1. Startseite
  2. Politik

Biden verkündet historische Entscheidung: Trump-Sprecherin kontert und schießt direkt nächstes Eigentor

Erstellt:

Von: Marcus Giebel

Kommentare

Joe Biden zeigt bei einer Rede die Faust
Kämpferisch: Joe Biden umgibt sich während seiner Präsidentschaft mit einem rein weiblichen Kommunikationsteam. © Carolyn Kaster/dpa

Von Tag zu Tag darf sich Joe Biden ein bisschen mehr wie der Wahlsieger fühlen - angesichts der Entwicklung bei den Klagen gegen das Ergebnis. Der künftige US-Präsident verkündet nun eine historische Entscheidung.

Washington D.C./München - Auf einen Glückwunsch von Donald Trump wartet er weiter vergebens. Doch während der noch amtierende US-Präsident trotz diverser Schlappen vor Gericht und bei nachträglichen Stimmenauszählungen unbeirrt gegen die Rechtmäßigkeit des Wahlergebnisses vom 3. November wettert, rüstet sich Joe Biden für seinen Einzug ins Weiße Haus. Am 20. Januar soll es soweit sein.

Dann wird der 78-jährige Demokrat von zahlreichen Frauen in die Machtzentrale in der US-Hauptstadt begleitet. Natürlich von seiner Ehefrau Jill. Und Kamala Harris, der ersten afroamerikanischen Vizepräsidentin der seit 1776 unabhängigen Nation. Für sein Kabinett nominierte Biden bereits Janet Yellen als Finanzministerin. Linda Thomas-Greenfield soll UNO-Botschafterin der USA werden, Avril Haines Direktorin der Geheimdienste. Dana Remus ist als Rechtsberaterin des Weißen Hauses eingeplant.

Jen Psaki spricht im US-State-Department.
Kehrt ins Weiße Haus zurück: Jen Psaki fungiert als Sprecherin von Joe Biden. © BRENDAN SMIALOWSKI/afp

Bidens Kommunikationsteam: Psaki kehrt zurück ins Weiße Haus und wird Sprecherin

Dazu kommt ein rein weibliches Kommunikationsteam, auf das der von mehr als 80 Millionen US-Amerikanern gewählte Staatschef bauen wird. Bidens Sprecherin soll Jen Psaki werden. Die CNN-Journalistin mit griechischen und polnischen Wurzeln war bereits in der Amtszeit von Barack Obama Kommunikationsdirektorin und Sprecherin des Außenministeriums. Bereits im Nachgang der Wahl leitete sie mehrere Briefings mit Journalisten für den künftigen US-Präsidenten. Der betonte: „Direkt und wahrheitsgemäß mit den Menschen in Amerika zu kommunizieren, ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Präsidenten.“ Da dürfte sich sein Vorgänger wohl durchaus angesprochen fühlen.

Neben Psaki gibt es fünf weitere Frauen, die dem mächtigsten Mann der der mächtigsten Frau der Welt ihre Stimme leihen werden. Als Stellvertreterin wird Karine Jean-Pierre engagiert - sie stammt aus Martinique und ist die Tochter haitianischer Einwanderer. Zuletzt war sie Harris‘ Stabschefin. Kate Bedingfield soll die Kommunikationsdirektorin im Weißen Haus werden - diese Rolle nahm sie schon während Bidens Vizepräsidentschaft ein. Zuletzt war sie seine stellvertretende Wahlkampfmanagerin. Als Bedingfields Stellvertreterin ist Pili Tobar eingeplant. Sie wuchs in Guatemala auf und könnte damit wie Jean-Pierre vor allem die Herzen der unter Trump schwer leidenden Migranten erwärmen.

Video: Trump zahlt Millionen für Neuauszählung in Wisconsin - zugunsten von Biden

Bidens Kommunikationsteam: Harris-Vertraute war in Impeachment-Verfahren gegen Trump eingebunden

Die weiteren beiden Frauen sind Harris unterstellt. Symone Sanders, die als Beraterin in Bidens Wahlkampfteam fungierte, soll Sprecherin der Vizepräsidentin werden. Sie war 2015 noch Pressesprecherin von Präsidentschaftsbewerber und Namensvetter Bernie Sanders, verließ dessen Stab jedoch noch vor der Wahl 2016. Wie Psaki arbeitete sie bereits für CNN. Und dann wäre da noch Ashley Etienne, die als Harris‘ Kommunikationsdirektorin agieren wird. Die gebürtige Texanerin gehörte bereits dem Wahlkampfteam an und spielte als zwischenzeitliche Kommunikationsdirektorin von Nancy Pelosi, der Sprecherin des Repräsentantenhauses, eine wichtige Rolle im Impeachment-Verfahren gegen Trump. Wohl kein Zufall: Sanders und Etienne sind wie Harris Afroamerikaner. Ein weiteres Zeichen für deutlich mehr Vielfältigkeit an der Spitze der stolzen Nation.

Biden lobte die Mitglieder seines Kommunikations- oder PR-Teams als „qualifiziert und erfahren“, wobei viele vom Alter her sogar seine Nichten sein könnten. „Ich bin stolz, das erste ranghohe Kommunikationsteam vorzustellen, in dem nur Frauen vertreten sind“, machte der ehemalige Vizepräsident deutlich, dass mit der getroffenen Auswahl auch eine Botschaft verbunden sein soll. Die anscheinend historische Dimension der Personalien griff auch die Washington Post auf - das wiederum rief Kayleigh McEnany auf den Plan.

Bidens Kommunikationsteam: Trump-Sprecherin wettert gegen Artikel der Washington Post

Trumps aktuelle Pressesprecherin monierte auf Twitter, auch im aktuellen Kommunikationsteam würden die wichtigsten Positionen allesamt von Frauen bekleidet werden. Dies gelte auch für Vizepräsident Mike Pence, First Lady Melania Trump und auch die Frau des zweiten Mannes im Staate, Karen Sue Batten. Sie warf der Zeitung vor, sich zu diskreditieren und „Fake News“ zu verbreiten. Die Post wiederum griff den Tweet auf und zählte mit Judd Deere, Brian Morgenstern und Devin O‘Malley auch männliche Mitglieder von Trumps und Pences PR-Team auf. Dabei sei es natürlich subjektiv, welche Posten als ranghoch angesehen würden.

McEnany musste sich derweil für ihre Attacke neben etwas Unterstützung auch viel Spott gefallen lassen. So postete ein User eine Übersicht des aktuellen Kommunikationsteams und fragt dazu: „Haben Sie jemals ihr Team kennengelernt?“ Ein anderer schrieb: „Sie haben kein Presse-Team, Kayleigh. Sie haben ein Propaganda-Team. Großer Unterschied.“ Es sieht also alles nach einem klassischen Eigentor im Hause Trump aus. Ob McEnany ihre Einlassung schon bereut hat? (mg)

Auch interessant

Kommentare