Geheimer Deal mit der AfD? Söllner äußert schweren Verdacht über Seehofer

Hans Söllner wittert einen Staatsstreich: Auf Facebook sagt der Liedermacher, dass Horst Seehofer heimlich mit der AfD paktiert. Belege kann er nicht vorweisen, fordert aber Seehofers Entlassung.
München - Horst Seehofer (CSU) soll einen geheimen Deal mit der AfD gemacht haben - das zumindest glaubt der bayerische Satiriker und Liedermacher Hans Söllner. Auf Facebook greift er den Innenminister direkt an. Söllner kommt aus Oberbayern und ist bekannt als scharfer Kritiker der CSU-Politik.
Söllner hat auf Facebook einen Artikel der Süddeutschen Zeitung über die Spaltung der Bundesregierung geteilt. Die Zeitung berichtete vom Konflikt zwischen Innenminister Seehofer und Familienministerin Franziska Giffey (SPD). Diese hatte im Rahmen der Vorfälle von Chemnitz die sächsische Stadt besucht und gesagt, „Es wäre gut, wenn auch andere Mitglieder der Bundesregierung vor Ort Gesicht und Stimme zeigen würden".
Seehofer: „Mutter aller Probleme“
Viele verstanden das als direkten Angriff auf Horst Seehofer, der das Geschehen aus der Ferne kommentierte. In der Rheinischen Post nannte er die Migrationsfrage dann „Mutter aller politischen Probleme in diesem Land“.
Den Artikel der Süddeutschen Zeitung kommentiert Söllner mit den Worten: „Langsam wird es gefährlich, diesen Mann weiter auf seinem Posten als Innenminister seine Verbrechen begehen zu lassen.“
Söllner wirft Frage auf: Seehofer und die AfD?
Er schlussfolgert: „Ja und langsam glaube ich, dass dieser Seehofer einen geheimen Deal mir der AfD hat.“ Söllner begründet seine Annahme auch: „Denn, das wird die nächste Partei sein, der er angehört, falls es diese Regierung schafft, diesen Mann zu entlassen.“ Belege für seine Behauptung kann der Musiker jedoch nicht nennen.
Dennoch legt Söllner noch einmal nach: Bei der AfD könne Seehofer zumindest „seinen niederen Instinkten und seinem Hass auf Ausländer freien Lauf lassen“. Schon in der Vergangenheit war Seehofer häufig ein Ziel von Söllners Attacken. Auch Parteikollegen wie den früheren Agrarminister Christian Schmidt nannte Söllner einst einen „Verbrecher an der Menschheit“.
Nicht gefallen dürften Söllner einige der Kommentare unter seinem Beitrag. Einer der Nutzer schreibt: „Mir ist er lieber als die importierten Messerstecher, welche anscheinend die Guten sind.“ Ein anderer gibt an, Muslim zu sein und dennoch Söllners Seite nun nicht mehr folgen zu wollen, „für die notorische Art, wie Du alles und jeden Scheiß in die Nazi-Ecke schiebst“.
Und: „Lieber Hans, lass es einfach. Es duat ned und passt ned wenn du politisch mitmischen willst.“ In ähnlich starkem Gegenwind befand sich Söllner, als er sich als Impfgegner bekannte.
Seehofer froh über jeden Straffälligen aus dem Ausland
Doch andere teilen Söllners Aufregung: „Vielleicht geht der Seehofer ja nach der 28-Prozent-Katastrophe der CSU in fünf Wochen vorzeitig aufs Altenteil“, schreibt ein Fan von Söllner. Auch eine Petition, die den Rücktritt von Horst Seehofer als Innenminister fordert, teilen die Nutzer.
Einer weist noch auf ein Zitat von Seehofer hin, das nun kürzlich bekannt wurde. Demnach freue sich der Innenminister über jeden Ausländer, der straffällig werde und Deutschland verlassen müsse. So hatte er sich am 2. August in einer Bierzeltrede in Töging am Inn geäußert, erst jetzt sorgt das Zitat für Aufsehen.
Übrigens teilt Söllner nicht nur gegen das christlich-konservative Lager aus. Auch Mesut Özil und Ilkay Gündogan mussten heftige Angriffe vom Liedermacher einstecken, als sie im Mai für ein Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan posierten.
chp