Auswärtiges Amt: Deutsche Staatsbürger sollen den Iran sofort verlassen
Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für den Iran angepasst und eine Warnung ausgesprochen. Deutschen Staatsbürgern drohen willkürliche Verhaftungen.
Berlin/Teheran - Aufgrund der andauernden Unruhen im Iran, hat das Auswärtige Amt seine Reisewarnungen für deutsche Staatsbürger angepasst. „Für deutsche Staatsangehörige besteht die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden“, schreibt das Auswärtige Amt auf seiner offiziellen Website. Deutsche Staatsbürger werden deswegen aufgefordert, den Iran zu verlassen.
Iran: Auswärtiges Amt fordert Deutsche zur Ausreise auf – Sorge vor willkürlichen Verhaftungen
„Vor allem Doppelstaater, die neben der deutschen auch noch die iranische Staatsangehörigkeit besitzen, sind gefährdet. In jüngster Vergangenheit kam es zu einer Vielzahl willkürlicher Verhaftungen ausländischer Staatsangehöriger“, heißt es in der Reisewarnung weiter. Auch Familienangehörige von Inhaftierten werden demnach regelmäßig stark unter Druck gesetzt. Die konsularischen Unterstützungsmöglichkeiten durch die deutsche Botschaft in Teheran seien „erheblich eingeschränkt bis unmöglich“.

Im Iran gibt es seit mehr als sechs Wochen eine landesweite Protestwelle - die größte seit Jahren. Die Sicherheitskräfte gehen mit großer Härte gegen die Proteste vor. Diese waren im September durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die sogenannte Sittenpolizei ausgelöst worden. (fd/AFP)