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Corona: Nach Spahns Aufzug-Panne - Gesundheitsminister kassiert Anzeige

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Von: Florian Schimak

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An die strengen Verhaltensregel in der Corona-Krise scheinen sich unter anderem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Kollegen nicht immer zu halten - das hat nun ein Nachspiel.

Update vom 17. April: Der Patzer, den sich ausgerechnet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geleistet hat, wird ein Nachspiel haben. Er fuhr bei seinem Besuch in der Uniklinik Gießen mit Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) sowie anderen Begleitern dicht gedrängt Aufzug - eine Missachtung der Abstandsregelung. Nun haben die insgesamt sieben Aufzug-Fahrer Anzeigen erhalten, wie unter anderem der Express berichtet. Es werde nun geprüft, ob eine Ordnungswidrigkeit vorliegt.

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Eine Corona-Schelte die der CDU-Minister wohl deutlich leichter verdauen wird, kommt plötzlich von Moderatorin Sophia Thomalla. Die 30-Jährige kritisiert Jens Spahn öffentlich und er reagiert.

Gesundheitsminister Spahn liefert schlimme Panne in Klinik-Aufzug: „Das Foto zeigt sehr genau, wie ...“

Erstmeldung vom 14. April: München - Über drei Wochen ist es her, da verhängte Markus Söder aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Ausgangsbeschränkung in Bayern. Das war am 21. März. In den Tagen danach zog die Bundesrepublik einheitlich nach. Nun diskutieren Politiker, Wissenschaftler und andere wichtige Leute über den Fahrplan aus dem Lockdown.

„Am Ende geht es darum, die richtige Balance zu finden zwischen Gesundheitsschutz, öffentlichem Leben und der Wirtschaft“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag diesbezüglich in Wiesbaden. Es werde „vorsichtige erste Schritte“ in eine neue Normalität geben. „Es geht darum, mit dem Virus zu leben und leben zu lernen.“

Corona in Deutschland: Jens Spahn (CDU) mit unglaublicher Foto-Panne - Spott und Häme

Eine wichtige Verhaltensregel für die Zukunft wird sein, in der Öffentlichkeit den Mindestabstand von anderthalb, besser noch zwei Metern einhalten. Dies fordern auch schon die aktuellen Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote

Ausgerechnet einige Spitzenpolitiker, darunter Spahn, scheinen es damit aber nicht so genau zu nehmen. Während nämlich Menschen in Parks, an Flüssen oder Seen am Wochenende von der Polizei teils strengstens auf den Sicherheitsabstand hingewiesen wurden, unterlief dem Gesundheitsminister bei einem Termin am Dienstag ein mehr als unglücklicher Fauxpas.

Spahn war mitsamt Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Kanzleramtsminister Helge Braun, Hessens Sozialminister Kai Klose und Axel Wintermeyer, dem Chef der hessischen Staatskanzlei, in der Uniklinik in Gießen zu Besuch, um sich dort einen Überblick über die Lage im Kampf gegen das Coronavirus zu verschaffen. 

Coronavirus in Deutschland: Spahn und das Foto-Gate - „Uff. Hoffentlich war niemand infiziert...“

Unglücklicherweise verhielten sich die Politiker bei diesem Termin nicht in jeder Situation den Verhaltensregeln entsprechend. So zwängten sich die genannten Herren in einen Fahrstuhl und sorgten dabei für ein skurriles Foto-Gate, das prompt auf Twitter landete.  

Zwar trugen alle Fahrstuhl-Insassen einen Mundschutz, an den geforderte Sicherheitsabstand hielt sich allerdings niemand. SPD-Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach teilte den Tweet und kommentierte: „Das Photo zeigt sehr genau, wie es nicht gemacht werden sollte. Dazu in einer Uniklinik. Uff. Hoffentlich war niemand infiziert...“

Andere Twitter-User hielten sich mit Spott und Häme für diese Aktion nicht zurück. So schrieb ein User: „Die hatten sicher "triftige Gründe" genau in diesem einem Aufzug gleichzeitig zu fahren... Sonst wär dort zusätzlich schon eine Rotte Polizeibeamter aufgetaucht und hätte sie mit Bußgeld belegt.“

Coronavirus in Deutschland: Bundesgesundheitsminister reagiert auf sein Foto-Gate

Ein anderer schrieb: „Das muss diese parlamentarische Immunität sein, von der immer die Rede ist. “

Und auch Jens Spahn selbst auf Twitter äußerte sich zu diesem Foto: „Ganz klar: das geht besser. Auch mit Mundschutz Abstand halten. Und das nächste Mal einfach die Treppe nehmen.“

Anders als mit seinem eigenen Verhalten, zeigte sich der Bundesgesundheitsminister mit dem Verhalten der Bürger am Osterwochenende zufrieden. Die Einschränkungen wegen der Corona-Krise hätten „eine sehr, sehr hohe Akzeptanz und Unterstützung“ in der Bevölkerung gefunden, sagte er.

Am Mittwoch (15.) wird die Regierung über eine mögliche Lockerung der Ausgangsbeschränkung ab der kommenden Woche verhandeln. 

smk/dpa

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