Anschlag auf afghanischen Präsidenten - Viele Tote bei Wahlkampfveranstaltung

Bei einem Anschlag auf den afghanischen Präsidenten sind mindestens 24 Menschen getötet worden. Ghani selbst blieb bei der Wahlkampfveranstaltung unverletzt.
Update vom 17. September 2019, 15.23 Uhr: Bei einem zweiten schweren Anschlag in Afghanistan innerhalb weniger Stunden sind mindestens 22 Menschen getötet worden, darunter sechs Soldaten. Weitere mindestens 38 Zivilisten seien bei dem Selbstmordattentat in der Hauptstadt Kabul verletzt worden, teilte das Innenministerium am Dienstag mit.
Die Explosion ereignete sich demnach im Zentrum der Hauptstadt Kabul unweit des Massud-Platzes. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich das Hauptquartier der Nato-Mission „Resolute Support“, eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums sowie der Oberste Gerichtshof.
Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Ziel sei eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums gewesen. Bilder in sozialen Medien zeigten zerstörte Betonschutzwände und mehrere am Boden liegende leblose Körper. Die Bilder konnten nicht unabhängig überprüft werden. Erst Anfang September war in der gleichen Straße eine Autobombe detoniert, zwölf Menschen starben. Der Anschlag ist der 20. größere Angriff in Kabul seit Beginn des Jahres. Dabei wurden offiziellen Angaben zufolge mehr als 220 Menschen getötet und mehr als 1050 verletzt.
Nur eineinhalb Stunden vor der Explosion in Kabul hatte sich ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad in der Provinzhauptstadt Tscharikar am Eingang zu einer Wahlkampfveranstaltung des Präsidenten Aschraf Ghani in die Luft gesprengt. Dabei kamen Angaben des Provinzkrankenhauses zufolge mindestens 26 Menschen ums Leben. Präsident Ghani selbst, der gerade sprach, als sich die Explosion ereignete, blieb Angaben von Behördenvertretern zufolge unverletzt.
Anschlag auf afghanischen Präsidenten - Viele Tote bei Wahlkampfveranstaltung
Ursprungsartikel vom 17. September 2019, 11.23 Uhr: Kabul - Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Wahlkampfveranstaltung in Kabul wurden viele Menschen getötet. Mindestens 24 Todesopfer sind nach der Veranstaltung des afganischen Präsidenten Aschraf Ghani zu beklagen, der Präsident selbst überlebte den Anschlag nach Angaben lokaler Behördenvertreter unverletzt. Eine zweite Explosion erschütterte die Hauptstadt Kabul.
Bei dem Anschlag in der östlichen Provinzhauptstadt Tscharikar seien 31 weitere Menschen verletzt worden, wie der Chef des Provinzkrankenhauses, Kasim Sangin, bestätigte. Laut Innenministerium handelte es sich um einen Selbstmordattentäter auf einem Motorrad.
Bisher bekannte sich niemand zu dem Angriff. Die radikalislamischen Taliban hatten Anfang August zu einem Boykott der Präsidentschaftswahl in Afghanistan aufgerufen und gleichzeitig mit Gewalt gedroht. Die Bevölkerung solle sich von Wahlveranstaltungen fernhalten, um nicht zu einem potenziellen Ziel zu werden, hieß es.
Kabul: Anschlag auf afghanischen Präsidenten fordert viele Todesopfer
Die Präsidentschaftswahl in Afghanistan ist für den 28. September angesetzt. Der erste Tag des Wahlkampfs war Ende Juli von einem schweren Anschlag überschattet worden. Bei einem Autobomben-Angriff auf das Büro des Vizepräsidentenkandidaten Amrullah Saleh in der Hauptstadt Kabul wurden mehr als 20 Menschen getötet. Aufgrund der schlechten Sicherheitslage ist zudem die Durchführung der Wahl in vielen Gebieten gefährdet.
Die Taliban lehnen Wahlen ab. In der Vergangenheit haben sie immer wieder Wahlveranstaltungen und Wahllokale angegriffen. Der erste Tag der Parlamentswahl im Oktober des Vorjahres war nach Angaben der UN-Mission in Afghanistan (Unama) der Tag mit der höchsten Zahl an zivilen Opfern im Jahr 2018.