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Harte Worte von Wagenknecht über Merkel: „Ich sehe jemanden, der völlig fertig ist“

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Die Linken-Vorsitzende Sahra Wagenknecht.
Die Linken-Vorsitzende Sahra Wagenknecht. © Screenshot NDR

Erst fing der neue Beckmann-Talk ganz intim an, dann ließ sich Linken-Frau Sahra Wagenknecht zu persönlichen Attacken verleiten. Besonders harte Worte fand sie für Kanzlerin Merkel - doch auch Innenminister Seehofer bekam sein Fett weg.

München - Düstere Studio-Atmosphäre, nur die Interviewpartner bekommen ihr Licht ab: Reinhold Beckmann meldet sich mit einer Interviewsendung im TV zurück, bei der es wohl ganz intim zugehen soll. Am schwarzen Tisch der Premierensendung: Modeschöpfer Wolfgang Joop (als einziger Farbklecks mit orangem Shirt unterm Sakko) und Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht.

Die Fragen persönlich: Es geht um die angebliche Selbstkontrolle Wagenknechts, Vaterkonflikte bei beiden Gästen und Literaturvorlieben. Joop zeichnet ein schnelles Porträt von Wagenknecht, die Linken-Politikerin zeigt ihre alten Aufzeichnungen.

Dann geht es um den Druck, unter dem Politiker stehen, und um Drogen. „Was ich weiß, ist, dass viele Politiker irgendwann sehr exzessiv zum Alkohol greifen”, plaudert Wagenknecht aus. Und weiter: “Wenn man sich nicht wehrt, man wirklich sich einfach nur gehen lässt und all das macht, was normal von einem erwartet wird in der Politik, dann ist man kein Mensch mehr”. Dann sei man jemand, der „14, 15, 16 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche irgendwelche Termine macht, rumreist, in Hotels nächtigt, kein Privatleben mehr hat, keine Zeit mehr hat zum Nachdenken. So eine Art Hamsterrad - da kommt dann wirklich hinten Seehofer raus.“

Nicht im Studio, aber über sie wurde geredet. Kanzlerin Angela Merkel.
Nicht im Studio, aber über sie wurde geredet. Kanzlerin Angela Merkel. © AFP / FABRIZIO BENSCH

Wagenknecht: „Hoffe, dass ich nie so werde“

Damit ist der Bann gebrochen, es geht an Kollegenschelte. Dass Seehofer sich das in seinem Alter - der Innenminister wurde kürzlich 69 Jahre alt - sich das noch antue, sei ein Zeichen für „individuelle Verarmung“. Mit dem nächsten Hieb geht es gegen Angela Merkel: “Wenn ich jetzt sehe, was sie für ein Pensum hat, und wenn ich ihr ins Gesicht sehe, dann sehe ich, dass da also jemand ist, der völlig fertig ist. Also rein menschlich. Einfach völlig aufgerieben ist in diesen ganzen Auseinandersetzungen”. Dabei habe Merkel in jüngeren Jahren einmal behauptet, dass sie die Politik nicht erst verlassen wolle, wenn sie ein völlig kaputtes Wrack sei. Und natürlich hoffte Wagenknecht in der Beckmann-Sendung, dass sie selbst „nie so werde“.

Wolfgang Joop ging das alles dann doch zu weit, er müsse „das jetzt ein bisschen korrigieren“. Zwar sei Merkel in der Flüchtlingskrise etwas „planlos“ gewesen. Aber sie halte jetzt „richtig durch“ - entgegen aller Anfeindungen. Joop: „Sie verpisst sich jetzt einfach nicht“. Der Modeschöpfer ist sich sicher: „Sie sollte jetzt mit versuchen zu reparieren. Denn ich finde, sie ist eine Person, die absolut integer wirkt. Man hat nicht das Gefühl, dass sie für irgendwelche Lobbyisten arbeitet.“

Update: Hier finden Sie weitere Informationen und Updates zu der neuen linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“ unter Führung von Sahra Wagenknecht.

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mab

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