normale Stirnhöhlenentzündung dachte. Erst bei den Untersuchungen kam heraus, dass es sich um eine Verengung der Halsschlagader handelte - eine seltene Diagnose, die im Übrigen jeden treffen kann und die nichts mit Stress zu tun hat."

Ziehen Sie irgendwelche Lehren aus den Erfahrungen?

Haderthauer: "Zunächst einmal die, besser auf meinen Körper zu hören, bei ungewöhnlichen Symptomen früher zum Arzt zu gehen - und nicht einfach Schmerzmittel einzuwerfen und weiterzumachen. Vor allem in der weiteren Heilungsphase, die ja noch einige Wochen dauern wird, weiß ich, dass ich meine Belastungsgrenzen einhalten muss. Und das ist vielleicht auch eine Lehre insgesamt für die Zukunft: mit den eigenen Grenzen achtsamer umzugehen. Das ist für Politiker, die ja in der Öffentlichkeit stehen, immer schwierig, da bei Terminabsagen immer gleich viele Nachfragen kommen. Ich habe aber in den vergangenen Wochen auch eines gemerkt: Jeder ist in seiner Funktion irgendwie ersetzbar. Und das hat fast schon etwas Befreiendes - und hilft möglicherweise dabei, auf Warnsignale des Körpers besser zu reagieren."

dpa 

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