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Greta Thunberg fliegt Israel-Tweet um die Ohren - Auch Laschet positioniert sich

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Von: Franziska Schwarz

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Aktivistin Greta Thunberg hat sich politisch geäußert - nur diesmal nicht zum Klima. Der CDU-Kanzlerkandidat kritisiert sie. Selbst ihr Erklär-Tweet wird kritisiert.

Stockholm - „Nicht sehr durchdacht“, findet auch Armin Laschet einen Tweet von Greta Thunberg, über den seit Tagen debattiert wird. Die Klimastreiterin hatte am Montagabend getwittert, es sei niederschmetternd, die Entwicklungen in Jerusalem und Gaza zu verfolgen. Dabei hatte sie auf einen Tweet der politischen Aktivistin Naomi Klein verlinkt - in welchem Klein Israel Kriegsverbrechen vorwarf.

Der Kanzlerkandidat von CDU/CSU wurde am Mittwochabend bei „Bild Live“ auf den Tweet angesprochen und antwortete: „Ich stelle bei manchen, die sich eigentlich für andere Sachen einsetzen, fest, wenn die sich dann außenpolitisch äußern, dass das meistens nicht sehr durchdacht ist.“

Laschet geht Thunberg wegen Nahost-Tweet an - und verurteilt Angriffe auf Synagogen

Laschet betonte, dass es zur deutschen Staatsräson gehöre, Israel zu helfen und jegliche Form von Antisemitismus zu bekämpfen. „Die gilt für mich übrigens international, aber auch im Inneren. Wir werden alles dafür tun, dass Antisemitismus, Angriffe auf Synagogen und ähnliche Straftaten nicht geduldet werden.“

„Kein Wort über den Raketenterror der Hamas? Naomi Klein ist eine BDS (Boykott, Desinvestition und Saktions) Aktivistin!“, twitterte auch der ehemalige Grünen-Politiker Daniel Mack als Antwort auf Thunbergs Tweet.

Klimaktivistin Greta Thunberg spricht mit zurückgeschobener Corona-Maske im August 2020 auf einem Event in Berlin.
„Fridays for Future“-Aktivistin Greta Thunberg (Archivbild) hat BDS-Aktivistin Naomi Klein in einem Tweet verlinkt. © Odd Andersen/AFP

Der Bundestag hat die BDS-Bewegung vor zwei Jahren als antisemitisch eingestuft. BDS steht für „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“. Desinvestitionen sind die Rücknahme von Investitionen. Die Bewegung verlangt ein Ende der Besatzung des Westjordanlandes, der Golanhöhen und Ost-Jerusalems, die völlige Gleichberechtigung arabisch-palästinensischer Bürger Israels und ein Recht auf Rückkehr nach Israel für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen.

Greta Thunberg reagiert auf Kritik an Verlinkung der BDS-Aktivistin Naomi Klein

Am Tag nach ihrem umstrittenen Tweet vom 10. Mai twitterte die 18-jährige Schwedin hinterher: „Um glasklar zu sein: Ich bin nicht ‚gegen‘ Israel oder Palästina. Unnötig zu sagen, dass ich gegen jede Form von Gewalt oder Unterdrückung von irgendjemandem oder irgendeinem Teil bin. Und noch einmal: Es ist niederschmetternd, die Entwicklungen in Israel und Palästina zu verfolgen.“

Das Echo auf diesen Tweet stellt sich zum großen Teil negativ dar. Viele Twitter-Nutzer kritisierten, dass es nicht ausreiche, Gewalt im Allgemeinen zu kritisieren. (frs mit Material der dpa)

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